- Gustav Hoesch
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Gustav Hoesch (* 16. Juli 1818 in Düren; † 19. Februar 1885 ebenda) war ein deutscher Hütten- und Bergwerksbesitzer sowie Eisenfabrikant.
Leben und Wirken
Der älteste Sohn des Eberhard Hoeschs (1790–1852) und der Johanna Dorothea Adelheid Wuppermann (1789–1879) war im Jahre 1840 zunächst als Volontär in Amsterdam tätig und trat am 1. Januar 1845 in das Unternehmen seines Vaters ein. Dieser hatte um 1824 mit englischen Fachkräften in Düren-Lendersdorf eine zu jener Zeit noch unbedeutende Eisenhütte übernommen und sie durch die Einführung des englischen Puddelverfahrens zur Eisen- und Stahlgewinnung erheblich ausbauen können. Gustav Hoesch wurde nun zusammen mit seinen Brüdern Viktor (1824–1888) und Eberhard Hoesch (1827–1909) auch Teilhaber dieses Unternehmens, welches daraufhin als Eberhard Hoesch & Söhne umfirmierte.
Diese Hütte wurde zur Keimzelle der späteren Hoesch AG in Dortmund, nachdem Gustavs Vetter Leopold Hoesch (1820–1899) sich im Jahre 1871 entschloss, die einzelnen Familienunternehmen zwecks besserer Verkehrs- und Ressourcenanbindung nach Dortmund zu verlegen und zu konzentrieren. Das weiterhin rentable Lendersdorfer Werk blieb dennoch für den örtlichen Bedarf vorerst in Betrieb und Gustav Hoesch bis zu seinem Tode Leiter dieses Werkes, wogegen seine Brüder Viktor und Eberhard ebenso wie Leopolds Söhne Wilhelm (1845–1923) und Albert Hoesch (1847–1898) als weitere Gründungsmitglieder der Hoesch AG den Umzug nach Dortmund mitvollzogen. Erst im späteren 20. Jahrhundert wurde die Lendersdorfer Hütte endgültig geschlossen.
Darüber hinaus war Gustav wiederum mit seinen Brüdern Teilhaber der Firma Hoesch & Söhne am Sticher Berg in Eschweiler, ein 1846 ebenfalls von seinem Vater errichtetes Puddlings- und Walzwerk mit drei Hochöfen, zehn Puddelöfen und drei Schmelzöfen. Das Werksgelände am Sticher Berg wurde nach der Verlegung der Hoeschunternehmen nach Dortmund von der Firma F.A.Neuman übernommen und ist noch heute existent.
Gustav Hoesch war seit 1857 verheiratet mit Maria Agnes Julie Pfeifer (1834– ? ), Tochter des Kölner Kommerzienrates und Zuckerfabrikaten (Pfeifer & Langen) Emil Pfeifer und Maria Emma, geb. Hoesch, Tochter des Dürener Papierfabrikanten Ludolf Matthias Hoesch und Juliane Hoesch, geb. Schleicher. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, Eberhard (1858), Emil (1859) und Lucie (1864).
Hoesch war, wie alle Mitglieder der Unternehmerfamilie Hoesch, sehr sozial eingestellt. Er vermachte am 19. Februar 1885 dem Freiwilligen Armenverein 30.000 Mark zum Bau einer Speisehalle und der Stadt Düren 20.000 Mark für das Hospital und die gleiche Summe nochmal für die Errichtung eines Totenhauses.
Heute noch weist am Hauses Robert-Koch-Straße 8 in Düren, gebaut im Jahre 1953, eine Gedenktafel auf den Stifter und Wohltäter hin.
Siehe auch
Literatur
- Justus Hashagen: Geschichte der Familie Hoesch, Band 2: Vom Zeitalter der Religionsunruhen bis zur Gegenwart, Köln 1916
- Chronik der Familie Pfeifer, um 1975 (nur im Familienkreis veröffentlicht)
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