Großkönigsdorf

Großkönigsdorf

Königsdorf ist der nördlichste Stadtteil von Frechen im Rhein-Erft-Kreis. Es ist mit 10.176 gemeldeten Einwohnern (Stand: 10. Februar 2008) der zweitgrößte Stadtteil nach der Frechener Innenstadt.

Charakteristisch für Königsdorf ist der westlich gelegene Königsdorfer Wald und die vielfältige Anbindung an den Westen der Nachbarstadt Köln. Im Norden liegt die Glessener Höhe und die Stadt Pulheim, westlich von Königsdorf liegen die Städte Kerpen und Bergheim.

Inhaltsverzeichnis

Stadtteil-Viertel

Zu Königsdorf gehören die Viertel Großkönigsdorf, Kleinkönigsdorf, Neubuschbell und Neufreimersdorf.

Neufreimersdorf

Neufreimersdorf ist ein östlich gelegener Ortsteil von dem Frechener Stadtteil Königsdorf und wird durch Felder, durch die von dort nach Brauweiler führende Landstraße (L183) und die sich in Ost-West-Richtung erstreckende alte Römer- und heutige Bundesstraße 55 begrenzt. Um 1970 gab es in Neufreimersdorf immer noch nur vereinzelte Gehöfte und einige Wohnhäuser, heute ist Neufreimersdorf ein vorwiegend aus Einfamilien- und Reihenhäusern bestehendes Viertel für zumeist in Köln arbeitende Menschen.

Kleinkönigsdorf

Kleinkönigsdorf befindet sich im nördlichen Bereich von Königsdorf. Früher war eine Trennung zwischen Groß- und Kleinkönigsdorf vorhanden. Im Laufe der Zeit wuchsen beide Ortsteile zusammen, sodass für Außenstehende eine Abgrenzung nur schwer möglich ist. Eine Besonderheit stellt die Magdalenenkapelle dar. Der Ursprung der Magdalenenkapelle geht auf eine Fachwerkkapelle des Jahres 1751 zurück. Der heutige neuromanische Bau stammt aus dem Jahr 1892. Der barocke Hochaltar ist aus dem Vorgängerbau übernommen. In Kleinkönigsdorf sind überwiegend Wohnhäuser vorzufinden. Artikel des täglichen Bedarfs werden in Großkönigsdorf eingekauft. Kleinkönigsdorf hat einen eigenen Friedhof, der sich im Osten des Viertels befindet.

Großkönigsdorf

Das Benediktinerinnenkloster ist urkundlich erstmals 1136 erwähnt. Legenden über die Gründung reichen weit in die Vergangenheit zurück. 1802 wurde das Kloster profanisiert. Eine spätgotische Kreuzigungsgruppe ist 1981 durch eine wetterbeständige Kopie ersetzt worden. Teile der Anlage sind heute durch Wohnhäuser überbaut. Die übrigen Teile wurden unter weitgehender Beibehaltung der Substanz der Wohnnutzung zugeführt.

Geschichte

Großkönigsdorf 1845

Königsdorf erscheint schon früh auf römischen Landkarten. Früher war Königsdorf offiziell in die Ortsteile Großkönigsdorf an der alten Römerstraße nach Aachen und Kleinkönigsdorf im Norden davon unterteilt.

Seit dem Mittelalter bildete Königsdorf ein Amt im Kurköln. Zu diesem gehörten auch die Orte Brauweiler, Dansweiler, Manstedten und Sinthern.

Königsdorf gehörte bis zur kommunalen Neuordnung 1975 zur Gemeinde Lövenich und damit zum Kreis Köln-Land. Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Straßendorf mit ca. 5.000 Einwohnern eine typische Vorstadt, die stark von Einfamilienhäusern - Reihenhäusern ebenso wie großzügigen Villen - geprägt ist.

Seit Januar 2000 arbeiten die katholische Kirchengemeinde St. Sebastianus Königsdorf und der Pfarrbezirk Königsdorf der evangelischen Kirchengemeinde Weiden auf Basis einer Gemeindepartnerschaftsvereinbarung[1] mit ausdrücklicher Billigung der jeweiligen Kirchenleitungen zusammen.

Johannes-Schule

Die Johannes-Schule ist eine offene Ganztagsschule in Königsdorf.

Sie wurde als katholische Volksschule im Jahr 1907 an ihrem heutigen Standort, der Friedrich-Ebert-Straße, auf der Grenze zwischen Klein- und Großkönigsdorf gebaut. Absicht dieser Lage war ein organisches Zusammenwachsen der Ortsteile.

Im Jahr 1952 wurde ein Erweiterungsbau eingeweiht. Ein Jahr später wurde eine evangelische Volksschule in den Räumen der katholischen Volksschule untergebracht. Ihren Namen erhielt die Johannes-Schule im Jahr 1966, Namensgeber ist der drei Jahre zuvor verstorbene Papst Johannes XXIII. Im Jahr der Namensgebung wurde die Schule wegen gestiegener Schülerzahlen erneut erweitert. Im Folgejahr wurde die evangelische Volksschule in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt. Wegen des nach einer Verfassungsänderung in NRW am 1. März 1968 in Kraft getretenen neuen Schulgesetzes wurde die Volksschule in Grund- und Hauptschule aufgeteilt - die Hauptschule wurde im benachbarten Weiden eingerichtet, während die Grundschule am bisherigen Standort verblieb.

