Gorlice

Gorlice
Gorlice
Wappen von Gorlice
Gorlice (Polen)
Gorlice
Gorlice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Landkreis: Gorlice
Fläche: 23,6 km²
Geographische Lage: 49° 40′ N, 21° 10′ O49.66666666666721.166666666667Koordinaten: 49° 40′ 0″ N, 21° 10′ 0″ O
Höhe: 340 m n.p.m
Einwohner:

28.135
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 38-300 bis 38-320
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KGR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Nowy SączJasłoSanok (DK28)–Krościenko (UA)
Nächster int. Flughafen: Krakau-Balice
Rzeszów-Jasionka
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Fläche: 23,6 km²
Einwohner:

28.135
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 1194 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1205011
Verwaltung (Stand: 2010)
Bürgermeister: Witold Kochan
Adresse: Rynek 2
38-300 Gorlice
Webpräsenz: www.gorlice.pl/miasto

Gorlice (deutsch: Görlitz[3]) ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Kleinpolen. Sie liegt am Fluss Ropa etwa 140 km südöstlich von Krakau und 30 km nördlich der slowakischen Grenze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Luftbild der Stadt

Die Stadt wurde 1355 von Dersław I. Karwacjan, einem Krakauer Bankier und Kaufmann gegründet. Vermutlich erhielt die Stadt den Namen Gorlice von Einwanderern aus Görlitz in der Oberlausitz (siehe Walddeutsche)) [4]. Durch Kasimir den Großen wurde das Stadtrecht verliehen. Das Stadtrecht wurde zunächst nach polnischem Recht vergeben, 1417 wurde es von König Władysław II. Jagiełło in Magdeburger Recht geändert. In dieser Zeit lebt der Ort hauptsächlich vom Handel und Handwerk. Von König Aleksander wurde 1504 der Stadt das Recht eingeräumt, zwei Jahrmärkte im Jahr abzuhalten. Zum Ende des 16. Jahrhunderts war Gorlice ein Zentrum der von Faustus Socinus begründeten religiösen Gemeinschaft der Arianer. Am 2. Mai 1657 erreichte der mit den Schweden verbündete Fürst von Siebenbürgen, Georg II. Rákóczi, den Ort – ein beträchtlicher Teil der Stadt wurde verbrannt, von 1.200 Einwohnern verblieben nur etwa 280 (siehe Erster Nordischer Krieg). Während der Ersten Teilung Polens kam Gorlice 1772 unter die Herrschaft Österreichs. Die Stadt war inzwischen wirtschaftlich gut entwickelt und Handel und Handwerk waren in der Gegend bekannt. Nachdem in der Umgebung der Stadt Bergwachs- und Erdöllagerstätten aufgefunden wurden, entstand in Gorlice in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Petroleumindustrie. 1853 bis 1858 lebte und arbeitete Ignacy Łukasiewicz hier, der Erfinder der Petroleumlampe. Der verheerende Stadtbrand vom 4. Oktober 1874 zerstörte Gorlice fast vollständig. 1880 hatte die Stadt 4.550 Einwohner. Während der Schlacht von Gorlice-Tarnów im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt erneut zerstört und kam mit dem Ende des Krieges an Polen. Aus dieser Zeit resultieren 86 Kriegerfriedhöfe in Gorlice und Umgebung. Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt deutsch besetzt und es wurde ein Arbeitslager errichtet. Im Rahmen einer Verwaltungsreform kam der Ort 1975 in die Wojewodschaft Nowy Sącz. Nach einer erneuten Reform ist Gorlice seit 1999 Teil der Wojewodschaft Kleinpolen.

Kultur

Museen: Muzeum Regionalne PTTK im. Ignacego Łukasiewicza (Regionalmuseum „Ignacy Łukasiewicz“ des Polnischen Touristikverbandes)

Infrastruktur

Landgemeinde Gorlice

siehe Hauptartikel Gmina Gorlice

Verweise

siehe auch

Weblinks

 Commons: Gorlice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
  3. Wojciech Blajer: Bemerkungen zum Stand der Forschungen uber die Enklawen der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San. [in:] Późne średniowiecze w Karpatach polskich. red. Prof. Jan Gancarski. Krosno, 2007, ISBN 978-83-60545-57-7
  4. "[...] schaft von Sanoker Flachland an bis nach Gorlice, Szymbark und Pilzno wurde durch Sachsenkolonisiert und noch heute nennt das Volk diese Gegend " na Głuchoniemcach " [in:] Geographisches Ortsnamenlexikon des Polnischen Königreiches. Band II. S. 612 Warszawa, 1889 (Eine Bilddatenbank zur polnischen Geschichte)

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