Alfons M. Dauer

Alfons M. Dauer

Alfons Michael Dauer (* 16. April 1921 in Bamberg; † 27. Oktober 2010 in Graz) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Ethnologe.

Dauer studierte ab 1941 in Erlangen, Köln und Mainz Musikwissenschaft, Anglistik und Ethnologie (Afrikanistik). 1960 wurde er in Mainz promoviert (Ethnogenese der Mangbetu). Er unternahm Forschungsreisen nach Ghana, Simbabwe und dem Senegal. Von 1965 bis 1976 war er Leiter der Sektion Ethnologie am Institut für den wissenschaftlichen Film in Göttingen tätig, wo er über 400 musikethnologische Filme redaktionell betreute. 1976 bis 1991 hatte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Graz die Professur für Afro-Amerikanistik inne.

Dauer ist insbesondere für die Untersuchung der afrikanischen Wurzeln von afroamerikanischer Musik (wie Jazz, Blues) bekannt, dargelegt in seinem Buch Der Jazz - seine Ursprünge und seine Entwicklung, das zuerst 1956 erschien. Er war Mitherausgeber von Knaurs Jazz Lexikon (1957). 1969 war er an der Gründung der Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung in Graz beteiligt.

Werke

  • Der Jazz - seine Ursprünge und seine Entwicklung, Erich Röth Verlag, Kassel 1977 (erste Auflage 1956)
  • mit Stephen Longstreet Knaurs Jazz Lexikon, München 1957 (weitere Auflage 1959)
  • Studien zur Ethnogenese bei den Mangbetu Mainz 1960 (Dissertation)
  • Jazz - die magische Musik Bremen, Carl Schünemann Verlag 1961
  • Wie der Blues gesungen wird in Janheinz Jahn (Hrsg) Blues und Worksongs, Fischer Bücherei 1964
  • Improvisation - über spontane Gestaltung im Jazz, Jazzforschung Bd.1, Wien 1970
  • Zur Syntagmatik des ethnographischen Dokumentationsfilms. Wien-Föhrenau, Stiglmayr 1980
  • Blues aus 100 Jahren, 43 Beispiele zur Typologie der vokalen Bluesformen. Texte und Noten mit Begleitakkorden, Fischer Taschenbuch 1983, ISBN 3-596-22952-9
  • Kinesis und Katharsis - zur Deutung afrikanischer Rhythmen und Musiklandschaften in Afrika in Arthur Simon (Hrsg.) Musik in Afrika, Berlin 1983
  • Tradition afrikanischer Blasorchester und die Entwicklung des Jazz, Beiträge zur Jazzforschung Bd.7, Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1985
  • Ragtime - Entwurf einer Entstehungsgeschichte und einer musikalischen Entwicklungsgeschichte, Jazzforschung Bd.18, 1986

Literatur

  • Bernd Hoffmann, Helmut Rösing (Hrsg.): .. und der Jazz ist nicht von Dauer - Aspekte afroamerikanischer Musik, Coda Musikverlag, Graz 1998 (Festschrift zum 75. Geburtstag)
  • Reclams Jazzlexikon

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alfons Dauer — Alfons Michael Dauer (* 16. April 1921 in Bamberg) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Ethnologe. Dauer studierte ab 1941 in Erlangen, Köln und Mainz Musikwissenschaft, Anglistik und Ethnologie (Afrikanistik). Er unternahm Forschungsreisen …   Deutsch Wikipedia

  • Dauer — bezeichnet die zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses bzw. Zeitspanne: Beispiele sind Periodendauer, Tondauer einen Ortsteil der Kreisstadt Prenzlau in Brandenburg, siehe Dauer (Prenzlau) Dauer Sportwagen, eine deutsche Automarke, von Jochen… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfons Beil — (* 3. September 1896 in Gutenstein an der Donau; † 1. März 1997 in Heidelberg) war ein deutscher katholischer Priester, Monsignore und Autor. Er schrieb auch unter dem Pseudonym Albert Bieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Dat–Daz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Swing (Rhythmus) — Der Swing (von engl. swing=„das Schwingen“) ist ein fließender, „schwingender“ Rhythmus, der insbesondere im Jazz verbreitet ist. Diese Rhythmik gehört zu den wesentlichsten Elementen der meisten Genre des Jazz.[1] Er findet sich aber fallweise… …   Deutsch Wikipedia

  • Rítmica en cruz — Saltar a navegación, búsqueda La rítmica en cruz, es una forma de componer rítmicamente un tema, propia de la tradición de África Occidental, caracterizada por la superposición de la polirritmia y la polimetría. Contenido 1 Polirritmia 2… …   Wikipedia Español

  • Bluesformel. — Bluesformel.   Aus der Vielzahl von Bluesformen nach Alfons Michael Dauer sind bisher etwa 180 Typen gefunden worden (Alfons M. Dauer, Blues aus 100 Jahren, Frankfurt/Main 1983, 174) hebt sich der seit etwa 1910 nachweisbare zwölftaktige Ablauf… …   Universal-Lexikon

  • Blues-Musik — Eine typische Blues Combo der 1920er Jahre: Die Cannon’s Jug Stompers Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Blues-Schema — Eine typische Blues Combo der 1920er Jahre: Die Cannon’s Jug Stompers Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Blues (Musik) — Eine typische Blues Combo der 1920er Jahre: Die Cannon’s Jug Stompers Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”