- Hansenet
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HanseNet Telekommunikation GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1995 Unternehmenssitz Hamburg Unternehmensleitung - Paolo Ferrari, Geschäftsführer
- Renato de Rimini, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 2.300 (2008) Umsatz 2008: 1,19 Mrd. Euro[1] 2007: 1,074 Mrd. Euro
2006: 528 Mio. Euro
2005: 296 Mio. Euro
2004: 161 Mio. Euro
2003: 102 Mio. Euro
2002: 83 Mio. Euro[2]
Branche Telekommunikation Internetdienste Produkte Website Die HanseNet Telekommunikation GmbH – auch kurz HanseNet genannt – ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Telecom-Italia-Gruppe[3] und das viertgrößte deutsche Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschäft
HanseNet vermarktet seine Telekommunikationslösungen bundesweit. Das Kerngeschäft von HanseNet basiert auf der vollständig entbündelten Teilnehmeranschlussleitung und damit auf der Möglichkeit, mittels eigener Technik in den Vermittlungsstellen den Teilnehmer direkt mit dem eigenen Netz der HanseNet zu verbinden. Die Letzte Meile wird dabei von der Deutschen Telekom gemietet. Seit Markteintritt sind sämtliche vermarkteten Tarife kurzfristig kündbar, während die meisten Wettbewerber mittlerweile die gesetzlich zulässige Vertragsbindung von zwei Jahren voll ausschöpfen.[4]
Standorte
Neben Hamburg betreibt HanseNet eigene Standorte in Rostock, Duisburg und Saarbrücken.
Technik
HanseNet betreibt ein eigenes konventionelles POTS-/ISDN-/DSL-Konzentrationsnetz, welches sich über etwa 150 deutsche Städte erstreckt und auf dessen Basis das eigene IPTV-Angebot realisiert wird.[5]
In den mit eigener Vermittlungstechnik erschlossenen Gebieten stellt Hansenet konventionelle analoge und Euro-ISDN-Telefonanschlüsse mit DSS1-Protokoll, DSL-Anschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 16 Mbit/s im Down- und bis zu 1 Mbit/s im Upstream sowie Zusatzdienste wie z. B. IPTV bereit. In diesen Gebieten wird außerdem das Geschäftskunden-Produkt Alice Comfort angeboten, welches einen konventionellen ISDN-Mehrgeräte- oder auf Wunsch auch einen ISDN-Anlagenanschluss enthält.
Außerhalb der eigenen Kollokationsgebiete werden in weiteren Vermarktungsgebieten die Kundenanschlüsse ohne IPTV über die HanseNet-Partner Telefónica und QSC sowie als Bitstream-Anschlüsse mit der Deutschen Telekom AG als Vorleister realisiert. Hier kommt eine VoIP-basierte NGN-Lösung mit Integrated Access Devices der Firma Sphairon und seit einiger Zeit auch Geräten des Herstellers AVM zum Einsatz, um ISDN- und analoge Sprachanschlüsse auf Endkundenseite auch außerhalb des eigenen Netzes anbieten zu können. Das auf konventionellen ISDN-Anschlüssen basierende Alice Comfort wird in diesen Gebieten jedoch nicht angeboten.
Der Betrieb spezifischer ISDN-Datendienste wie ISDN-Videotelefonie, Datex-P, G4-ISDN-Fax ist dabei nicht möglich und der Betrieb notspeisefähiger Endgeräte wie Hausnotrufe wird nicht sichergestellt, da es sich um keinen üblichen DSS1-ISDN-Basisanschluss handelt, was von HanseNet beim Produktvertrieb nicht deutlich kommuniziert wird. In Einzelfällen erweist sich die eingesetzte noch junge NGN-Technik als weniger zuverlässig als herkömmliche leitungsvermittelte PSTN-Technik.
Überall wo HanseNet keine eigene DSLAM-Infrastruktur betrieb und auch nicht auf die Partner Telefónica und QSC zurückgreifen konnte, wurde T-DSL-Resale der Deutschen Telekom vertrieben, solange noch kein Bitstromzugang des Ex-Monopolisten zur Verfügung stand. Inzwischen werden auch in diesen Gebieten nur noch Anschlüsse vermarktet, die auf Bitstream-Anschlüssen der Deutschen Telekom basieren. Für diese wird ein Aufschlag von derzeit 5 Euro auf den Monatsgrundpreis erhoben. Auch hier wird die Telefonie über die VoIP-basierte NGN-Lösung mit einem Integrated Access Device der Firmen Sphairon oder AVM bereitgestellt.
