Groupe d'Intervention de la Gendarmerie Nationale

Groupe d'Intervention de la Gendarmerie Nationale
Abzeichen der GIGN

Die Groupe d’Intervention de la Gendarmerie Nationale (GIGN) ist eine Spezialeinheit der französischen Gendarmerie mit dem Einsatzschwerpunkt der Terrorismusbekämpfung. Sie ist vergleichbar mit der deutschen GSG 9 und der österreichischen Cobra. Gemeinsam mit anderen Einheiten leistete die GIGN die Aufbauarbeit für den ATLAS-Verbund europäischer Polizeispezialeinheiten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die GIGN wurde am 1. März 1974 offiziell von Christian Prouteau gegründet, nach der Geiselnahme von München (1972) und der Besetzung der Botschaft Saudi-Arabiens in Paris (1973). Die Gründung war zwar schon früher in Erwägung gezogen worden, wurde jedoch zunächst nicht in die Tat umgesetzt.

Das Besondere an dieser französischen Anti-Terror-Einheit ist, dass sie nie mehr als 90 Angehörige umfasst, die unter höchsten Anforderungen ausgewählt werden. Ihr aktueller Standort ist Satory, südlich von Paris.

Bekannt wurde die GIGN unter anderem durch die Geiselbefreiung im Februar 1976 in Dschibuti, wo Rebellen einen Schulbus gekapert hatten.

Weitere Einsätze (Auswahl):

  • 1979: Stürmung der Kaaba in Mekka, zusammen mit der saudischen Polizei, wo pro-iranische Terroristen eine Moschee in ihre Gewalt gebracht hatten.
  • 1983: Flugzeugentführung in Orly
  • 1984 und 1994: Flugzeugentführungen in Marseille

Auch während der Streiks auf Korsika wegen einer möglichen Privatisierung der Fährreederei SNCM waren Einheiten der GIGN beteiligt. Sie enterten am 28. September 2005 das Schiff Pascal Paoli vor dem Hafen der korsischen Stadt Bastia, das von streikenden Seeleuten entführt worden war.

Im April 2008 ist die Einheit nach Dschibuti verlegt worden, um als Druckmittel bei den Lösegeldverhandlungen um die vor Somalia gekaperte französische Yacht "Le Ponant" zu dienen.

Auftrag

Rekrutierung und Ausbildung

Kandidaten müssen bereits 5 Jahre in der Gendarmerie gedient haben. Um aber für das eigentliche Auswahlverfahren zugelassen zu werden, muss der Bewerber folgende Anforderungen erfüllen:

Des weiteren steht eine Schwimmprüfung auf dem Plan:

  • 100 Meter Freistil
  • 50 Meter mit gefesselten Armen und Beinen
  • 50 Meter Streckentauchen
  • Sprung vom 10-Meter-Turm

Den Anfang der Ausbildung bildet ein Auswahlkurs. Hierzu gehören ein Commandokurs, ein Überlebenstest und weitere leistungsbezogene Tests. Schließlich wird es durch einen Schießfähigkeitstest ergänzt. Dieser fließt besonders in die Beurteilung ein. Diese Phase wird in der Regel von nur 10 % der Teilnehmer überstanden. Diese werden nun in einem 2-monatigen Kurs in die Basisfähigkeiten der GIGN eingewiesen. Nach einen halben Jahr trainiert der Anwärter mit einem aktiven Team und lernt weitere Fähigkeiten, unter anderem Personenschutz und den Umgang mit Aufständischen. Wer auch diese Phase übersteht, bekommt sein GIGN-Abzeichen und wird vollständiges Mitglied der GIGN. Jetzt wird er einem aktiven Team zugeteilt.

Nun folgen weitere Ausbildungsabschnitte, in denen das HALO/HAHO-Fallschirmspringen und Kampfschwimmer-Fähigkeiten vermittelt werden.

Ausrüstung

Zur Ausrüstung der GIGN gerhören folgende Schusswaffen:

Interne Verweise

Literatur

  • Eric Micheletti: Spezialeinheit GIGN. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-01977-9. 

Weblinks


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