- Gut Kesselsberg
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Das Gut Kesselsberg ist ein mittelalterlicher Hof am südlichen Stadtrand von Duisburg im Stadtteil Huckingen. Das Gut gehört wie der Rittersitz Groß-Winkelhausen, die Sandmühle, das Haus Böckum, der Steinhof, das Haus Remberg, der Biegerhof und das Haus Angerort zu einer Reihe von mittelalterlichen Burgen, Wasserschlössern und Gutshöfen direkt am oder in der Nähe des Angerbachs.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung des Namens
Die Bedeutung des Namens ist bisher nicht einwandfrei geklärt. In einer Version leitet sich der Name von früheren Eigentümern, den Herren vom Bodelenberge ab, die laut Urkunde aus dem 16. Jahrhundert auch Kessel genannt wurden. Eine zweite Interpretation deutet den Namen als Burg (-berg) über dem Sumpf (Kessel).
Geschichte
Das ehemalige Rittergut liegt oberhalb der Sandmühle auf einer kleinen Anhöhe, auf der schon Spuren der jüngeren Steinzeit, der Eisenzeit und der fränkischen Zeit gefunden wurden.
Aufgrund der räumlichen Nähe zur Sandmühle wird vermutet, dass das Gut Kesselsberg Wirtschaftshof für den Adelssitz Sandmühle war. Im Gegensatz zur Sandmühle und den meisten anderen mittelalterlichen Gebäuden am Angerbach blieb das Gut Kesselsberg jedoch aufgrund der Lage von den in den Vergangenheit immer wieder auftretenden Hochwassern des Angerbachs verschont.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1313, in dem Ritter Engelbert vom Bodelenberge von Heinrich von Westerholt verschiedene Güter in Serm (Sermede) kauft. Zu diesen Gütern gehörte auch das Gut Kesselsberg. Eine weiteres Dokument aus dem Jahr 1352 beurkundet den Verkauf des Gutes innerhalb der Familie (hier: Bodelinberg). 1434 wird die Ablösung der Erbrente durch Zahlung von 250 Gulden an den Grafen von Berg beurkundet, welches 1568 notariell bestätigt wurde. 1646 wird das Gut nach starker Zerstörung durch den Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut.
Die nächste bekannte urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1802, als Freiherr von Romberg das Gut an den Kurkölnischen Geheimrat und Grafen von Spee verkauft. Zu dieser Zeit werden als Pächter Heinrich Brockerhoff und die Familie Heesen angegeben. 1908 vergibt der Graf von Spee die Pacht an Michael Kreifels, dessen jüngster Sohn Peter die Pacht bis 1965 fortführt.
Gebäude und heutige Nutzung
Die Hofgebäude sind hufeisenförmig nach Süden offen ausgelegt. Das jetzige Wohnhaus und die Scheue wurden Ende des 18. Jahrhunderts errichtet.
Nachdem durch eine Reihe von Baumaßnahmen, z.B. neue Siedlungen, die B288, die Umleitung des Angerbachs, die landwirtschaftlichen Flächen des Guts stark reduziert worden waren, musste 1965 die landwirtschaftliche Nutzung des Guts aufgegeben werden. Heute wird das Gut Kesselsberg als Tierpension und Reiterhof genutzt.
Literatur
- Bürgerverein Duisburg-Huckingen (Hrsg.): Zur Geschichte Huckingens – Festschrift zum 30-jährigen Bestehen des Bürgervereins Duisburg-Huckingen e.V.. Duisburg 2002.
- Arbeitskreis Historischer Wanderweg (Hrsg.): Historischer Wanderweg im Angerland. Duisburg 2003.
51.3537722222226.7467472222222Koordinaten: 51° 21′ 14″ N, 6° 44′ 48″ OKategorie:- Bauwerk in Duisburg
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