Im Rahmen eines Feldversuchs sollen 2008 in Hamburg 130.000 Haushalte mit einem FTTB-Glasfasernetz erschlossen werden.[6]
Beteiligungen und Struktur
Vorsitzender des 2005 gegründeten Aufsichtsrats ist Renato de Rimini. Amtierender Geschäftsführer ist Carlos Lambarri.[7]
Das Unternehmen wurde 1995 als Tochtergesellschaft des damals lokalen Stromversorgers HEW (heute: Vattenfall Europe AG) als Anbieter von Telefon-, Daten- und Multimediadienstleistungen gegründet.[8] Im Jahr 2000 wurden 80 Prozent des Unternehmens an die mailändische e.Biscom SpA verkauft und schließlich 2003 von Telecom Italia für einen Preis von 250 Millionen Euro komplett übernommen.
Anfang 2007 wurde AOL Deutschland (d.h. nur die Internet-Access-Sparte) von der HanseNet-Konzernmutter Telecom Italia für zirka 675 Millionen Euro übernommen[9] und mit HanseNet am 1. März 2007 operativ verschmolzen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte Mitte 2007. HanseNet verdoppelte mit der Übernahme seine Belegschaft, die beiden Standorte Duisburg und Saarbrücken gehörten vorher zu AOL Deutschland. Ebenso wurden in der Zentrale in Hamburg zirka 200 Mitarbeiter von AOL zu HanseNet umgesiedelt.
Anfang 2007 stieg HanseNet mit dem Partner O2 Germany in den Mobilfunkbereich ein.
HanseNet ist mit 25 Prozent an der WEMACOM Telekommunikation GmbH beteiligt und Mitglied bei den Verbänden Breko und VATM, welche die Interessen der alternativen Netzbetreiber in Deutschland vertreten.
Ende März 2009 wird bekannt, dass der Vorstandschef Carlos Lambarri (53, Spanier) im Mutterkonzern Telecom Italia für Festnetz und Mobilfunk zuständig werde. Sein Nachfolger wird der italienische Manager Paolo Ferrari (39). [10]
Marke Alice
Die Produkte für Privatanwender und kleinere Unternehmen werden unter dem von Telecom Italia konzernweit für seine Festnetz- und Breitbandprodukte verwendeten Namen „Alice“ vermarktet.
Bekannt wurde die Marke in Deutschland insbesondere durch eine großangelegte Werbekampagne mit dem italienischen Model Vanessa Hessler.
PAYBACK
HanseNet beteiligt sich am Bonusprogramm PAYBACK. Dort ist HanseNet ausschließlich als Alice bekannt.
Kundenstamm
HanseNet zählte Ende September 2008 2,343 Millionen DSL-Kunden; zusätzlich telefonieren 636.000 Kunden mobil mit der Option Alice Mobile.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ HanseNet: Mehr Umsatz, mehr Kunden, weniger Gewinn – Artikel bei heise online, vom 27. Ferbruar 2009
- ↑ Daten und Fakten
- ↑ Unsere Philosophie. Abgerufen am 8. August 2008.
- ↑ Telekom überholt DSL-Konkurrenz – Artikel von Financial Times Deutschland, vom 5. Oktober 2007
- ↑ IPTV: HanseNet baut massiv aus – Artikel von digitalfernsehen.de, vom 8. November 2007
- ↑ HanseNet baut schnelles Glasfasernetz – Artikel vom Hamburger Abendblatt, erschienen am 27. Oktober 2007
- ↑ Impressum – von Alice-DSL.de
- ↑ Daten und Fakten – Präsentationsseite von Alice-DSL.de
- ↑ HanseNet übernimmt Deutschlandgeschäft von AOL, 19. September 2006
- ↑ Hamburger Abendblatt - Paolo Ferrari neuer Chef von Hamburger HanseNet vom 31. März 2009
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