- Gerhard Kleiner
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Gerhard Kleiner (* 7. Februar 1908 in Seelow; † 26. April 1978) war ein deutscher Klassischer Archäologe.
Gerhard Kleiner studierte in Berlin und schloss sein Studium bei Ernst Buschor ab. 1934 wurde er mit einer Studie zu den Tanagrafiguren promoviert. Als Assistent war er von 1934 bis 1935 in Königsberg bei Guido Kaschnitz von Weinberg tätig. Von 1937 bis 1940 war Kleiner Kustos am Pergamonmuseum. 1935/36 erhielt er das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. 1944 erfolgte seine Habilitation bei Gerhart Rodenwaldt. In München war er nach dem Krieg für die Betreuung der antiken Münzen in der Staatlichen Münzsammlung zuständig. In Hamburg wurde er zum Professor ernannt und lehrte dort von 1950 bis 1952. Anschließend war er am Wiederaufbau des Deutschen Archäologischen Instituts in Istanbul beteiligt und wurde 1954 zu dessen Zweiten Direktor gewählt. Vom Sommersemester 1956 lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1973 an der Universität Frankfurt. Ab 1959 übernahm er die Grabungsleitung in Milet.
Zu Kleiners Arbeitsschwerpunkten gehörten der Hellenismus und die Ausgrabungen von Milet.
Schriften
- Tanagrafiguren. Untersuchungen zur hellenistischen Kunst und Geschichte. neuherausgegeben von Klaus Parlasca, Berlin 1984, ISBN 3-11-008982-3.
- Alt-Milet. Wiesbaden 1966.
- zusammen mit Konrad Helbig: Minoische Kunst. Frankfurt am Main 1964.
- Diadochen-Gräber. Wiesbaden 1963.
- Die Begegnungen Michelangelos mit der Antike. Berlin 1950.
Literatur
- Harald Keller, Jürgen Kleine (Hrsg.): Festschrift für Gerhard Kleiner zu seinem 65.Geburtstag am 7. Februar 1973. Tübingen 1976, ISBN 3-8030-1024-1 (S. 9 Schriftenverzeichnis)
- Peter Hommel: Lebensabriß zum 70. Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Februar 1978.
- Volkmar von Graeve: Gerhard Kleiner 1908–1978. In: Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. S.305–306, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6.
Weblinks
Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie an der Universität Frankfurt am MainHans Schrader (1914–1931) | Ernst Langlotz (1933–1940) | Guido Kaschnitz von Weinberg (1941–1955) | Gerhard Kleiner (1955–1973) | Hans von Steuben (1973–1994) | Wulf Raeck (seit 1996)
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