- Großer Bärenkopf (Glocknergruppe)
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Großer Bärenkopf Bärenköpfe und Großes Wiesbachhorn
Höhe 3.396 m ü. A. Lage Grenze zwischen Kärnten und Salzburg, Österreich Gebirge Österreichische Zentralalpen, Hohe Tauern, Glocknergruppe, Fuscher/Kapruner Kamm Geographische Lage 47° 7′ 58″ N, 12° 43′ 50″ O47.13277777777812.7305555555563396Koordinaten: 47° 7′ 58″ N, 12° 43′ 50″ O Erstbesteigung 18. September 1869 durch Karl Hofmann, Johann Stüdl und den Bergführern Thomas Groder und Josef Schnell Normalweg Hochtour von der Oberwalder Hütte über Gletscher zur Keilscharte und über den Westgrat zum Gipfel Der Große Bärenkopf, manchmal auch Weißer Bärenkopf genannt, ist ein aus zwei Gipfeln bestehender Berg der Glocknergruppe im Fuscher/Kapruner Kamm der Hohen Tauern, einem Gebirge der Zentralalpen. Der Berg liegt genau auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Salzburg und Kärnten. Der Hauptgipfel ist 3396 Meter hoch, der Westgipfel weist dagegen nur eine Höhe von 3353 Metern auf. Die beiden Gipfel sind etwa 300 Meter voneinander entfernt. In alle vier Himmelsrichtungen sendet der Berg ausgeprägte Grate. Von Nordosten gesehen hat der Große Bärenkopf die Form eines markanten breiten Firnbergs, aus den anderen Richtungen erscheint er als Felsberg. Zuerst bestiegen wurde er am 18. September 1869 durch den Münchner Alpinisten Karl Hofmann, dem Prager Kaufmann Johann Stüdl und den Bergführern Thomas Groder und Josef Schnell aus Kals am Großglockner bei ihrer Erkundungstour, die sie am selben Tag auch auf die nördlich gelegenen Nachbarberge Hinterer Bratschenkopf und Klockerin führte.[1] Heute wird der Große Bärenkopf oft im Rahmen des Übergangs zwischen der Oberwalder Hütte und dem Heinrich-Schwaiger-Haus bestiegen.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Der Große Bärenkopf ist von spaltenreichen Gletschern umgeben. Im Osten, Norden und Westen liegt das Westliche und Östliche Bärenkopfkees, das bis zum Gipfelpunkt hinaufreicht, und im Süden erstreckt sich das Bockkarkees. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordgrats, getrennt durch die auf 3080 Metern Höhe gelegene Gruberscharte, die 3425 Meter hohe Klockerin und im Verlauf des Ostgrats, getrennt durch die Dockscharte auf 3234 Metern Höhe, die Hohe Dock mit 3348 Metern. Im Süden, jenseits des Bockkarkees, liegt der 3115 Meter hohe Breitkopf. Im Verlauf des Westgrats, getrennt durch die Keilscharte (3187 m), liegen der Mittlere Bärenkopf (3358 m) und etwas nördlich davon das Schwarzköpfl mit einer Höhe von 3124 Metern. Die nächstgelegenen bedeutenden Siedlungen sind das etwa 9 Kilometer Luftlinie nördlich gelegene Kaprun im Pinzgau und in 11 Kilometern nordöstlicher Entfernung, Fusch an der Großglocknerstraße.
Stützpunkte und Touren
Der Weg, den die Alpinisten im Jahre 1869 einschlugen, führte bei bestem klaren Wetter von der Kapruner Seite auf einen Berg, von dem sie glaubten, dass es der Grosse Bärenkopf sei. In Wahrheit standen sie auf einem unbekannten Gipfel, der in den damaligen Landkarten noch nicht eingezeichnet war und erst ab 1891 „Glockerin“ genannt wurde. Ihr weiterer Weg führte sie dann über den Ostgrat zum heute so genannten „Großen Bärenkopf“. Außerdem bestiegen sie noch den „Hinteren Bratschenkopf“. Als Orientierungsmöglichkeit stand ihnen nur die Tauernkarte aus dem Jahre 1859 von Franz Keil zur Verfügung, die aber noch sehr ungenau war, da Keil selbst nicht weit genug in das Gebiet vordringen konnte. Dass ihnen am 18. September drei Erstbesteigungen geglückt waren, ist erst klar geworden, als die Alpenvereinskarte von 1891 herauskam und erstmalig eindeutige Zuordnungen von Bergen und Namen ermöglichte.[2]
Der Große Bärenkopf ist auch heute noch nur als ernsthafte Hochtour zu erreichen, mit entsprechender Ausrüstung und Gletschererfahrung. Der jetzige Normalweg ist zuerst 1871 begangen worden und hat sich als einfachster Anstieg bewährt. Als Stützpunkt für die Tour dient das Heinrich-Schwaiger-Haus auf 2802 Metern Höhe, östlich oberhalb des Mooserbodens, oder die Oberwalderhütte (2973 m), nordwestlich oberhalb der Franz-Josefs-Höhe. Von der Oberwalderhütte führt der Weg in nördlicher Richtung als ernsthafte Gletscherbegehung über den Wasserfallwinkel und das Bockkarkees zur Keilscharte, dann in östlicher Richtung über den Westgrat zum Gipfel des Großen Bärenkopfs. In der Gruberscharte, im Nordgrat des Kopfes liegt eine Biwakschachtel auf 3100 Metern Höhe mit 9 Notlagern. Von der Hütte aus beträgt die Gehzeit, laut Literatur, etwa drei Stunden. Der Westgrat erfordert eine leichte Kletterei im Schwierigkeitsgrad UIAA I. Seit 1925 wird auch der Südgrat als alternativer Anstieg im UIAA-Grad II genutzt. Kletterrouten durch die 1925 von Hubert Peterka und Hans Majer durchstiegene Südwestwand werden wegen ihrer Gefährlichkeit kaum mehr begangen.[3]
Literatur und Karte
- Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, Bergverlag Rother, München 2003, ISBN 3-7633-1266-8
- Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, III. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 40, Glocknergruppe
Einzelnachweise
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