QSC

QSC
QSC AG
Logo der QSC AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005137004
Gründung 1997
Sitz Köln-Ossendorf, Deutschland
Leitung Bernd Schlobohm (Vorstandsvorsitzender)
Herbert Brenke (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiter 608[1]
Umsatz 422,1 Mio. EUR[1]
Bilanzsumme 332,2 Mio. EUR[1]
Branche Telekommunikation
Internetdienstleistungen
Website www.qsc.de

Die börsennotierte QSC AG (QSC) mit Sitz im Kölner Stadtteil Ossendorf ist ein bundesweiter Telekommunikations- und Internetdienstleister und Netzbetreiber. Sie bietet Geschäftskunden in ihrem Produktportfolio Telefonie, DSL, Virtuelle Private Netze (VPN), Standleitungsfestverbindungen und Mehrwertdienste, wie Call-Center-Funktionalitäten. Zudem bietet QSC Internetdienstanbietern und anderen Resellern Breitband-Datenlösungen zum Wiederverkauf an.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Geschichte

Altes Logo

1997 gründeten Bernd Schlobohm und Gerd Eickers die Quality Service Communications GmbH als Beratungsgesellschaft für Großunternehmen im Bereich Telekommunikation. 1999 konzentrierte man sich auf den DSL-Markt und das Unternehmen wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Als einer der ersten Anbieter in Deutschland bot QSC bereits 1999 SDSL-Anschlüsse in Köln an.[2] Das Angebot für Gewerbekunden wurde unter dem Namen Speedway-DSL vermarktet.[3] Ein Jahr später erfolgte der Börsengang am Neuen Markt in Frankfurt und an der Nasdaq in New York (Delisting 2002). 2001 übernahm QSC den Aachener Internet-Service-Provider GINKO und erhielt so Zugang zum Endkundengeschäft. Eine DSL-Flatrate für Privatkunden wurde zunächst in Bremen und Bremerhaven, später auch in weiteren Städten, angeboten. Zu den Besonderheiten des Angebots gehörten die Verwendung von Fastpath-Technologie und der Verzicht auf eine Zwangstrennung der Verbindung.[4]

Im folgenden Jahr übernahm QSC von der Ventelo Europe Group das deutschlandweit tätigen Telekommunikationsunternehmen Ventelo GmbH (Düsseldorf) und wurde so zum umfassenden Telekommunikationsanbieter.[5] Seit März 2004 ist QSC im TecDAX, dem Index der 30 führenden börsennotierten Technologie-Unternehmen Deutschlands, gelistet.

2004 schloss QSC einen Resale-Vertrag mit der Telekom ab,[6] und führte auf T-DSL basierende Angebote ein, die sich zunächst vorwiegend an Geschäftskunden richteten.[7] Dennoch wurde auch das eigene Netz weiter ausgebaut.[8] Im selben Jahr wurde auch ein Vertrag unterzeichnet, der AOL Deutschland erlaubte, einen Teil der Kapazitäten des firmeneigenen Backbones zu nutzen.[9]

QSC-Gebäude in Köln-Ossendorf

In den Jahren 2004 und 2005 belegte QSC die Plätze 2 bzw. 3 des Technology Fast 50 Award der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte Deutschland.[10] 2005 gewann die Firma auch den Deutschen Internet-Industrie-Preis als bester Business-ISP.[11] 2006 wurde die Q-DSL home GmbH als Tochterfirma von QSC gegründet und das Privatkundengeschäft an diese Firma ausgegliedert.[12] Im vierten Quartal des Jahres wurde erstmals ein positives Konzernergebnis ausgewiesen.[13]

Am 2. April 2009 wurde die Vermarktung der Privatkundenprodukte eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt machte das Privatkundensegment weniger als 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus.[14] Bereits 2005 hatte das Unternehmen einen Großteil des Umsatzes im Geschäftskundenbereich erwirtschaftet.[15]

