Gymnasium Oberursel

Gymnasium Oberursel
Gymnasium Oberursel
Schulform Gymnasium
Gründung 1988
Ort Oberursel (Taunus)
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 12′ 9,2″ N, 8° 35′ 13,1″ O50.202568.58698Koordinaten: 50° 12′ 9,2″ N, 8° 35′ 13,1″ O
Träger Hochtaunuskreis
Schüler über 1600
Lehrer etwa 130
Leitung Schulleiter: Volker Räuber
Stellv. Schulleiterin: Renate Bleise
Website www.gymnasium-oberursel.de
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Das Gymnasium Oberursel (GO) ist ein allgemeinbildendes Gymnasium in Oberursel (Taunus). Etwa 130 Lehrkräfte unterrichten am Gymnasium über 1600 Schüler. Das Gymnasium verfügt über einen zweisprachigen Zweig und setzt den Schwerpunkt auf Musik. Zum Einzugsgebiet zählen hauptsächlich Oberursel mit seinen Stadtteilen sowie Oberhöchstadt (Stadt Kronberg im Taunus), Steinbach (Taunus) und Schmitten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit der Reformation bestand in Oberursel eine Lateinschule. Nachdem diese 1821 ihren Betrieb einstellte, bestand bis 1862 in Oberursel nur eine Elementarschule. 1862 wurde in der Schulstrasse 22 (dem „Realbauernhof“ eine Realschule eröffnet, die mit Ministerialerlass vom 7. August 1876 mit der Volksschule zur Vereinigten Volks- und Realschule zusammengeschlossen wurde. Die Versuche der Stadt Oberursel, ein Realprogymnasium zu errichten, wurden vom Ministerium nicht genehmigt, da die finanzielle Beteiligung der Stadt zu gering war. Auch scheiterte die Anregung 1885 Mädchen die Aufnahme an der Realschule zu ermöglichen. Neben dem allgemeinen Verbot der Koedukation wurde auf die bestehende höhere Mädchenschule verwiesen. Im Oktober 1910 wurde eine Realschule auf dem heutigen Gelände des Gymnasiums eröffnet, die 1917 als Oberrealschule anerkannt wurde.

Die Stadt Oberursel schrieb 1911 einen Architekturwettbewerb für ein neues Schulgebäude aus, den der Frankfurter Architekt Franz Thyriot gewann. Am 25. Februar 1913 wurde das Schulgebäude, dass Platz für 290 Schüler in 9 Klassen bot feierlich eröffnet. Am 12. September 1916 erfolgte die Anerkennung der Schule als Oberrealschule durch das Ministerium. Am 1. April 1916 war die höhere Mädchenschule bereits als Lyzeum anerkannt worden. 1931 wurde das Lyzeum aufgelöst und Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule als Städtische Oberschule für Jungen wiedereröffnet (auch wenn ein Drittel der Schüler Mädchen waren), bevor 1954 das Land Hessen zum Träger der Schule wurde und zwei Jahre später die Schule in ein Gymnasium umwandelte.

Zum 1. Januar 1970 ging die Schulträgerschaft auf den Obertaunuskreis über. Die bundesweite Bildungsdiskussion in Folge der Bildungsreform-Vorstellungen der 68er-Bewegung machte auch vor Oberursel nicht Halt: Die Schule wurde 1972 in eine Gesamtschule umgestaltet. Aufgrund des Widerstandes der CDU wurde lediglich eine Additive Gesamtschule eingerichtet, bei der die einzelnen Schulformen unter einem gemeinsamen Dach weiter bestanden. Nach der Landtagswahl in Hessen 1987 setzte die Union das Schulfreiheitsgesetz durch. Die Gesamtschule wurde daraufhin 1988 aufgeteilt: Der Hauptschul- und der Realschulzweig wurden in die 500 Meter entfernte Erich-Kästner-Schule ausgelagert, das Gymnasium erhielt seinen heutigen Namen.

Unterrichtsangebot

Das Gymnasium Oberursel legt einen Schwerpunkt auf musikalische und zweisprachige Bildung. So werden ab der fünften Klasse spezielle Streicher- und Bläserklassen angeboten, in denen jeder Schüler ein Instrument spielt und regelmäßig in der Schule geprobt wird.

