Haftanstalt Holstenglacis

Haftanstalt Holstenglacis
Turm 8 und "A-Flügel"der Untersuchungshaftanstalt

Die Untersuchungshaftanstalt Hamburg (UHA), im Hamburger Vollzug auch Die Mutteranstalt, bzw. bei den Gefangenen kurz Dammtor genannt, wurde in den Jahren 18771881 erbaut und befindet sich in der Holstenglacis 3.

Die panoptische Bauweise, welche u.a. auch in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel angewandt wurde, erlaubte einen Blick in alle Flügel des damaligen Gebäudes, welches grundsätzlich nur Einzelhaftplätze bietet.

Bis zum Jahr 1930 folgten dann das Aufnahmehaus (Haus A) sowie die Frauenabteilung der UHA. Außerdem wurde ein weiterer Flügel mit Haftplätzen fertiggestellt. In diesem befinden sich allerdings keine Einzelhafträume, sondern Säle für bis zu 8 Gefangene. Der Verwaltungsflügel der UHA wurde im selben Zeitraum fertiggestellt. Hier sind allerdings keinerlei Hafträume anzufinden.

Als Besonderheit ist noch erwähnenswert, dass alle Gebäude über unterirdische Verbindungsgänge verfügen, durch die auch das Strafjustizgebäude erreichbar ist.

In den 1950er, 1960er und 1990er Jahren wurden in der UHA diverse Umbaumaßnahmen und Sanierungen durchgeführt, unter anderem wurde das Zentralkrankenhaus der Freien und Hansestadt Hamburg erbaut. Es handelt sich hierbei um ein Vollzugskrankenhaus, welches nicht nur die Hamburger Gefangenen medizinisch versorgt. Auch Gefangene aus den umliegenden Bundesländern – Schleswig-Holstein und Niedersachsen – nutzen die Möglichkeiten dieser Einrichtung.

Sachliche Zuständigkeit

Die UHA ist im Bezirk des Hanseatischen Oberlandesgerichtes für den Vollzug der Untersuchungshaft der erwachsenen männlichen und aller weiblichen Untersuchungshaftgefangenen zuständig. Die minderjährigen männlichen Untersuchungshaftgefangenen werden in die JVA Hahnöfersand verlegt. Die UHA ist ebenfalls zentrales Polizeigefängnis. Dieses ist in der Bundesrepublik bisher einmalig, da die Polizei ihre Gefangenen bereits vor Erlass eines Haftbefehles an den Justizvollzug übergibt.

Zur Zeit erfolgt in einzelnen Bauabschnitten eine Sanierung der bisher noch unsanierten Flügel der UHA. Hierdurch wird die Qualität der Unterbringung wesentlich verbessert und dennoch der Stil dieser Anstalt bewahrt.

weiterführende Themen

Zentrale Hinrichtungsstätten


Weblinks

http://maps.google.de/maps?t=h&q=53.559605,9.970899&ie=UTF8&ll=,&spn=0.000269,0.000603&z=21&iwloc=addr 53.5580879.9789827Koordinaten: 53° 33′ 29″ N, 9° 58′ 44″ O


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