Gustav von Diest

Gustav von Diest

Gustav Friedrich Heinrich Paul von Diest (* 15. August 1826 in Posen; † 27. Februar 1911 in Merseburg) war Jurist, preußischer Regierungspräsident und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er entstammt einem alten Adelsgeschlecht, das mit dem lutherischen Theologen und Pfarrer Herrmann Tegeler von Diest in Diestedde (heute Ortsteil von Wadersloh) im westfälischen Kreis Warendorf seine Stammreihe beginnt, und war der Sohn des königlich preußischen Generalleutnants Heinrich von Diest (1785–1847), vormals kaiserlich russischer Generalstabsoffizier und Flügeladjutant des Zaren Alexander II. und Militärattaché in Berlin, und der Adelheid von Gerhardt (1794–1832).

Diest heiratete am 3. März 1859 in Frankfurt (Oder) Anna von Thile (* 20. August 1830 in Berlin; † 5. Oktober 1908 in Merseburg). Ihre Grabsteine findet man noch heute auf dem im Jahr 1854 von Ferdinand von Quast angelegten Friedhof Campo Santo in Radensleben bei Neuruppin.

Leben

Diest begann im Jahr 1848 seine Laufbahn als Auskultator, wurde 1850 Regierungsreferendar in Potsdam, war 1851/1852 interimistisch Landrat des Landkreises Ruppin in Neuruppin und wurde 1854 Regierungsassessor in Düsseldorf. 1857 ging er ans Oberpräsidium in Koblenz, wurde 1858 Landrat des Landkreises Wetzlar und 1866 Zivilkommissar für Nassau.

Zwischen 1867 und 1874 war Diest zunächst Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes und danach des Deutschen Kaiserreiches. Er gehörte der konservativen Partei an.

Von 1867 bis 1869 war er Regierungspräsident in Wiesbaden. Bereits 1869 wurde er nach Danzig versetzt, da er als Konservativer heftige Auseinandersetzungen mit dem Liberalen Karl Braun hatte. Bismarck wollte sich Braun, der einer der Führer der nationalliberalen Reichstagsfraktion war, gewogen halten und betrieb deshalb Diests Versetzung. 1869 bis 1876 wirkte er als Regierungspräsident in Danzig und 1876 bis 1894 in Merseburg.

Er war Mitglied der Generalsynode und Wirklicher Geheimrat. In den Jahren 1867 bis 1874 war er für die Konservative Partei (KoP) Mitglied des deutschen Reichstags und von 1894 bis zu seinem Tod (1911) Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Diest war Dechant des Domstifts Merseburg und Rechtsritter des Johanniterordens.

Literatur

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Von Diest — Gustav Friedrich Heinrich Paul von Diest (* 15. August 1826 in Posen; † 27. Februar 1911 in Merseburg) war Jurist, preußischer Regierungspräsident und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Diest (Begriffsklärung) — Diest ist der Name eines Ortes Diest, eine Gemeinde in der belgischen Provinz Flämisch Brabant Diest ist ein Familienname sowie der Name des deutschen Adelsgeschlecht von Diest Everhard von Diest († 1301), katholischer Geistlicher und 31. Bischof …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Adolf von Götzen — Gustav Adolf Graf von Götzen (1908) …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Adolf Graf von Götzen — (* 12. Mai 1866 auf Schloß Scharfeneck in der Grafschaft Glatz in Schlesien; † 2. Dezember 1910 in Hamburg) war ein deutscher Ostafrikaforscher und Gouverneur …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Adolf von Götzen — Gustav Adolf von Götzen. Le comte Gustav Adolf von Götzen (né le 12 mai 1866 au château de Scharfeneck dans le comté de Glatz en Silésie et mort le 2 décembre 1910 à Hambourg) est un officier allemand qui, en 1894, entra au Rwanda à la tête d une …   Wikipédia en Français

  • Diest [2] — Diest, 1) Otto von D. Daber, deutscher Politiker, geb. 31. Juli 1821, gest. 29. Aug. 1901 auf dem ihm seit 1861 gehörigen Gut Daber in Pommern, wurde Jurist und kam 1851 als Landrat nach Elberfeld. Als solcher deckte er 1854 die Bestechungen auf …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gustav Adolf von Götzen — Adolf Gustav von Götzen Nacimiento …   Wikipedia Español

  • Gustav Adolf von Götzen — Infobox Person image size = 63px caption = birth date = 12 May 1866 birth place = Glatz, Prussian Silesia death date = 2 December 1910 death place = Hamburg other names = known for = occupation = nationality = GermanCount Gustav Adolf von Götzen… …   Wikipedia

  • Ferdinand von Quast — (* 23. Juni 1807 in Radensleben; † 11. März 1877 ebenda) war ein deutscher Architekt, Kunsthistoriker und seit 1843 erster preußischer St …   Deutsch Wikipedia

  • Ida von Bodelschwingh — mit ihrem Ehemann Friedrich, 1861 Ida Friederize Caroline Luise Wilhelmine von Bodelschwingh (* 15. April 1835 auf Haus Heyde bei Unna; † 5. Dezember 1894 in Lemgo) half an der Seite ihres Mannes Friedrich von Bodelschwin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”