Graaf-Reinet

Graaf-Reinet
Graaff-Reinet
Graaff-Reinet (Südafrika)
DEC
Graaff-Reinet
Graaff-Reinet
Staat: Südafrika
Provinz: Ostkap
Distrikt: Cacadu
Gemeinde: Camdeboo
Besonderheiten: viertälteste Stadt Südafrikas
Gründung: 19. Juli 1786
Einwohner: 33.000
Blick vom Valley of Desolation auf Graaff-Reinet
Blick vom Valley of Desolation auf Graaff-Reinet

-32.25222222222224.5405555555567Koordinaten: 32° 15′ S, 24° 32′ O

Graaff-Reinet ist eine 33.000 Einwohner zählende Stadt in der Gemeinde Camdeboo, Distrikt Cacadu, Provinz Ostkap in Südafrika.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt in der Karoo an den Ausläufern der Sneuberg-Mountains und ist durch eine Flussschleife von drei Seiten vom Sundays River umgeben. In der Nähe der Stadt befindet sich das Valley of Desolation (deutsch: „Tal der Trostlosigkeit“).

Die Kleinstadt selbst ist besitzt über 200 Baudenkmäler, meist Bauwerke im kapholländischen oder viktorianischen Stil.

Graaff-Reinet ist ein wichtiges Wirtschafts- und Handelszentrum. Wichtiger Wirtschaftszweig ist die Viehzucht (vor allem Schaf- und Straußenzucht). Außerdem ist die Stadt ein Zentrum des südafrikanischen Weinbaus.

Geschichte

Die Grotekerk der Niederländisch-Reformierten Kirche wurde 1885–1887 erbaut und ist in weiten Teilen ein Nachbau der Salisbury Cathedral (Großbritannien)

Die Stadt wurde am 19. Juli 1786 von den Autoritäten der Kapholländer, also unter der Obrigkeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie, gegründet und ist damit nach Kapstadt, Stellenbosch und Swellendam die viertälteste Stadt Südafrikas. Benannt wurde sie zu Ehren niederländischen Gouverneurs Cornelis Jacob van de Graeff und seiner Frau Hester Cornelia Reinet. Die Niederländisch-Reformierte Kirchengemeinde in Graaff-Reinet wurde 1792 gegründet. Honoratus Maynier wurde 1793 Landdrost von Graaff-Reinet. Er versuchte, den Frieden zwischen den europäischen Landwirten und den Xhosa nach dem Ende des zweiten Grenzkrieges - der 1789 ausbrach - wieder herzustellen. Die burischen Siedler in Graaf-Reinet rebellierten 1795 gegen die Niederländische Ostindien-Kompanie und gründeten eine autonome Republik (siehe unten). Sie gilt als erste Burenrepublik. Jan Theodorus van der Kemp (von der London Missionsgesellschaft) und andere Missionare wurden 1801 von Buren aus der Region angegriffen. Die Buren waren gegen die Missionare, welche die Khoi Khoi „erziehen“ und zum Christentum bekehren wollten. Die Parsonage Gemeindemission gründete die erste private Schule für farbige Kinder. Das Drostdy-Gebäude wurde 1806 fertiggestellt.

Am 4. August 1847 erhielt Graaff-Reinet eine öffentliche Bibliothek. Am 30. Mai 1851 erschien die erste örtliche Zeitung The Graaff-Reinet Couran. Die zweite Zeitung The Graaff-Reinet Advertiser wurde ab 1860 aufgelegt; dieses Blatt erscheint bis heute. 1879 wurde an das Schienennetz angeschlossen. Der erste Zug aus Port Elizabeth traf am 25. August 1879 ein.
Im 19. Jahrhundert war die Gegend rund um die Stadt Schauplatz zahlreicher Kämpfe zwischen Buren und Khoisan.
Das außerhalb der Stadt liegende Karoo Nature Reserve wurde 2005 unter dem Namen „Camdeboo“ zum 22. Nationalpark Südafrikas.

Republik Graaff-Reinet

Flagge der Rebellen von Graaff-Reinet

Schon bald nach der Gründung von Graaff-Reinet und anderer Siedlungen im Grenzbereich der Kapkolonie kam es zu Spannungen zwischen der Niederländischen Ostindien-Kompanie und den burischen Siedlern.

In Graaff-Reinet gipfelte dies in der Proklamation einer eigenen Republik am 6. Februar 1795. Zum Vorsitzenden der provisorischen Regierung und des Kriegsrates wurde Adriaan van Jaarsfeld gewählt.

Als Zeichen ihrer Rebellion benutzten die Anhänger der unabhängigen Republik die Flagge der Niederlande. Diese unterschied sich von der Flagge der Niederländischen Ostindien-Kompanie durch die Verwendung der Farbe rot statt orange im obersten Streifen. Man wollte auf diese Weise bewusst den Bruch mit der Kolonialautorität und gleichzeitig die Treue zur niederländischen Heimat bekunden.

Am 22. August 1796 wurde die Republik Graaff-Reinet von der britischen Kolonialverwaltung, die inzwischen die Kontrolle über die südafrikanischen Gebiete der Niederländischen Ostindien-Kompanie, übernommen hatte, wieder in die Kapkolonie integriert.

Bekannte Bürger

Weblinks


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