Hannes Flesner

Hannes Flesner

Hans "Hannes" Flesner (* 8. Dezember 1928 im Rahester Moor bei Aurich; † 12. Juli 1984 in Leezdorf) war ein deutscher Musik-Journalist, Liedtexter und bekannter ostfriesischer Liedermacher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gedenkstein für Hannes Flesner an der Schleuse Kukelorum in seinem Geburtsort Aurich-Rahester Moor

Der gebürtige Ostfriese Hannes Flesner verbrachte seine ersten Lebensjahre in Bremen, Karlsbad und Łódź. Seine schulische Ausbildung absolvierte er am Ulrichsgymnasium in Norden. Als 16jähriger wurde er im letzten Jahr des II. Weltkrieges als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach seiner Reifeprüfung arbeitete er kurz als Bergmann in Nordrhein-Westfalen und in vielen anderen Berufen. 1949 begann er mit einer journalistischen Ausbildung beim Ostfriesischen Kurier. 1955 wechselte er zur Oldenburger Nordwest-Zeitung und war dann ab 1956 bei der Bild-Zeitung in Hamburg tätig, wo er das Ressort Leichte Muse aufbaute sowie die regelmäßige Jazz-Kolumne „Für alle, die Jazz lieben“ sowie das „Schlager-Magazin“ betreute. Als einzige Jazz-Kolumne in einer deutschen Tageszeitung trug er zur Popularisierung der Musikrichtung bei. Ab 1959 schrieb er Liedtexte, die in der Regel unter einer Vielzahl von Pseudonymen, wie „Peter Buchenkamp“ veröffentlicht wurden. Texte von Flesner wurden von Willy Millowitsch, Trude Herr, Walter Scherau und dem Medium Terzett verwendet. Er arbeitete oft mit den Komponisten Werner Twardy und Karl Golgowsky zusammen. Weiterhin spezialisierte Flesner sich darauf, deutsche Coverversionen für amerikanische Hits zu verfassen.

1964 nahm Flesner die Stelle eines PR-Managers beim Plattenproduzenten Phonogram an. Er schrieb weiterhin Texte, allerdings nur noch für Künstler des eigenen Labels. Vier Jahre später machte er sich beruflich selbständig und begann mit der Produktion von Schallplattenaufnahmen - unter anderem mit den Künstlern Conny Plank, James Last und Lisa Fitz.

In den 70er Jahren nutzte Flesner die Welle der Ostfriesenwitze zur Popularisierung der plattdeutschen Sprache und der Kultur Ostfrieslands. Er brachte die erste Schallplatte mit Ostfriesenwitzen heraus und mischte 1972 auf der Platte „Ostfriesland wie es lacht und singt“ Witze mit selbstgeschriebenen Liedern. In den folgenden Jahren wurde er zu unzähligen Fernseh- und Rundfunkauftritten als ostfriesischer Liedermacher eingeladen, zu seinen bekanntesten Hits zählt der „Bottermelk-Tango“ (Buttermilch-Tango). Flesners früherer Schulkamerad Gerd Pundt, der spätere Inselvogt von Memmert und Pädagoge, lieferte zu vielen Flesner-Texten die Melodien. Von 1975–76 hatte Flesner eine eigene Rundfunksendung bei Radio Bremen, die plattdeutschen "Fußnoten".

Ab 1980 widmete Flesner sich wieder mehr dem Journalismus. Er schrieb und produzierte einen Fernsehfilm für den NDR und schrieb regelmäßig Texte mit Geschichten aus Ostfriesland für Die Welt. Er starb 1984, in seinem Nachlass wurde ein unveröffentlichtes Theaterstück gefunden, "Opa lätt de Puppen danzen", das im folgenden Jahr uraufgeführt wurde.

Würdigungen

  • 1974 erhielt Hannes Flesner die Auszeichnung Goldene Laterne.
  • Seit 1991 erinnert ein Gedenkstein bei der Schleuse Kukelorum in Aurich an das Leben und Wirken Hannes Flesners.

Literatur

  • Werner Jürgens: Gröön-Bohnen Rock'n'Roll - Leben und Werk des Hannes Flesner (Ostfriese). Leer: JeJo Musikverlag, 2003. ISBN 3-9809-1041-5

Diskografie

  • 1971 - Die große Witzspirale (FASS, LP, vergriffen)
  • 1971 - Ostfriesenwitze (Fontana Special, LP, vergriffen)
  • 1972 - Ostfriesland wie es singt und lacht (Fontana Special, LP, vergriffen)
  • 1973 - Bottermelk-Tango (Lantern, LP, vergriffen)
  • 1974 - Nei humm, Rieka is Damenwahl! (Lantern, LP, vergriffen)
  • 1976 - Johann Iken, musst äben kieken! (Lantern, LP, vergriffen)
  • 1977 - Wenn dat so is, denn Prost! (Lantern, LP, vergriffen)
  • 1979 - Tee-Walzer (Lantern, LP, vergriffen)
  • 1996 - Das war Hannes Flesner (Fehn, Best-of-CD)
  • 1997 - Wenn dat so is, denn Prost! (Fehn, Best-of-CD)

Weblinks


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