In den Jahren 1969 bis 1973 wurde ein Teil des Neubaus vorübergehend als Schulhaus für ein neues Gymnasium in Weiden verwendet, bis zu 900 Schüler wurden hier untergebracht. 1971 wurden die Johannes-Schule und die Gemeinschaftsschule zu einer Schule zusammengelegt. Nach dem Auszug des Gymnasiums im Jahr 1973 zog provisorisch, bis 1982, eine Schule für körperlich behinderte Kinder in den südlich liegenden Holzbau ein.

Im Jahr 2006 wurde die Johannes-Grundschule zur offenen Ganztagsschule umgeformt.

Verkehr

S-Bahn-Haltepunkt Frechen-Königsdorf

S-Bahn

Im Jahr 2000 wurde der DB-Bahnhof Großkönigsdorf auf der Ausbaustrecke Köln-Aachen umbenannt in Frechen-Königsdorf. Seit 2002 ist Frechen-Königsdorf, nach der Erweiterung der Strecke auf vier Gleise, Haltepunkt der S-Bahnen S 12 und S 13 zwischen Düren und Köln. Nahverkehrszüge halten dort nicht mehr.

Autobahn

Die Königsdorf am nächsten gelegene Autobahn-Anschlussstelle ist „Köln-Lövenich” an der A1 (Abfahrt 103). Nur in und aus Richtung Aachen noch näher liegt die im Juni 2006 fertig gestellte Teilanschlussstelle „Frechen-Nord” an der A 4 (Abfahrt 9a). Auch liegt die Anschlussstelle „Frechen” der A 1 (Abfahrt 104), süd-östlich gelegen, relativ nahe an Königsdorf. In südliche Richtung erschließt die Anschlussstelle Gleuel (Abfahrt 105) nach Querung von Frechen den Zugang zur A 1.

Verkehrsgeschichte

Der frühere Königsdorfer Eisenbahn-Tunnel - auch Horremer Tunnel genannt - querte seit 1841 den Villerücken. Er wurde zusammen mit der Gesamtstrecke Köln-Aachen in Betrieb genommen. Dieser Durchstich war damals die größte Baustelle Europas. Während der erste Tunnel auf deutschem Boden zwischen Dresden und Leipzig lag, war der Königsdorfer Tunnel der älteste Tunnel der Deutschen Bundesbahn. Wegen häufig notwendiger Instandhaltungsarbeiten wurde der Tunnel 1955 nach 114 Jahren Betriebsdauer aufgeschnitten. Zur Erinnerung blieb an der Nordseite der östlichen Tunneleinfahrt ein Mauerstück mit einer Gedenktafel stehen.

Die früher am Bahnhof mit eigenen Gleisen ansässige Steinzeugindustrie wurde in den 1960er Jahren aufgegeben. Die dazugehörigen Fabrikhallen und -Gebäude südlich des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes wurden in den 1990er Jahren zu Dachgeschosswohnungen (Lofts) und Gewerberäumen umgebaut und dienen seitdem als Gewerbe- und Technologiepark (GTP).

Am 26. Mai 1983 kamen bei einem Zugunglück in Königsdorf auf der Bahnstrecke Aachen-Köln sieben Menschen zu Tode; 23 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Unglücksursache waren Ausschwemmungen von einem Privatgrundstück, die den Oostende-Wien-Express zum Entgleisen brachten. Die E-Lok rutschte dabei aus der Spur und prallte gegen eine Straßenbrücke. U.a. wurde einer der nachfolgenden Waggons durch die Wucht des Aufpralls mittig umgeknickt.

Vereine u. Gesellschaften

  • Stamm Hildebold; Pfadfinderstamm der DPSG
  • Gemeindezentrum Königsdorf
  • Tus Blau-Weiß Königsdorf e.V (Handball, Fußball, Basketball, Badminton, Volleyball, Turnen.)
  • Tennisclub Königsdorf e. V
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft Königsdorf e. V
  • Dorfgemeinschaft St. Magdalena 1948 Kleinkönigsdorf e. V.

Quellen

  1. Gemeindepartnerschaftsvereinbarung vom 16.01.2000 (ab Seite 35 des PDF-Dokuments)

Literatur

  • Helmut Weingarten: Königsdorf, Köln 1989, ISBN 3-7927-1066-8
  • Helmut Weingarten: Die Eisenbahn zwischen Rhein und Erft, Seiten 9-19, 65-68, ISBN 3-7927-0973-2
  • Heinz Wolter: Das Benediktinerinnenkloster Königsdorf, in: Erftkreis Hrsg.: Klöster und Stifte im Erftkreis, Hürth 1988, ISBN 3-7927-1044-7, S. 227-254
  • Heinz Wolter: Die Geschichte des Benediktinerinnen-Klosters Königsdorf 1136-1802,: in Verein für Geschichte und Heimat e.V. Pulheim, Pulheim 1995, ISBN 3-927765-14-7
  • Helmut Weingarten: Die Ordensniederlassungen des 19. und 20. Jahrhunderts, in: Erftkreis Hrsg.: Klöster und Stifte im Erftkreis, Hürth 1988, ISBN 3-7927-1044-7, S. 286f
  • Frank Kretzschmar: Kirchen Klöster und Kapellen im Erftkreis, Erftkreisveröffentlichung Nr.92, ISBN 3-79270821-3, S.132f, S.160-173

Weblinks

50.9368333333336.77157Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 46′ O


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