- Hans von Steuben
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Hans von Steuben (* 15. Juli 1929 in Hamburg; † 27. Juli 2008 in Frankfurt (Main)) war ein deutscher Archäologe
Als Sohn des Bankangestellten Kurt von Steuben und seiner Ehefrau Elfriede Güttler wuchs er in Babelsberg auf. Nach der Erlangung des Abiturs studierte er zuerst Medizin, um sich dann aber nach Studien in Tübingen und Berlin dem Fach Archäologie in Freiburg bei Walter-Herwig Schuchardt zu widmen. Am 29. Juli 1960 wurde er mit der Arbeit Sagendarstellungen auf korinthischen und attischen Vasen in Freiburg promoviert.
Von 1960 bis 1965 war er an der Erarbeitung des Führer durch die öffentlichen Sammlungen Klassischer Altertümer in Rom beteiligt. Anschließend arbeitet er bis 1971 als Assistent an der Universität Göttingen, wo er auch habilitiert wurde. Im Jahre 1973 erhielt er den Ruf an die Universität Frankfurt auf den Lehrstuhl für Klassische Archäologie. Sein gemeinsam mit Walter Amelung und Klaus Bringmann betriebenes und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Städte und Heiligtümer wurde im Jahre 1989 mit einem Forschungspreis ausgezeichnet.
Seine Schwerpunkte setzte Steuben in den Arbeiten zur klassischen Plastik und der griechischen Kunst. Die Fragen, die sich mit der künstlerischen Ausdrucksform befassten, beschäftigten ihn derart, dass er in den Ausdrucksformen nach Gesetzlichkeiten der Kunst suchte. Im Jahre 1994 wurde er emeritiert, ohne aber danach sein publizistisches Wirken zu beenden. So wirkte er an der Herausgabe der Archäologischen Reihe und Quellen und Forschungen zur Alten Welt maßgeblich mit.
Als er nach langer Krankheit am 27. Juli 2008 verstarb, widmete ihm die Familie den Spruch von Parmenides im Proomeion:
- Es ist die Bahn der Überzeugung, denn sie geht mit der Wahrheit
Schriften
- Frühe Sagendarstellungen in Korinth und Athen, Berlin 1968
- Der Kanon des Polyklet - Doryphoros und Amazone, Tübingen 1973
- mit Peter C. Bol: Kopf eines Kuros, Frankfurt/Main 1980
- mit Jaap Mansfeld: Parmenides, Über das Sein. Griechisch-Deutsch, Stuttgart 1981
- mit Wolfgang Decker (Hrsgg.): Sport und Spiel im Alten Ägypten., München 1987
- Die Agora von Athen von Peisistratos bis Kimon, 1988
- Briefe aus der Fremde - Festschrift zum 60. Geburtstag, Frankfurt/Main 1989
- Antike Porträts. Zum Gedächtnis von Helga von Heintze, Möhnesee 1999
- Wahrheit und Bekenntnis. Lichtoffenbarungen in antiker und christlicher Zeit, Möhnesee 1999
- mit Klaus Bringmann: Geben und Nehmen. Monarchische Wohltätigkeit und Selbstdarstellung im Zeitalter des Hellenismus. Teil 2, Historische und archäologische Auswertung. Band 1: Historische Auswertung., Berlin 2000
- mit Adolf Michaelis: Archäologische Reisen in Griechenland 1860 und 1886, Möhnesee 2004
- mit Götz Lahusen und Haritini Kotsidu (Hrsgg.): Mouseion. Beiträge zur antiken Plastik: Festschrift zu Ehren von Peter Cornelis Bol, Möhnesee 2007
Literatur
- Peter Cornelius Bol: Die ewige Wahrheit - Zum Tode des Archäologen Hans von Steuben, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12. August 2008
- Wulf Raeck: Hans von Steuben, in UniReport 41, 8, 1988, 26 [1]
- Wulf Raeck: Hans von Steuben †. In: Gnomon, Band 81 (2009), S. 766–767.
Weblinks
Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie an der Universität Frankfurt am MainHans Schrader (1914–1931) | Ernst Langlotz (1933–1940) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1941–1955) | Gerhard Kleiner (1955–1973) | Hans von Steuben (1973–1994) | Wulf Raeck (seit 1996)
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