Haaksbergen

Haaksbergen
Gemeinde Haaksbergen
Flagge der Gemeinde Haaksbergen
Flagge
Wappen der Gemeinde Haaksbergen
Wappen
Provinz Overijssel
Bürgermeister Karel Loohuis
Sitz der Gemeinde Haaksbergen
Fläche
 – Land
 – Wasser
105,48 km²
104,90 km²
58 ha
CBS-Code 0158
Einwohner 24.449 (31. Dez. 2010[1])
Bevölkerungsdichte 232 Einwohner/km²
Koordinaten 52° 9′ N, 6° 44′ O52.156.7333333333333Koordinaten: 52° 9′ N, 6° 44′ O
Vorwahl 053
Postleitzahlen 7480-7489
Website www.haaksbergen.nl
Lage von Haaksbergen in den Niederlanden
Bahnhof Haaksbergen

Haaksbergen ( anhören?/i) (niedersächsisch: Hoksebarge) ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Overijssel, mit 24.481 Einwohnern (2008). Die Gemeinde liegt in der Region Twente, südlich von Enschede und Hengelo. Im Südosten und Osten grenzt sie an Deutschland. Städtepartnerschaft unterhält die Gemeinde mit ihrer deutschen Nachbarstadt Ahaus und dem ungarischen Nagykörös. Zur Gemeinde gehören zwei Kirchdörfer: Sint Isidorushoeve im Westen und Buurse im Osten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Landschaft ist überwiegend flach, nur zwischen Buurse und der Grenze ist sie leicht wellig (bis 42 Meter über dem Meeresspiegel). Das Land wird zum größten Teil genutzt für Landwirtschaft, teils als Wiesen (Kühe, Pferde, Schafe), teils als Äcker (besonders Mais). Vom Osten zum Westen fließt der Bach 'Buurserbeek', ab der Wassermühle 'Schipbeek' genannt. Etwa ein Fünftel der Fläche ist Naturgebiet. Südlich von Haaksbergen findet man 'Het Lankheet', ein Laub- und Nadelwald. Zwischen Haaksbergen und Buurse liegen das Heidegebiet 'Buurserzand' und das Hochmoorgebiet 'Haaksbergerveen'. Östlich von Buurse, an der deutschen Grenze, liegt das 'Witte Veen', ein Moor- und Waldgebiet. Alle Naturgebiete sind frei zugänglich und mit guten Wander- und Radwegen ausgestattet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Es gibt zwar nicht besonders viele, aber doch einige interessante Sehenswürdigkeiten:

