- Fusch an der Großglocknerstraße
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Fusch an der Großglocknerstraße Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Salzburg Politischer Bezirk: Zell am See Kfz-Kennzeichen: ZE Fläche: 158,06 km² Koordinaten: 47° 13′ N, 12° 49′ O47.21666666666712.816666666667Koordinaten: 47° 13′ 0″ N, 12° 49′ 0″ O Einwohner: 679 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 4,3 Einw. pro km² Postleitzahl: 5672 Vorwahl: 06546 Gemeindekennziffer: 5 06 04 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Zeller Fusch 125
5672 Fusch an der GroßglocknerstraßeWebsite: Politik Bürgermeister: Leonhard Madreiter (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(9 Mitglieder)Lage der Gemeinde Fusch an der Großglocknerstraße im Bezirk Zell am See
Blick über den Ort Fusch (von Südwesten)(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Fusch an der Großglocknerstraße ist eine Gemeinde mit 679 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Zell am See (Pinzgau) im Land Salzburg in Österreich. Das Fuscher Tal, das Gemeindegebiet, liegt nördlich des Alpenhauptkamms zwischen dem Raurisertal und dem Kapruner Tal und mündet in das Salzachtal.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage und Landschaft
Vom Alpenhauptkamm bahnt sich die Fuscher Ache ihren Weg ausgehend vom obersten Abschnitt des Fuscher Tals - dem Käfertal - durch Ferleiten und den Ortsteil Fusch, bis sie schließlich in Bruck in die Salzach einmündet. Durch das Fuscher Tal und das im Talschluss gelegene - und ebenfalls zu Fusch gehörende - Ferleiten führt die Großglockner-Hochalpenstraße, eine bekannte Panoramastraße und beliebtes Ausflugsziel.
In einem Seitental des Fuscher Tales findet man auf 1.188 m Seehöhe die Siedlung Bad Fusch, ein im 18. und 19. Jahrhundert unter dem Namen St. Wolfgang bekannter Höhenkurort, der allerdings heute stark verfallen ist und nur mehr als Ausflugsziel genutzt wird. Hier finden sich zahlreiche Quellen, denen teilweisende heilende Wirkung nachgesagt wird. Nachdem hier Fürsterzbischof Friedrich Kardinal Schwarzenberg 1829 erstmals kurte, förderte dieser den Kurort. Bad Fusch gehörte im 19. Jahrhundert zu den bekanntesten Höhenkurorten Österreichs und konnte sich mit Bad Gastein messen. Allerdings verfiel der Ort in Folge der Insolvenz des einzigen verbliebenen Großhotels nach 1945 und besteht heute nur noch aus Ruinen und einer in den 1990er Jahren restaurierten Kirche.
Weite Teile des Tales gehören zum Nationalpark Hohe Tauern und unterliegen damit besonders strengen Naturschutzbedingungen.
Gliederung
Fusch besteht aus den beiden Katastralgemeinden Taxenbacher-Fusch und Zeller-Fusch.
Geschichte
Das Fuscher Tal bildet das nördliche Ende eines alten Passweges über die Alpen, der bereits in keltischer Zeit als Saumpfad benutzt wurde. In der Nähe des Hochtors wurden keltische und römische Münzen gefunden, sowie das höchstgelegene europäische Heiligtum mit einer kleinen Herkules-Statue. Ob es in dieser Zeit bereits eine Ortschaft im Tal gab, ist nicht dokumentiert, allerdings sind zumindest Unterkünfte für Händler, die am Hochtor den Alpenhauptkamm überquerten, wahrscheinlich. In Fusch selbst gibt es Gewölbereste aus dem Mittelalter. Mit dem mittelalterlichen Bergbau, dürfte eine größere Zahl an Bergknappen in das Tal gekommen sein. Als wichtigste Siedlung im Tal galt jedoch spätestens seit der frühen Neuzeit St. Wolfgang, das spätere Bad Fusch, das vor Beginn des Kurtourismus v.a. vom Silberbergbau auf dem Kühkarkopf lebte. Der heutige Ortskern war zu diesem Zeitpunkt kaum besiedelt und dürfte noch teilweise unbewohnbares Sumpfgebiet gewesen sein. Der Ort selbst war administrativ lange Zeit zwischen Taxenbach und Zell am See geteilt, was sich bis heute in Hausnummern mit den Buchstaben Z (für Zeller Fusch) und T (für Taxenbacher Fusch) widerspiegelt. Als selbstständige Gemeinde wurde der Ort fast durchgehend (mit Ausnahme der NS-Zeit) von christlichsozialen bzw. konservativen Bürgermeistern regiert. Der wirtschaftlich abseits gelegene Ort profitierte stark durch den Bau der Großglockner-Hochalpenstraße, liegt aber außerhalb der Sommermonate immer noch abseits der großen Tourismusrouten.
In der lange bäuerlich geprägten Gesellschaft wurden - wie in anderen ländlichen Regionen Österreichs - während des 2. Weltkriegs Zwangsarbeiter aus Osteuropa bei Bauern eingesetzt. Zu Kriegsende suchten mehrere NS-Kriegsverbrecher Zuflucht im Ort, der zur von NS-Seite proklamierten - aber nie realisierten - Alpenfestung gehörte. Von 1945 bis 1955 gehörte der Ort zur US-Besatzungszone. Der wachsende Fremdenverkehr seit den 1960er Jahren brachte dem Ort einen gewissen Wohlstand, der jedoch nicht mit den großen Tourismuszentren in der Region mithalten kann und dem Ort damit auch Verbauungen mit großen Schigebieten ersparte. Wie in vielen ländlichen Regionen Österreichs ist seit den 1990er Jahren mit der Schließlung von Geschäften, dem Postamt oder dem Gendarmerieposten ein gewisser Verfall der ländlichen Infrastruktur zu beobachten. Zugleich brachte der Nationalpark Hohe Tauern und eine kleine damit verbundene Ausstellung oder der Umbau der Mühlauersäge in ein Schausägewerk erste Impulse für einen ökologisch und kulturell interessierten Tourismus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Fusch an der Großglocknerstraße hat 9 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]
Direkt gewählter Bürgermeister ist Leonhard Madreiter (ÖVP).
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: In einem grünen Schild ein rechter silberner Seitenpfahl, daneben links ein rotbewehrter goldener Bär.
Bilder
Weblinks
Commons: Fusch an der Großglocknerstraße – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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