- Hans-Werner Hector
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Hans-Werner Hector (* 17. Januar 1940 in Kaiserslautern) ist Diplom-Mathematiker, Unternehmer und neben Hasso Plattner, Claus Wellenreuther, Dietmar Hopp und Klaus Tschira einer der Gründer des Softwareunternehmens SAP AG in Walldorf.
Er studierte Mathematik an der Universität des Saarlandes und arbeitete danach bei der IBM in Mannheim. Hier erkannte er mit den oben genannten Kollegen das Potential betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Sie machten sich 1972 mit der Firma „SAP Systemanalyse und Programmentwicklung“ selbstständig. Mit dem Wachstum des Unternehmens verantwortet Hector nach dem Börsengang die Entwicklung des US-Geschäfts.
Mitte der 1990er Jahre schied er aus dem operativen Geschäft aus. 1996 verkaufte er einen Großteil seiner SAP-Aktien. Der Erlös machte ihn, mit einem geschätzten Vermögen von 1,6 Milliarden Euro, zu einem der reichsten Männer Deutschlands. Der Verkauf der Aktien an den von der UBS International Trustees Ltd., Jersey, verwalteten Eugenia Trust war stark umstritten.[1] Hopp und Vertreter der Aktionäre warfen Hector daraufhin vor, der SAP durch den Verkauf seiner Aktien an einen Trust zu schaden. So gab es Spekulationen darüber, ob der Trust von der Konkurrenz gesteuert wurde. Hector wies diese Anschuldigungen zurück.[1]
Danach investierte Hector in Unternehmensgründungen in den Bereichen Software, Biotechnologie und Gesundheit. Außerdem betätigte er sich gemeinsam mit seiner Frau Josephine Hector als Sponsor im kulturellen Bereich und in der medizinischen Forschung. Das Ehepaar erhielt dafür am 19. September 2003 das Bundesverdienstkreuz. Am 25. November 2003 verlieh die Universität Karlsruhe Hans-Werner Hector die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste um die Förderung hochbegabter Schüler im Rahmen der von ihm initiierten so genannten Hector-Seminare.
Die H.W. & J. Hector-Stiftung fördert außerdem die Kunsthalle Mannheim, die jährlich den von ihm gestifteten Hector-Kunstpreis verleiht. Im Jahre 2011 spendete das Ehepaar Hector den Betrag von 50 Millionen Euro, für einen Neubau eines Anbaus an die Kunsthalle aus den 1980er Jahren.[2]
Im Jahr 2007 wurde ihm von der damaligen Universität Karlsruhe die Würde eines Ehrensenators verliehen.
Im März 2008 brachte er 200 Millionen Euro in den Hector Wissenschaftsfonds ein. Aus diesem Stiftungsvermögen sollen jährlich 5 Millionen Euro für das Karlsruher Institut für Technologie erwirtschaftet werden. Daraus sollen unter anderem „Hector Fellows“ am Karlsruher Institut für Technologie mit bis zu 180.000 € gefördert werden.[3]
Siehe auch
Weblinks
- H.W. & J. Hector-Stiftung
- HECTOR School of Engineering and Management
- Hector-Seminar
- Presseerklärung der Universität Karlsruhe zur Verleihung der Ehrendoktorwürde
Einzelnachweise
- ↑ a b SAP darf nicht von einer Person abhängig sein - Artikel auf welt.de, abgerufen am 10. März 2010
- ↑ 50 Millionen und kein bisschen weniger in: FAZ vom 27. Juli 2011, Seite 29
- ↑ Bericht bei SZ-Online über den Hector Wissenschaftsfonds.
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