- Hans Karl von Königsmarck
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Hans Karl Graf von Königsmarck, auch Karl Johann, (* 5. Maijul./ 15. Mai 1659greg. in Nyborg auf Fünen; † 28. August 1686 vor Nauplia di Romania, heute Nafplion) war ein deutsch-schwedischer Offizier, protestantischer Ritter des Malteserordens und Abenteurer aus dem altmärkischen Adelsgeschlecht Königsmarck.
Leben
Hans Karl von Königsmarck war der älteste Sohn des Grafen Kurt Christoph von Königsmarck und Maria Christine von Wrangel. Er wurde 1659 während dessen dänischer Gefangenschaft auf Fünen geboren.
Er wurde zuerst in Hamburg erzogen, blieb dann bis 1674 bei der Mutter in Stade und machte, als diese nach Stockholm übersiedelte, die Grand Tour mit seinem Hofmeister Walther.
Als 1675 Schweden dem Großen Kurfürsten den Krieg erklärte, versagte seine Mutter dem 16jährigen Jüngling den Eintritt in das Heer.
Dafür ging er nach Malta und focht mit dem Orden. Er wurde zum Malteserritter geschlagen, trotz seines Protestantismus und obwohl er der Enkel von Hans Christoffer von Königsmarck war, einem der größten Protestantenhelden des Dreißigjährigen Krieges. Dann folgten wieder Reisen durch den ganzen Süden Europas.
Fontane schreibt in seinen Wanderungen: »Ein französischer Schriftsteller sagt: „Man kann an der Größe dieser Belohnung ermessen, welche Dienste der jugendliche Königsmarck dem Orden geleistet haben mußte.“« Später, in französischen Diensten, lehnt Königsmarck es gegenüber Ludwig XIV. „trotz glänzendster Anerbietungen“ (Fontane) ab, ein Kommando gegen die Hugenotten zu führen und zum Katholizismus überzutreten.
An den Hof Karls II. von England mit einer schwedischen Mission geschickt, erbot er sich als Malteser zur Teilnahme an dem geplanten Zug nach Tanger, wo die christliche Besatzung durch die Mauren hart bedrängt war, und ging dann auf eigene Faust über Spanien dorthin, wirkte bei einem siegreichen Ausfall und den Kämpfen mit, welche die Aufgebung der Belagerung zur Folge hatten, und kehrte mit der nun ankommenden und gegen Korsaren kreuzenden englischen Flotte als Günstling Karls II. nach England zurück.
Hier war er in einen Liebeshändel mit folgender Ermordung des begünstigten Freiers verwickelt. Er wurde vor Gericht gestellt und musste fliehen, obwohl er freigesprochen wurde. Bis 1685 war er in französischen Diensten als Oberst über ein Deutsch-Regiment und kämpfte dann in Morea unter seinem Onkel Otto Wilhelm 1685 und 1686 als „Volonteur“.
Mit Auszeichnung focht er hier im Mai 1686 bei Navarino und Modon. Während der blutigen Eroberung von Nauplia di Romania, erlag er am 28. August 1686 einem „hitzigen Fieber“. Seine Leiche wurde mit der seines Onkels Otto Wilhelm 1690 nach Stade überführt, dort am 19. Januarjul./ 29. Januar 1691greg. feierlich im Erbbegräbnis beigesetzt und erlitt dann dieselbe vandalische Behandlung, wie die seines Großvaters Hans Christoph von Königsmarck.
Literatur
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg - Fünf Schlösser, 5. Kapitel, Plaue von 1839 bis jetzt, Graf Königsmarcksche Zeit.
- Karl Ernst Hermann Krause: Karl Johann Graf von Königsmark. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 530 f.
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