Im Rahmen des Sprachunterrichts werden in Oberursel teilweise der Geschichts- und Erdkundeunterricht in englischer Sprache angeboten. Der naturwissenschaftliche Unterricht wird momentan in Biologie in Englisch angeboten. Auch das Abitur kann in Biologie bilingual abgelegt werden. In begrenzter Stundenzahl in der Oberstufe werden außerdem noch Mathe und Physik bilingual angeboten. Fachunterricht in Französisch, Spanisch, Latein und Deutsch runden das Sprachangebot ab.

Auch in der Mathematik sind die Schüler des Gymnasiums Oberursel besonders stark: So nehmen die Oberurseler an vielen Mathematikwettbewerben erfolgreich teil. Für die Mittelstufe wird nachmittags ein Mathetreff angeboten. Darüber hinaus existiert eine Betreuung von Teilnehmergruppen zum Wettbewerb Jugend forscht.

Dafür verfügt die Schule über mehr als fünf vollausgestattete Computerräume, was es auch ermöglicht Präsentationen in großen Gruppen zu erstellen. Zudem werden jedes Jahr für die Schüler der fünften bis achten Klassen Computerkurse durchgeführt, die ihnen neben den wichtigsten Grundkenntnissen des Microsoft-Office-Pakets auch erweiterte Fähigkeiten, wie Internetrecherche und Webseitenprogrammierung beibringen. Beachtenswert ist, dass dieser Kurs allein von Schülern veranstaltet und geplant wird.

Außerdem werden am Gymnasium Oberursel viele Arbeitsgemeinschaften (AG) angeboten. Dazu zählen zum Beispiel die Chronik-AG, die jedes Jahr eine Schulchronik herausgibt oder die Naturwissenschafts-AG für die sechste Klasse.

Veranstaltungen

Jedes Jahr finden zwei Konzerte des Orchesters, der Gitarren-AG, der Chöre und der Bläserklasse statt. Außerdem setzt sich die Schülervertretung des Gymnasiums Oberursel durch diverse Aktionen für Hilfsprojekte, wie zum Beispiel die Partnerschule in Kolumbien oder gemeinnützige Vereine, ein. Als Beispiel sind das alljährliche Hoffest (Schulfest) anzuführen, bei dem der Reinerlös komplett an das kolumbianische Sozialprojekt des Gymnasiums Oberursel gespendet wird. Ein anderes Beispiel ist der Spendenlauf. Hierbei laufen Schülerinnen und Schüler, welche sich vorher Sponsoren gesucht haben, auf dem Sportplatz für den guten Zweck. Das Geld wird später gespendet. Im vergangenen Jahr fand der Spendenlauf am 11. Juli 2006 auf dem EKS-Sportplatz bereits zum dritten Mal statt und brachte 6.883,80 Euro an Spendengeldern ein. Zudem gab es in der vorletzten Woche des Schuljahres 2005/2006 vom 3. Juli bis zum 7. Juli 2006 zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder eine Projektwoche mit vielen verschiedenen Angeboten. Die Ergebnisse wurden auf dem Hoffest präsentiert.

Ausbau im Rahmen des Konjunkturpaktes

Ausweichstandort An den 3 Hasen

Im Rahmen des Konjunkturpaktes II investiert der Hochtaunuskreis mehr als 57 Millionen Euro (von denen 20 Millionen Euro aus den Mitteln des Konjunkturpaktes stammen) in den Ausbau des Gymnasiums Oberursel. Bis 2011 sollen neue Klassen- und Fachräume und ein Ganztagesbereich mit Mensa gebaut werden. Daneben soll eine neue Dreifeld-Turnhalle errichtet werden. Während der Neubauphase 2010/2011 haben die Jahrgangsstufen 5 und 6 den Ausweichstandort Marxstraße und die Klassen 9–13 den Ausweichstandort im Gewerbegebiet An den 3 Hasen bezogen.

Zu ersetzende bzw. sanierende Gebäude:

Absolventen

  • Dominik Faust, deutscher Geowissenschaftler (Geomorphologe)
  • Horst Stöcker (* 1952), Physiker, wissenschaftlicher Geschäftsführer des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt
  • Dieter Zetsche (* 1953), Vorstandsvorsitzender der Daimler AG

Literatur

  • Andrea Bott: Von der Lateinschule zum Gymnasium Oberursel. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 1999, ISBN 3-7973-0681-4, Seite 116–121.

Weblinks

 Commons: Gymnasium Oberursel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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