Günther Schulze-Fielitz

Günther Schulze-Fielitz

Günther Schulze-Fielitz (* 22. November 1899 in Hannover; † 1. Februar 1972 in Essen) war ein deutscher Bauingenieur und Staatssekretär.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Günther Schulze (ab etwa 1940: Günther Schulze-Fielitz), Sohn des Stettiner Stadtgartendirektors Otto Schulze (1869-1930), studierte nach kurzem Kriegseinsatz im Ersten Weltkrieg Bauingenieurwesen in Hannover und war ab 1927 in der Provinzialstraßenverwaltung in Stettin tätig. Von 1933 bis 1945 gehörte er zu den führenden Mitarbeitern im Geschäftsbereich Fritz Todt und dessen Nachfolger Albert Speer. Zunächst war er als leitender Mitarbeiter beim Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen für den Bereich der Landstraßen zuständig. Im Sommer 1938, als Todt die Leitung des Westwallbaus übertragen wurde, richtete Schulze-Fielitz die leitende Dienststelle in Wiesbaden ein, die dann von Willi Henne übernommen wurde. Mit der Ernennung Todts zum Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft baute Schulze-Fielitz dessen Geschäftsstelle auf. Im Rang eines Staatssekretärs beim Reichsminister für Bewaffnung und Munition war er ab 1942 Todts Stellvertreter. Unter Albert Speer stand er u.a. dem Geschäftsbereich Generalinspektor für Wasser und Energie (GIWE) vor.

Nach dem Krieg war Günther Schulze-Fielitz ab 1952 im Vorstand der Hochtief AG in Essen, später wechselte er in den Aufsichtsrat. Sein ältester Sohn Eckhard Schulze-Fielitz, geboren 1929, ist ein bekannter deutscher Architekt.

In der Deutschen Demokratischen Republik wurde Schulze-Fielitz’ Schrift Die Bauwirtschaft im Kriege (Junker & Dünnhaupt, Berlin 1941) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Günther Schulze-Fielitz: Die Bauwirtschaft im Kriege. [Schriften zum Staatsaufbau 53]. Berlin Junker und Dünnhaupt 1941
  • Günther Schulze-Fielitz: Das Werk Dr. Todts, In: Die Baukunst, 5.1942, S. 43-50
  • Günther Schulze-Fielitz: Die Rüstung und der Rüstungsarbeiter, In: Pöchlinger, Josef (Hg.): Front in der Heimat. Das Buch des deutschen Rüstungsarbeiters. Berlin/ Wien/ Leipzig 1942, S. 34-43
  • Wolfgang Triebel/ Günther Schulze-Fielitz: Wirtschaftliche Vorbereitung der Wohnungsbauten. (= Schriften der Neuen Bauwelt. Bautechnische Merkhefte 1). Berlin 1951

Literatur

  • o.A.: Ernennung von Ministerialdirektor Schulze-Fielitz zum Staatssekretär, In: Die Strasse, 9.1942, Heft 3/ 4, S. 38
  • o.A. (Eg.): Staatssekretär a.D. Reg.-Baumeister Schulze-Fielitz †, In: Straße und Autobahn 1972, Heft 4, S. 180
  • Walter Naasner: Neue Machtzentren in der deutschen Kriegswirtschaft 1942-1945. Die Wirtschaftsorganisation der SS, das Amt des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition/ Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im nationalsozialistischen Herrschaftssystem (= Schriften des Bundesarchivs 45). Boppard 1994
  • Christiane Botzet: Ministeramt, Sondergewalten und Privatwirtschaft – Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtschaft. In: Rüdiger Hachtmann, Winfried Süß (Hrsg.): Hitlers Kommissare – Sondergewalten in der nationalsozialistischen Diktatur. Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 22. Wallstein, Göttingen 2006, ISBN 978-3-8353-0086-6, S. 115–137.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-s.html

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