- Eberhard Hoesch (Monschau)
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Eberhard Hoesch senior (* 17. November 1790 in Monschau; † 16. Oktober 1852 in Dortmund) war ein deutscher Industrieller aus der Familie Hoesch.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des gleichnamigen Vaters Eberhard Hoesch (1756–1811) und der Sara Schleicher (1760–1814) erwarb im Jahr 1819 zusammen mit seinem Bruder Wilhelm (1791–1831), die beide bis dahin zwei Hüttenwerke bei Monschau betrieben hatten, die zu jener Zeit noch nicht bedeutende Eisenhütte in Lendersdorf bei Düren, wogegen ihr älterer Bruder Ludolf Matthias Hoesch (1788–1859) die höher eingeschätzte Papierfabrik Krauthausen erhielt und dort eine florierende Papierindustrie aufbaute.
Im Jahre 1823 begab Hoesch sich in Begleitung des erfahrenen britischen Ingenieurs Samuel Dobbs nach England und betrieb Industriespionage, um das überlegene englische Puddelverfahren zur Eisen- und Stahlgewinnung zu erkunden.
Nach seiner Rückkehr nutzte Hoesch die gewonnenen Erkenntnisse, um mit angeworbenen englischen Fachkräften ein Puddelwerk in der Lendersdorfer Hütte aufzubauen. Das neue Verfahren erwies sich als erfolgreich und führte bereits 1826 zu einer Verdoppelung der Produktion.
In den folgenden Jahren wuchs der Betrieb unter Eberhard Hoeschs Leitung stark an und wurde ständig erweitert, wobei schon 1836 eine dampfgetriebene Walzstraße für die Herstellung von Eisenbahnschienen errichtet wurde. 1827 wurden 10.000 Zentner Formeisen produziert, 1846 waren es schon 160.000 Zentner. Zwischen 1825 und 1855 verzehnfachte sich die Zahl der Beschäftigten.
Ab 1845 stiegen seine Söhne Gustav (1818–1885), Viktor (1824–1888) und Eberhard Hoesch (1827–1909) als Teilhaber in die Firma des Vaters ein, die dann als Eberhard Hoesch & Söhne, Eisenhütte in Lendersdorf umfirmierte.
Darüber hinaus errichtete Eberhard im Jahre 1846 als „Hoesch & Söhne“ am Sticher Berg in Eschweiler ein Puddlings- und Walzwerk mit drei Hochöfen, zehn Puddelöfen und drei Schmelzöfen für bis zu 600 Arbeiter.
Eberhard Hoesch gehörte zu den Fürsprechern des Eisenbahnbaus im Rheinland, von dem sein Betrieb erheblich profitierte, da sowohl der Bedarf an Eisen und Stahl enorm anstieg, als auch die verbesserten Transportmöglichkeiten größere Märkte erschlossen.
Nach Eberhard Hoeschs Tod 1852 übernahm sein Neffe und Sohn seines Bruders Wilhelm, Leopold Hoesch (1820–1899), zunächst die Leitung der Werke, bevor dieser 1871 seine Unternehmungen auf Dortmund konzentrierte und dort die Hoesch AG aufbaute. Die Hütte in Lendersdorf wurde noch bis zu ihrer Schließung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunächst von seinem Sohn Gustav weiterbetrieben, wogegen die Söhne Viktor und Eberhard zusammen mit ihrem Vetter Leopold und dessen Söhnen Wilhelm (1845–1923) und Albert Hoesch (1847–1898) am Aufbau der Hoesch AG beteiligt waren. Das Werksgelände am Sticher Berg wurde nach der Verlegung des Hoeschwerkes nach Dortmund von der Firma F.A.Neuman übernommen und ist noch heute existent.
Familie
Eberhard Hoesch war verheiratet mit Johanna Dorothea Adelheid Wuppermann (1789–1879), mit der er neben den bereits erwähnten Söhnen Gustav, Viktor und Eberhard noch die Tochter Henrietta Sibylla Maria (1823–1872) hatte, die ihren Cousin Leopold Hoesch heiratete, was zu damaliger Zeit in bestimmten Familienkreisen nicht unüblich war.
Literatur
- Karl Peter Ellerbrock: Eberhard Hoesch (1790-1852): Lebenserinnerungen eines Industriepioniers, Dortmund 1989
- Westfälische Geschichte, Hg. Wilhelm Kohl. Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel, 1982
- Justus Hashagen/Fritz Brüggemann: Geschichte der Familie Hoesch, Band 2 - Vom Zeitalter der Religionsunruhen bis zur Gegenwart, Köln 1916
- Horst Mönnich: Aufbruch ins Revier. Aufbruch nach Europa. Hoesch 1871–1971. München: Verlag F. Bruckmann, 1971, ISBN 3-7654-1441-7 (Jubiläumsband der Hoesch Aktiengesellschaft, Dortmund)
Weblinks
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