- Grillmeier
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Alois Kardinal Grillmeier SJ (* 1. Januar 1910 in Pechbrunn; † 13. September 1998 in Unterhaching bei München) war ein römisch-katholischer Theologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Alois Grillmeier wurde am 1. Januar 1910 im oberpfälzischen Pechbrunn geboren, besuchte von 1920 bis 1929 in Regensburg das Gymnasium und trat am 11. April 1929 der Gesellschaft Jesu bei. Es folgte von 1931 bis 1934 das Studium der Philosophie in Pullach bei München, dann von 1934 bis 1936 der Katholischen Theologie in Valkenburg (Niederlande) und bis 1938 in Frankfurt am Main. Nach einem Studienaufenthalt in Rom folgte 1942 die theologische Promotion in Freiburg i. Br..
Die Priesterweihe war bereits 1937 erfolgt, sodass der 1942 begonnene Militärdienst bereits 1944 wegen der Jesuitenzugehörigkeit beendet werden musste. Ab 1944 arbeitete Grillmeier dann als Dozent für Fundamentaltheologie und Dogmatik in Pullach, ab 1948 als Dozent für Dogmatik und Dogmengeschichte in Büren am Mauritiuskolleg und mit der Verlegung der deutschen Jesuiten-Theologie in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen 1950, wo er als Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte bis zu seiner Emeritierung 1978 wirkte.
Bereits von 1962 bis 1965 nahm Grillmeier als von Bischof Wilhelm Kempf berufener Dogmatiker am 2. Vatikanischen Konzil teil, in dessen Theologischer Kommission er ab 1963 saß. Es folgten von 1963 bis 1966 vier Reisen nach Sambia und Malawi zur Verbreitung und Erläuterung der Konzilbeschlüsse.
Grillmeier war Hauptschriftleiter der Zeitschrift Scholastik (1964-1965) beziehungsweise Theologie und Philosophie (1966-1977), wissenschaftlicher Beirat (1972) und Konsultor der ökumenischen Stiftung Pro Oriente in Wien (1979), Ehrendoktor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (1977) und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (1990) und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (ab 1993). Am 26. November 1994 wurde er in Anerkennung seiner theologischen Verdienste von Papst Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Nicola in Carcere in das Kardinalskollegium aufgenommen. Aufgrund seines zu diesem Zeitpunkt schon hohen Alters dispensierte ihn Johannes Paul II. von der Verpflichtung einer Bischofsweihe. Grillmeier verstarb am 13. September 1998 in Unterhaching bei München.
Werke (Auswahl)
- mit Heinrich Bacht (Hg.), Das Konzil von Chalkedon. Geschichte und Gegenwart, 3 Bde.; Würzburg 1951-54
- Der Neu-Chalkedonismus. Um die Berechtigung eines neuen Kapitels in der Dogmengeschichte; in: FS Berthold Altaner (= HistJ 77), 151-166; auch in: Mit ihm und in ihm, 2. Aufl., 1978, 371-385
- Moderne Hermeneutik und altkirchliche Christologie. Zur Diskussion um die chalkedonische Christologie heute; in: ders., a.a.O., 489-582
- Jesus der Christus im Glauben der Kirche, 3 Bde. in 5 Tl.-Bdn.; 2. verb. u. erg. Aufl., Freiburg u.a. 1982ff.
Literatur
- Theresia Hainthaler, Alois Grillmeier, Artikel in: BBKL 17 (2000), 493-505
Weblinks
- Literatur von und über Alois Grillmeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf und vollständige Bibliographie (Sankt Georgen)
Personendaten NAME Grillmeier, Alois ALTERNATIVNAMEN Aloys Grillmeier KURZBESCHREIBUNG katholischer Theologe, (Dogmatiker), Geistlicher (SJ) und Kardinal GEBURTSDATUM 1. Januar 1910 GEBURTSORT Pechbrunn (Oberpfalz) STERBEDATUM 13. September 1998 STERBEORT Unterhaching bei München
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