Großtraktor

Großtraktor

Großtraktor war die Tarnbezeichnung eines deutschen Panzer-Prototypes, der noch während der Weimarer Republik entwickelt wurde. Zusammen mit den zeitgleich entwickelten Prototypen des „Leichten Traktor“ waren es die ersten deutschen Panzerfahrzeuge, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung

Nach dem Ersten Weltkrieg war es Deutschland gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagt, eine Panzerwaffe zu besitzen. Um dieses Verbot und die Überwachung durch die Interalliierte Kontrollkommission zu umgehen, gründeten einige Rüstungsfirmen Zweigniederlassungen im Ausland. So erwarb Krupp beispielsweise den schwedischen Maschinenhersteller AB Landsverk, welcher im weiteren Verlauf zum wichtigsten Panzerhersteller Schwedens wurde. In Deutschland selbst koordinierte das Truppenamt die bisherige Panzerentwicklung.

Schon im Jahre 1926 erhielten die Unternehmen Rheinmetall, Daimler-Benz und Krupp den Auftrag, einen Versuchspanzer in der 20-Tonnen-Klasse zu entwickeln. Alle drei Unternehmen stellten 1928 und 1929 jeweils zwei Prototypen aus Weichstahl her, die aus Gründen der Geheimhaltung die Tarnbezeichnung „Großtraktor“ erhielten. Die Fahrzeuge wurden im Rahmen der militärischen Kooperation mit der Sowjetunion (→ Vertrag von Rapallo) zusammen mit der Roten Armee in Kasan umfangreich getestet.

Nach dem Ende der gemeinsamen deutsch-sowjetischen Zusammenarbeit im Zuge der Machtübernahme der neuen nationalsozialistischen Regierung kamen die Panzer zurück nach Deutschland, wo sie in der Anfangszeit als Übungsfahrzeuge genutzt wurden. Da die noch unausgereiften Prototypen aber auch für diese Aufgabe nur bedingt geeignet waren, wurden sie bis 1937 ausgemustert und endeten alle als Ehrenmal bei den frühen Panzerregimentern.

Die umfangreichen Tests ermöglichten es den deutschen Konstrukteuren, wichtige Erfahrungen im Panzerbau zu sammeln. Der Bau des Großtraktors leitete direkt zum ähnlich aussehenden Neubaufahrzeug über.

Technik

Der Großtraktor war konzipiert als schwerer Durchbruchswagen. Mit seinen umlaufenden Gleisketten hatte er starke Ähnlichkeit mit den Panzertypen des Ersten Weltkrieges. Auf der großen Wanne befand sich ein voll schwenkbarer Turm mit einer − auch anfangs im Panzerkampfwagen IV verwendeten − kurzen 7,5-cm-Kanone. Als Sekundärbewaffnung besaß er drei bis vier Maschinengewehre. Die rund 16 Tonnen schweren Fahrzeuge waren mit verschiedenen Sechs-Zylindermotoren von 250 bis 260 PS Leistung ausgestattet.

Literatur

  • George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg.  Bechtermünz-Verlag, ISBN 3-8289-5327-1

Weblinks


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