- Hard Candy (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Hard Candy Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2005 Länge ca. 100 Minuten Altersfreigabe FSK Keine Jugendfreigabe Stab Regie David Slade Drehbuch Brian Nelson Musik Harry Escott
Molly NymanKamera Jo Willems Schnitt Art Jones Besetzung - Ellen Page: Hayley Stark
- Patrick Wilson: Jeff Kohlver
- Sandra Oh: Judy Tokuda (Jeffs Nachbarin)
- Odessa Rae: Janelle Rogers
- Gilbert John: Schnellimbiss-Bedienung
Hard Candy ist ein US-amerikanischer Psychothriller und Drama von Regisseur David Slade aus dem Jahr 2005.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die 14-jährige Hayley Stark lernt im Internet den 32-jährigen Jeff Kohlver kennen. Die beiden treffen sich nach drei Wochen und Jeff ist von der überraschend reifen, intelligenten und aufgeschlossenen Hayley angetan. Sie überredet ihn, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Nachdem es dort zunächst so wirkt, als ob Jeff das Mädchen verführen will, fällt er jedoch in Ohnmacht, weil Hayley ihm ein Betäubungsmittel in seinen Drink gemischt hat.
Jeff wacht an einen Stuhl gefesselt auf und sieht sich mit Hayleys Vorwürfen, er sei pädophil, konfrontiert. Ob sie das von ihr gesuchte kinderpornografische Material findet, bleibt unklar. Aus seinem Safe befördert sie jedoch eine CD, von der man allerdings nicht erfährt, welche Daten sie enthält, und einige Fotos. Hayley erwähnt, dass der Besitz dieser Bilder strafbar sei und dass sie „krank“ seien. Jeff kann sich im weiteren Verlauf des Filmes von dem Stuhl befreien, wird aber von Hayley erneut überwältigt und dann auf einem Tisch fixiert. Sie will ihn kastrieren und somit als potenziellen Kinderschänder aus dem Verkehr ziehen. Mittels einer örtlichen Betäubung durch Eiswürfel und durch ein mitlaufendes Video, das eine Schweinekastration zeigt, gelingt es ihr, ihm dies auch vorzutäuschen. Jeff kann sich wiederum befreien und bemerkt dabei die Täuschung. Er kehrt in sein Wohnzimmer zurück und will die Polizei rufen – doch bevor es zum Gespräch kommt, legt er wieder auf und beschließt, sich eigenhändig an Hayley zu rächen.
Jedoch kann Jeff Hayley einfach nicht überwältigen und so bringt sie ihn langsam aber sicher um den Verstand. Er weiß nicht, was er noch tun soll: Die Aufdeckung pädophiler Neigungen könnten das Ende seiner erfolgreichen Fotografen-Karriere bedeuten. Hayley entdeckte außerdem ein Foto eines vermissten minderjährigen Mädchens im Safe und droht, alles seiner Jugendliebe Janelle Rogers zu erzählen, in die Jeff allem Anschein nach noch immer sehr verliebt ist. Als der 32-Jährige ihr endlich gesteht, dass er zwar in den Tod des vermissten Mädchens verwickelt sei, aber nicht ihr Mörder, bietet sie ihm die Möglichkeit, sich selbst zu richten, und verspricht, danach alle Beweisstücke gegen ihn zu vernichten. Jeff begeht daraufhin Selbstmord, indem er mit einem Strick um den Hals, der am Schornstein befestigt ist, vom Dach springt, unmittelbar nachdem die von Hayley angerufene Janelle an seinem Haus eingetroffen ist. Zuletzt hat das junge Mädchen dem verzweifelten Mann versprochen, dass es alle Beweise auf ein pädophiles Verhalten Jeffs sofort nach seinem Tod vernichte. Doch unmittelbar nach seinem Sprung läuft es an die Dachkante und sagt zu sich selbst sprechend: „Oder auch nicht“.
Kritiken
„Der formal ambitionierte, thematisch aber fragwürdige Selbstjustiz-Thriller sanktioniert seinen Stoff völlig kritik- und distanzlos und stellt dabei Folter als moralisch legitimes Unterhaltungs-Mittel dar.“
„Clever übernimmt sie [Ellen Page] die Kontrolle, bereitet ihrem Bewunderer einige intensive Stunden, die den beiden und jedem Zuschauer unvergesslich bleiben. Freunde intelligenter Schocker sollten das als Empfehlung, alle anderen als Warnung verstehen.“
– Kino.de
„Ein spannendes und verdammt provokantes Thriller-Kammerspiel, das Diskussionen entfachen wird. Hitchcock hätte dieses giftige Filmchen geliebt“
– Cinema
„Mit diesem Juwel von einem kammerspielartigen Psychothriller […] wird der Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle geworfen, aus welchem er bis zum verstörenden Schluss nicht mehr befreit wird. Ganz großes Kino in einem kleinen, kontroversen Rahmen!“
– moviemaze.de
„"Hard Candy" ist ein verstörender Psychothriller, bei dem sich vor allem Männer festhalten werden müssen. Wer hier Opfer und wer Täter ist, kann nicht eindeutig festgelegt werden und das macht die eigentliche Spannung des Thrillers aus, der in wunderbar bizarren Bildern zwei außergewöhnliche schauspielerische Leistungen einfängt. Ein Film, der die Gemüter spaltet, viele Fragen aufwirft und sicherlich lange nachwirkt.[...] Schön wie verstörend bizarr.“
– movieman.de
Auszeichnungen
Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya
- Bester Film
- Zuschauerpreis
- Bestes Drehbuch
Randnotizen
Bis auf die Anfangsszene spielt der gesamte Film im und um das Haus von Jeff Kohlver; neben den beiden Hauptdarstellern gibt es nur drei weitere, sehr kleine Rollen.
Der Begriff Hard Candy steht im englischen Internet-Jargon für ein minderjähriges Mädchen, das sexuell aufreizend wirkt.
Weblinks
- Hard Candy in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Hard Candy (Film) bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Presseschau auf film-zeit.de
- Offizielle Webseite des Films
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