  • Auf dem Markt in Haaksbergen steht die Sint Pancratiuskerk (Sankt-Pankratiuskirche). Um 900 wurde hier eine erste hölzerne Kirche gebaut. Um das Jahr 1000 wurde sie ersetzt durch eine steinerne Kirche in romanischem Stil (jetzt der hintere Teil des Mittelschiffes). Um 1300 wurde sie verlängert bis zum Chor. 1398 stiftete Ludolph, der Herr von Ahaus, ein Vikarie zu Ehren Sankt Georgs. Dafür wurde rechts des vorderen Teil des Hauptschiffes eine neue Kapelle gebaut. 1520 wurde die Kirche rechts des hinteren Teil des Schiffes ergänzt, sodass eine zweischiffige Kirche entstand. Der Turm wurde 1565 gebaut im Auftrag von Philips II., der König Spaniens, als Aussichts- und Verteidigungspunkt für den anbrechenden Achtzigjährigen Krieg. Nach der Reformation fiel die Kirche 1646 in die Hände der Niederländisch Reformierten Gemeinde. 1810 befahl Ludwig Napoleon, der Brüder Napoleons, die Rückgabe der Kirche an die Katholiken. 1888 wurde die Kirche noch einmal umgebaut: Sie bekam eine neue Sakristei, das Chor wurde vergrößert und das Hauptschiff erhöht. Überdies wurde links des Hauptschiffes ein drittes Schiff mit einer Kapelle gebaut, sodass eine dreischiffige Hallenkirche entstand.
  • Hinter der Pankratiuskirche findet man die Nederlands Hervormde Kerk (Niederländisch Reformierte Kirche). Die erste Kirche wurde um 1810 gebaut, weil die Gemeinde die Pancratiuskirche nicht länger verwenden konnte. Am 16. August 1851 brannte die Kirche aber bei einem großem Dorfbrand ab. Nach einer großen Sammelaktion baute man eine neue Kirche, die am Weihnachten 1854 zum ersten Mal verwendet wurde. 2009 wurde der Innenraum neu gestaltet.
  • Neben der Kirche befindet sich das Richtershuis (Richtershaus). Es wurde 1720 gebaut von Richter Joan Jansen van der Sluys. Das Waffen seiner Familie ist über den Eingang zu sehen. Bis zu seinem Tod in 1738 wurde hier Recht gesprochen, danach kam es in Besitz der Reformierten Kirche.
  • Links hinter der Pankratiuskirche steht die Synagoge aus 1828. Man sagt, dass sie die kleinste in den Niederlanden ist.
  • An die Spoorstraat befindet sich die 'Villa Jordaan', am Ende des 19. Jahrhunderts gebaut für den Textilfabrikanten Jordaan. Sein Textilwerk stand bis in den siebziger Jahren links hinter der Villa (jetzt Bibliothek und Schule).
  • Das Museum Buurtspoorweg betreibt in den Sommermonaten Dampfzüge zwischen Haaksbergen und Boekelo (Gem. Enschede).
  • Südlich von Haaksbergen findet man die 'Oostendorper Watermolen', eine doppelte Wassermühle aus dem 16. Jahrhundert.
  • Auf dem Land gibt es verschiedene alte Bauernhöfe in sächsischem Stil, deren Geschichte oft bis ins Mittelalter zurückgeht.

Knotenpunkt des kulturellen Lebens ist 'Kulturhus 't Iemenschoer'. Unter seinem Dach sind u.a. ein Theater, eine Musikschule, ein Kursusinstitut und eine Kunstausstellungshalle untergebracht. Im Theater 'De Kappen' finden allerlei Aufführungen statt, von Bauernrevue und Kabarett bis klassischer Musik. Im 'Kunstzaal Achterom' werden Werke Haaksberger und anderer Künstler ausgestellt. Weiter gibt es verschiedene kulturelle Vereine, z.B. die Haaksberger Revue 'Allo Jannao', die folkloristische Tanzgruppe 'De Hakkelklumpkes', den Kunstverein 'Kunstkring Haaksbergen' und den Geschichtsverein 'Historische Kring'. Ein Museum über die natürliche sowie die kulturelle Geschichte der Twente findet man in Enschede, die 'Twentse Welle'.

Sport

Haaksbergen ist auch eine Sportstadt. Es gibt viele Sportvereine wie Schützen-, Tennis-, Fischer- und Fußballvereine. Im Sportpark 'Scholtenhagen' findet man neben Tennis- und Fußballfelder eine Athletikbahn, ein Hallenbad und eine Freilufteisbahn, die im Sommer als Skatebahn dient. Weiter gibt es noch eine BMX-Crossbahn und eine Motocrossbahn. Jedes Jahr wird das internationale 'IBIS-toernooi' veranstaltet, ein Schachwettbewerb für Blinden.

Wirtschaft

Die von 1862 bis 1970 dominierende Textilindustrie existiert nicht mehr, Industrie gibt es nur noch in Kleinbetrieben verschiedener Branchen. In Haaksbergen leben viele Pendler, die in Hengelo und Enschede arbeiten.

Veranstaltungen

Im Mai findet die jährliche Kirmes und auch der bekannte Maimarkt statt, der sich durch die ganze Stadt zieht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 29. März 2011Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande

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