- Grammatische Kategorisierung
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Grammatische Kategorien teilen die Bausteine einer Sprache, die Wörter, in verschiedene Klassen ein. Nach der Art der Klassifizierung unterscheidet man
- morphologische Kategorien (Einteilung in Wortformen bei vorgegebenen Wortarten; Beschreibung der grammatischen Aspekte),
- syntaktische Kategorien (Einteilung in Wortarten bei vorgegebenen Wortformen; Beschreibung lexikalischer Unterschiede) und
- formallogische oder semantische Kategorien (Einteilung in Satzglieder und andere Bedeutungsgruppen eines Satzes).
Inhaltsverzeichnis
Morphologische Kategorien
Morphologische grammatische Kategorien beschreiben die Eigenschaften von Wortformen innerhalb eines Wortparadigmas, das die Wortarten festlegt. Die heute üblichen Bezeichnungen für grammatische Kategorien gehen auf die Grammatik des Lateinischen zurück. Verschiedene Wortparadigmen, das heißt verschiedene Sichtweisen darüber, was als Wortart oder Wortform aufzufassen ist, führen zu unterschiedlichen Einteilungen in Art und Anzahl grammatischer Kategorien.
Eine Übersicht der traditionellen schulgrammatischen Einteilung im Deutschen findet sich im Artikel Grammatikbegriffe im Deutschen. Im Folgenden werden grammatische Kategorien aufgelistet, die aber nicht alle in jedem Wortparadigma zu finden sein müssen.
- Grammatische Kategorien des Nomens
- Genus (das Genus, Plural: Genera)
- Numerus (der Numerus, Plural: Numeri)
- Kasus (der Kasus, Plural: Kasus)
- Grammatische Kategorien des Verbs
- Tempus (das Tempus, Plural: Tempora)
- Person
- Numerus (der Numerus, Plural: Numeri)
- Genus Verbi (das Genus Verbi, Plural: Genera Verbi)
- Modus (der Modus, Plural: Modi)
- Aspekt
- Aktionsart
Da es sich bei dieser Einteilung noch nicht um Kategorien im engen Sinne handelt, bezeichnet man sie neuerdings auch als "grammatische Kategorisierung", also als Mengen von Kategorien. Je nach Wortart kommen für ein Wortparadigma unterschiedliche und unterschiedlich viele Kategorisierungen zum Tragen. Ein Substantiv wie „Baum“ flektiert in Kasus und Numerus, aber nicht im Genus. Anders beim Adjektiv, das sowohl in Numerus und Kasus, aber auch im Genus flektiert. Kategorisierungen sind daher ein gutes Mittel zur Abgrenzung der Wortarten.
Syntaktische Kategorien
Syntaktische Kategorien sind grammatische Kategorien "von sprachlichen Elementen/Konstituenten mit gleichen morpho-syntaktischen Eigenschaften" [1].
Vereinfacht gesagt wird ein Wortparadigma, bestehend aus Wortarten, über eine vorgegebene morphologische Einteilung (morphologische grammatische Kategorien) der Sprache definiert.
Unterschieden werden sie in lexikalische Kategorien und phrasale Kategorien (oder auch syntaktische Kategorien (dann im engeren Sinn)). Phrasale Kategorien gründen nicht auf Wörtern sondern auf Wortgruppen, wobei in der Regel ein Wort der Wortgruppe die anderen regiert oder an sich zieht.
- Lexikalische Kategorien
Beispiel eines Wortparadigmas (Lexikalische Kategorien): Nomen (N), Verb (V), Adjektiv (A), Präposition (P), Determinator (D), Konjunktion (K) ...
- Phrasale Kategorien
Beispiele für Phrasale Kategorien: Nominalphrase (NP), Verbalphrase (VP).
Formallogische oder semantische Kategorien
Über logische Formalien oder über die Semantik, das heißt Bedeutung innerhalb eines Satzes, lässt sich ebenfalls kategorisieren. In der Schulgrammatik entspricht diese Einteilung den Satzgliedern innerhalb der Satzlehre.
Beispiel: Satz, Term und Prädikat.
Einzelnachweise
- ↑ Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Grammatische Kategorie
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