Seit 2010 vollzieht das Unternehmen eine Wandlung von einer reinen Netzgesellschaft zu einer Service-Gesellschaft der ITK-Branche mit Managed Outsourcing und Open Access Dienstleistungen.[16] Dazu gehört unter anderem eine im Juni 2010 verkündete langfriste Netzkooperation mit Freenet, bei der QSC im Auftrag von Freenet den kompletten Schmalbandverkehr abwickelt.[17] Im August 2010 verkündete das Unternehmen den Start einer bundesweit ersten Open Access Plattform.[18] Damit will das Unternehmen andere Netzbetreiber mit eigener Glasfaser-Infrastruktur gewinnen, ihr Netz mit dem von QSC zu koppeln und damit für andere Anbieter zu öffnen. Die Betreiber sollen durch die zu erwartende höhere Auslastung ihrer eigenen Infrastruktur von einer schnelleren Amortisierung der Investitionskosten profitieren. Erster Open Access Partner ist der Leipziger Stadtnetzbetreiber HLkomm, der seine Infrastruktur für den QSC Wholesalepartner 1&1 öffnet.

Um sein Know-how im ITK-Bereich weiter auszubauen, verkündete QSC im Dezember 2010 die Übernahme der Nürnberger IP-Partner AG, einem Anbieter für Hosting und IT-Outsourcing Services.[19] Im Mai 2011 folgte die Übernahme der Hamburger Info Gesellschaft für Informationssysteme (INFO AG).[20]

Auch die Entwicklung einer Plattform für multiple Cloud-Services treibt QSC voran: Auf der CeBIT 2011 gewann das Unternehmen eine Auszeichnung des Technologie-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Sicherheit für die Entwicklung eines "SensorCloud"-Projektes zur Vernetzung von Sensoren, Steuerungsdaten und -anwendungen.[21]

Für das dritte Quartal 2011 kündigte QSC zudem erstmals Mobilfunkprodukte für Geschäftskunden an. Möglich wird dies durch einen Kooperationsvertrag mit dem Mobilfunkanbieter E-Plus.[22]

Netzabdeckung

Die QSC AG bietet ihre Leistungen mit hoher Flächendeckung an und erreicht mit ihrem eigenen Breitband-Netz über 1900 Anschlussbereiche in Deutschland. Der Betrieb des DSL-Konzentrationsnetzes wurde an die zum September 2006 gegründete Netzbetreibergesellschaft Plusnet, an der bis Ende 2010 neben QSC auch Tele2 mit 32,5 % beteiligt war, übertragen. Am 23. Dezember 2010 teilte QSC den Rückkauf aller Tele2-Anteile von Plusnet mit.[23] Neben QSC und Tele2 realisieren auch Freenet, HanseNet, Congstar und United Internet DSL-Komplettanschlusspakete über das Netz von Plusnet.

Zudem betreibt QSC ein eigenes bundesweites schmalbandiges Sprachnetz mit 474 Interconnection-Punkten in Deutschland.

Konzernstruktur

Die QSC AG ist die Muttergesellschaft des Konzerns und unterhält folgende Tochterunternehmen (Stand Dezember 2010):[24]

  • 010090 GmbH (100 %)
  • 01098 Telecom GmbH (100%)
  • 01012 Telecom GmbH (100%)
  • 010052 Telecom GmbH (100%)
  • Broadnet Services GmbH, Köln (100 %)
  • Broadnet Deutschland GmbH, Köln (100 %)
  • EPAG Domainservices GmbH, Bonn (100 %)
  • F&Q Netzbetriebs GmbH & Co. KG (100 %)
  • IP Partner AG, Nürnberg (100 %)
  • Plusnet GmbH & Co. KG, Köln (100 %)
  • Q-DSL home GmbH, Köln (100 %)
  • T&Q Netzbetriebs GmbH & Co. KG (100 %)
  • tengo GmbH, Köln (100 %)
  • Ventelo GmbH, Köln (100 %)

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur setzt sich wie folgt zusammen (Stand 30. April 2011):

  • 10,07 % Dr. Bernd Schlobohm
  • 10,12 % Gerd Eickers
  • 18,47 % Baker Capital Group
  • 61,34 % Streubesitz

Quelle: Investor relations Seite des Unternehmens [1]

Management

  • Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer
  • Jürgen Hermann, Finanzvorstand
  • Arnold Stender, Vorstand
  • Thomas Stoek, Vorstand

