- Harnvergiftung
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Das Wort Urämie kommt aus dem griechischen und bezeichnet das Auftreten harnpflichtiger Substanzen im Blut oberhalb der Normwerte sowie das sich daraus entwickelnde klinische Bild einer Harnvergiftung, also Vergiftungserscheinungen durch so genannte Urämietoxine, die bei fortgeschrittener Nierenschwäche, einer so genannten Niereninsuffizienz, auftreten.
Das klinische Vollbild einer Urämie kann akut (5-10 Tage nach akutem Nierenversagen) oder chronisch (über Jahre hinweg sich entwickelnd) auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Symptome
Klinisch im Vordergrund stehen ein therapieresistenter Pruritus sowie die Zeichen einer Enterokolitis. Sie geht oft mit Problemen des Magen-Darm-Traktes einher, wie Übelkeit, Erbrechen sowie Blutungen durch Magenschleimhautentzündung (Gastritis) und Darmentzündung (Colitis). Am Herzen kann eine Urämie eine Perikarditis mit auskultatorisch vernehmbarem Perikardreiben verursachen. Als Komplikation kann sich wiederum eine Herzinsuffizienz ergeben. Im weiteren Krankheitsverlauf kann das Entstehen einer Hyperkaliämie mit konsekutiven Herzrhythmusstörungen entwickeln. Ein Pleuraerguss mit Dyspnoe und zentraler Zyanose kommt in manchen Fällen vor. Da Harnstoff nervenschädigend wirkt, kann es zu neurologischen Störungen wie der urämischen Enzephalopathie kommen, die von Persönlichkeitsveränderungen, Schlafstörungen, Erregtheitszuständen, Verlangsamung bis hin zu Koma reichen können. Auch periphere Nerven können gestört werden, was sich klinisch als Polyneuropathie zeigt. Auch die Blutbildung wird gestört, was zur Anämie führt. Auffallend ist weiterhin der Geruch der Atemluft nach Harn (Foetor uraemicus) - der aber nur auftritt, falls Urease-haltige Bakterien im Mund angesiedelt sind.
Therapie
Eine Urämie als klinisches Bild besteht normalerweise im Stadium IV der chronischen Niereninsuffizienz, deren Behandlung der Besserung der Urämie dient. Therapeutisch steht die Verbesserung der Nierenfunktion im Vordergrund. Bei chronischer Niereninsuffizienz kommen ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten und andere Antihypertensiva wie Calciumantagonisten und Beta-Blocker zum Einsatz. Die im Volksmund auch als Blutwäsche bekannte Dialyse stellt eine Therapieoption bei fortgeschrittener Nierenerkrankung dar und wird an Kreatinin- Wert, der Härnsäurekonzentration im Serum, dem Serum-Kalium, -Calcium und -Phosphat und klinischen Symptomen festgemacht. Darüber hinaus muss eine strenge Diät eingehalten werden, um z. B. eine zu hohe Protein-, Kalium- (durch Obstsäfte, Obst) und Phosphatzufuhr (durch Cola, Pizza) zu vermeiden.
Siehe auch
Weblinks
- www.netdoktor.de - Urämie
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