Gottwalt Schaper

Gottwalt Schaper
Gedenktafel für Gottwalt Schaper an der Mainzer Nordbrücke.
Text: 1873–1942, dem erfolgreichen Brückenbauer der deutschen Reichsbahn und verdienstvollen Vorkämpfer der Schweisstechnik im Stahlbrückenbau zum Gedenken, im Mai 1955
Kräutelsteinbrücke bei Passau,
SKR-Behelfsbrücke

Gottwalt Schaper (* 10. März 1873 in Hohlstedt; † 4. Januar 1942 in Berlin) war ein deutscher Bauingenieur und Vorreiter für den geschweißten Stahlbrückenbau, statt der damals noch gebräuchlichen Niettechnik.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schaper studierte ab 1893 Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Berlin. Anschließend war er als Regierungsbaumeister in der Eisenbahndirektion Berlin tätig. Kurz vor der Auflösung des Ministerium für Öffentliche Arbeiten wird er am 10. Dezember 1919 Leiter des Brückendienstes der Preußischen Staatsbahnen.[2] Einen Monat später, am 9. Januar 1920, wird es in das Reichsverkehrsministerium umbenannt. Schaper erhält das Referat für Brücken- und Ingenieurhochbau.[3][2]

Im Zweiten Weltkrieg entwickelte er zusammen mit der Friedrich Krupp AG eine standardisierte Fachwerkbrücke, die Schaper-Krupp-Reichsbahnbrücke (SKR), die nach dem Krieg als Behelfsbrücke oft zum Einsatz kam. Allein zwischen 1945 und 1950 wurden 39 Brücken mit einer Gesamtlänge von 5200 Metern eingebaut. Die letzte SKR-Brücke wurde 1991 über den Teltowkanal in Berlin errichtet.[4]

Schaper wurde in Wilhelmshorst bei Potsdam beerdigt.[5]

Werke

Schaper hat folgende Lehrbücher veröffentlicht:

  • Eiserne Brücken: Ein Lehr- und Nachschlagebuch für Studierende und Konstrukteure« (1908) und
  • Feste stählerne Brücken (1934)[6]
  • Einiges über Mauerwerk, Widerlager, Pfeiler und die Gestaltung von steinernen … (Sonderdruck aus der Zeitschriften Die Bautechnik … Jahrgang 1938, 1940 und 1941 und Der Stahlbau, Jahrgang 1937.)

Literatur

  • Karl-Eugen Kurrer: Auf der Suche nach der wahren Knicktheorie für Stahlstützen von 1910 bis 1943. In: Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift, 2006, n. 1-3 v. 151.
  • Klaus Stiglat: Bauingenieure und ihr Werk. Ernst & Sohn, Berlin, 2004, ISBN 3-433-01665-8, S. 368.
  • Zur Entwicklung der technisch-wissenschaftlichen Gemeinschaftsarbeit des Deutschen Stahlbau-Verbandes, Teil I[7]
  • August Hertwig: Leben und Schaffen der Reichsbahn-Brückenbauer Schwedler, Zimmermann, Labes, Schaper; eine kurze Entwicklungsgeschichte des Brückenbaues. Wilhelm Ernst, Berlin 1950.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerd Albrecht: Berlin 1800–1899
  2. a b Gerd Albrecht: Berlin in den 1920er Jahren
  3. 9. Januar (Jahr 1920) in: Tagesfakten des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim DHM)
  4. Rolf H. Pfeifer, Tristan M. Mölter: Handbuch Eisenbahnbrücken. DVV Media Group, Hamburg 2008, ISBN 978-3-7771-0378-5, S. 302
  5. Willi Wohlberedt: Verzeichnis der Grabstätten bekannter und berühmter Persönlichkeiten in Groß-Berlin und Potsdam und Umgebung, IV. Teil. Herausgeber: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V.
  6. 4. Januar (Jahr 1920) in: Tagesfakten des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim DHM)
  7. Ernst & Sohn

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schaper — Schaper, eine Dialektform von Schäfer, ist der Familienname folgender Personen: Anna Schaper (1867–1933), Hamburger Politikerin (DNVP) Carl Heinrich Ludwig von Schaper (1816–1885), Rittergutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter Eduard von Schaper… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottwalt — ist ein hauptsächlich männlicher Vorname. Namensträger sind: Gottwalt Christian Hirsch (1888–1972), deutscher Cytologe Ernst Gottwalt Nicolas (1901 1943), deutscher Schriftsteller Gottwalt Schaper (1873–1942), deutscher Bauingenieur und Vorreiter …   Deutsch Wikipedia

  • Nordbrücke (Mainz) — 50.02388.25647Koordinaten: 50° 1′ 25,7″ N, 8° 15′ 23″ Of1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scha–Schd — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserbrücke (Mainz) — 50.02388.2564 Koordinaten: 50° 1′ 25,7″ N, 8° 15′ 23″ O f1 …   Deutsch Wikipedia

  • August Hertwig — August (Hermann Adalbert) Hertwig (* 20. März 1872 in Mühlhausen/Thüringen; † 14. April 1955 in Berlin) war ein deutscher Bauingenieur, Baubeamter sowie Hochschullehrer und Rektor der RWTH Aachen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Großschwabhausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lahntalbrücke Limburg — 50.3886111111118.0794444444444 Koordinaten: 50° 23′ 19″ N, 8° 4′ 46″ O f1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmäler — Kaiser Wilhelm I. wurde in zahlreichen Denkmälern abgebildet. Sehr häufig sind Reiterstandbilder und Büsten. Oft wird Wilhelm I. auch als Teil von Kriegerdenkmälern (Deutsch Französischer Krieg 1870/71) dargestellt. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”