Kritik

Die zu QSC gehörende Ventelo GmbH geriet in die Kritik, weil sie eine Call-by-Call-Vorwahl anbietet, die sehr teuer ist, und leicht mit der günstigeren Nummer eines Wettbewerbers verwechselt werden kann. Eine Preisansage gibt es nicht.[25]

Produkte

SDSL für Privatkunden

Als Besonderheit vermarktete QSC über die Tochter Q-DSL-home auch mittels SDSL-Technik realisierte All-IP-Anschlüsse mit asymmetrisch konfigurierbarem Up-/Downstream an Privatkunden. Gegenüber etablierten ADSL-Protokollen lassen sich damit höhere Datenraten in Senderichtung erreichen. Außerdem können so Teilnehmer mit besonders langen Teilnehmeranschlussleitungen erreicht werden, bei denen mit den in Deutschland marktüblichen ADSL-over-ISDN-Protokollen keine oder nur eine unzureichende DSL-Versorgung möglich wäre. Je nach Adernquerschnitt sind Anschlüsse bis zu rund 10 km Leitungslänge vom Hauptverteiler realisierbar. QSC war bis zum 2. April 2009 der einzige überregionale Anbieter von SDSL-basierten Anschlüssen für Privatkunden in Deutschland.[14]

Weblinks

 Commons: QSC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Aktuelle Kennzahlen der QSC AG, Stand: 26. Juli 2011.
  2. Tobias Marburg: Mit 35fachem ISDN Speed surfen. onlinekosten.de, 22. November 1999
  3. Tobias Marburg: DSL-Standleitung ab 144 DM / Bis zu 2.300 Kbit/s. onlinekosten.de, 26. Mai 2000
  4. Tobias Capanagil: QSC: DSL-Flatrate mit 1 MBit/s Downstream für 59 Euro. onlinekosten.de, 5. April 2001
  5. Pressemitteilung QSC vom 13. Dezember 2002
  6. Michael Müller: Nach 1&1: QSC unterzeichnet Resale-Vertrag mit T-Com. onlinekosten.de, 27. April 2004
  7. Michael Müller: Paradoxon? - QSC startet T-DSL-Tarife. onlinekosten.de, 5. Mai 2004
  8. Hayo Lücke: QSC erschließt zwölf weitere Städte für Q-DSL. onlinekosten.de, 6. Mai 2004
  9. Hayo Lücke: Teilweiser Backbone-Wechsel: QSC gewinnt AOL. onlinekosten.de, 19. August 2004
  10. Pressemitteilung Deloitte vom 27. Oktober 2005
  11. Internet-Verband zeichnet Apples Musikshop aus. heise online, 30. Juni 2005
  12. Aleksandra Leon: QSC: Privatkunden bekommen eigene Firma. onlinekosten.de, 2. September 2006
  13. QSC springt in die Gewinnzone. Financial Times Deutschland, 29. März 2007
  14. a b Einstellung des Privatkundengeschäfts
  15. Volker Briegleb: QSC will eigenes DSL-Netz ausbauen. onlinekosten.de, 23. Mai 2005
  16. Dr. Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender der QSC – über gute Quartalszahlen und den Wandel zur Service-Company. Blog der QSC AG, 9. November 2010
  17. Freenet und QSC kooperieren. heise online, 12. Juni 2010
  18. QSC plant offenes Glasfaserprojekt in Deutschland. Computerwoche, 25. August 2010
  19. QSC übernimmt IP Partner. heise online, 21. Dezember 2010
  20. Diana Künstler: QSC übernimmt Info AG und stärkt ITK-Kompetenz. Funkschau, 3. Mai 2011
  21. Projekt „SensorCloud“ gewinnt beim Technologie-Wettbewerb „Trusted Cloud“. Pressemitteilung der RWTH Aachen, März 2011
  22. Peter Marwan: QSC kündigt mit E-Plus Mobilfunkangebot für Geschäftskunden an. ZDNET, 24. Mai 2011
  23. Pressemitteilung vom 23. Dezember 2010
  24. Geschäftsbericht der QSC AG 2010
  25. Ralf Deckert: Falsche Ziffer kann böse Folgen haben. Schwarzwälder Bote, 23. August 2010, abgerufen am 3. Juli 2011.

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