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Die Spanische Tonleiter, auch Jüdische Tonleiter, Phrygisch-dominante Tonleiter, Spanisch-Phrygische Tonleiter, Freygisch (jiddisch), Phrygisch-Dur, Ahava Rabboh (hebräisch, andere Schreibweisen: Ahava Rabbah, Ahava Raba) oder Hijaz (türkisch/arabisch) genannt, ist eine heptatonische Tonleiter mit typisch orientalischem Klang, die unter anderem oft im spanischen Flamenco und in der jüdischen Musik verwendet wird.
Die Tonleiter kann gebildet werden, indem man die dritte Stufe der Phrygischen Tonleiter von der kleinen Mollterz zur großen Durterz erhöht. Sie kann auch als fünfte Stufe von Harmonisch Moll betrachtet werden.
Die Tonleiter ist auch im Jazz gebräuchlich. Hier wird sie zur besseren Spezifizierung als Dominanttonleiter auch als Mixolydisch (♭9/♭13) bezeichnet, also als ein Mixolydisch mit kleiner Sekunde und kleiner Sexte. Diese Bezeichnung trifft den Charakter dieser Tonleiter besser, da diese vor allen Dingen improvisatorisch auf Akkorden wie Dur7 und Dur 7(♭9) angewandt wird. Die Herleitung von der phrygischen Tonleiter würde eher auf einen Mollseptakkord schließen lassen. Man müsste daher immer davon ausgehen, dass die Eigenheiten einer melodischen bzw. harmonischen Molltonleiter bekannt sind und mit berücksichtigt werden. Die Bezeichnung HM 5 ist auch gebräuchlich, aber genauso irreleitend, da sie nichts über den Charakter dieser Tonleiter aussagt.
Die Bezeichnung Ahava Rabboh („Erhabene Liebe“) kommt von den Eröffnungsworten des Teils der Sabbatliturgie, bei dem diese Skala verwendet wird. In der Klezmer-Musik wird diese Skala Freygisch genannt (eine jiddische Anlehnung an Phrygisch).
Ein bekanntes jüdisches Volkslied in dieser Tonleiter ist Hava Nagila. Ein Beispiel für die Verwendung dieser Tonleiter in der westlichen Popmusik ist So cold the night von Jimmy Somerville (in Cis-Phrygisch).
Wird die siebte Stufe dieser Tonleiter um einen Halbton erhöht, so entsteht die Zigeuner-Dur-Tonleiter.
Inhaltsverzeichnis
Systematik
Erstellt man eine spanische Tonleiter z.B. über dem Grundton E (E, F, G♯, A, H, C, D, E), so lässt sich leicht feststellen, dass sie den gleichen Tonvorrat wie eine harmonische Molltonleiter hat, in diesem Fall Harmonisch a-Moll (A, H, C, D, E, F, G♯, A). Demnach lässt sich diese Skala auch dazu verwenden, über der Dominante einer harmonischen Molltonleiter zu improvisieren (vgl. Skalentheorie im Jazz).
Misheberakh, Spanische oder jüdische Tonleiter und Harmonisches Moll sind auf die ähnliche Art und Weise verwandt, wie die Kirchentonarten miteinander verwandt sind:
.......D-ef--g♯a-hc-D........... (Misheberakh) .........Ef--g♯a-hc-d-E......... (Spanische oder jüdische Tonleiter) ...............A-hc-d-ef--g♯A... (Harmonisches Moll)
Hörbeispiel
Siehe auch
Weblinks
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