- Gräf & Stift
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Gräf & Stift Unternehmensform Gründung 1904 Unternehmenssitz Wien Branche Automobil Produkte Autos, Busse
Gräf & Stift war ein 1904 von den Brüdern Franz, Heinrich und Carl Gräf (* 11. Juni 1871 in Wien, † 11. Juni 1939 ebenda) sowie dem Investor Wilhelm Stift gegründeter österreichischer Automobilhersteller.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
Bereits 1893 gründeten die drei Gebrüder Gräf eine Werkstätte, in welcher sie 1898 das weltweit erste Automobil mit Vorderradantrieb herstellten. Diese Technik ließen sie 1900 auch patentieren.
1901 kam der Investor Wilhelm Stift hinzu, woraus 1904 die Gründung des Unternehmens resultierte. Ab 1905 baute das Unternehmen vor allem große Limousinen (u. a. für das Habsburger Kaiserhaus) und für kleine Busse, die ab 1908 u. a. für den Touristenverkehr in den Dolomiten eingesetzt wurden. Gräf & Stift war in Österreich aber auch ein bedeutender Hersteller von Bussen - sowohl für den Stadt- als auch für den Überlandverkehr - und von Aufbauten für Straßenbahnen.
In einem Wagen von Gräf & Stift im Besitz von Franz Graf Harrach saß Thronfolger Franz Ferdinand, als auf ihn in Sarajevo das Attentat verübt wurde, welches der Auslöser des Ersten Weltkrieges wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden im Stammwerk im heutigen Wiener Bezirk Liesing vor allem LKW und Autobusse erzeugt.
Am 28. Mai 1931 wurde mit Gräf & Stift-Omnibussen die Linie Wien - Budapest eröffnet. Die erste Fahrt wurde in sechs Stunden vom Konstrukteur des Omnibusses, Herrn Ing. Josef Gräf jun. selbst durchgeführt.
1971 wurde Gräf & Stift mit der Österreichischen Automobil Fabriks-AG zur Österreichischen Automobilfabrik ÖAF-Gräf & Stift AG fusioniert; noch im selben Jahr wurde das Unternehmen von der MAN AG übernommen.
Im Jahr 1978 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.
1988 errichtete MAN an der Stelle des Gräf & Stift-Stammwerkes in Liesing ein neues Werk. 2004 investierte MAN erneut sieben Millionen Euro für eine moderne und umweltfreundliche Lackiererei und sicherte damit die Arbeitsplätze in Wien. MAN am alten Standort von Gräf & Stift ist nach wie vor der größte Arbeitgeber des Bezirks.
Fahrzeuge
PKWs 1920–1938
Typ Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung Vmax VK 1 1920-1925 4 Reihe 1877 ccm 20 PS (14,7 kW) 80 km/h SR 2 1921-1924 6 Reihe 7749 ccm 75 PS (55 kW) SR 3 1924-1926 6 Reihe 7749 ccm 90 PS (66 kW) SP 5 1924-1933 6 Reihe. 3920 ccm 70 PS (51 kW) 100 km/h S 3 1925-1931 6 Reihe 5959 ccm 80 PS (59 kW) 120 km/h SR 4 1926-1928 6 Reihe 7749 ccm 110 PS (81 kW) 110 km/h VK 2 1926-1930 4 Reihe 1950 ccm 30 PS (22 kW) 90 km/h SP 7 1927-1929 6 Reihe 7070 ccm 120 PS (88 kW) 125 km/h SP 8 1930-1936 8 Reihe 5923 ccm 125 PS (92 kW) 120 km/h SP 6 1934-1935 6 Reihe 3920 ccm 85 PS (62,5 kW) 110 km/h MF 6 (= Citroën 15 CV) 1934-1936 6 Reihe 2650 ccm 56 PS (41,2 kW) 100 km/h G 35 / G 36 / G 8 1935-1938 8 Reihe 4587 ccm 110 PS (81 kW) 130 km/h Gräf-Ford V8 1936-1937 8 V 3620 ccm 90 PS (66 kW) 130 km/h SP 9 1937-1938 8 Reihe 5923 ccm 125 PS (92 kW) 130 km/h C 12 1938 12 V 4036 ccm 110 PS (81 kW) 125 km/h Literatur
- Gerhard Bruner, Stefan Reitgruber: 100 Jahre Fahrzeugbau in Wien. Austro Fiat, Gräf & Stift, ÖAF, Perl. Herausgegeben vom Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabrik ÖAF - Gräf & Stift AG. Wien 2001.
- Hans Seper: „Die Brüder Gräf, Geschichte der Gräf und Stiftautomobile“
- Hans Seper: „Von Austro Fiat zu ÖAF – Gräf und Stift AG“
Weblinks
- Artikel Gräf & Stift im Österreich-Lexikon von aeiou
- Artikel Carl Gräf im Österreich-Lexikon von aeiou
- ÖAF Gräf & Stift kümmert sich um seine Geschichte.
- Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken
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