Harry Ott

Harry Ott
Harry Ott mit Ehefrau Anita

Harry Ott (* 15. Oktober 1933 in Chemnitz; † 24. Juni 2005 in Prieros) war von 1974 bis 1980 Botschafter der DDR in der Sowjetunion, später DDR-Vertreter bei den Vereinten Nationen und stellvertretender Außenminister der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ott wuchs als Sohn einer Weberfamilie im Chemnitzer Stadtteil Kappel auf. Ab 1940 besuchte er die Volksschule, von der er 1948 auf eine erweiterte Oberschule wechselte. Dort legte Ott 1952 sein Abitur ab. Anschließend wurde er zum Studium an der Karl-Marx-Universität Leipzig zugelassen, wo er begann, Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Schon 1953 wurde Ott jedoch nach Moskau delegiert, um dort bis 1959 am Institut für Internationale Beziehungen zu studieren. Er schloss das Studium als Diplom-Staatswissenschaftler ab.

Nach seiner Rückkehr in die DDR erhielt Ott zunächst eine Stelle als Referent im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR. Nach Beschluss des Sekretariats des Zentralkomitees (ZK) der SED vom 23. September 1959 wechselte er kurz darauf in das Gebäudes des ZK der SED und wurde dort Instrukteur in der Abteilung Internationale Verbindungen. Innerhalb der Abteilung war er im Sektor Sozialistische Länder tätig. Nachdem er ab 1962 den Sektor schon kommissarisch leitete, wurde er per ZK-Beschluss vom 20. Mai 1963 auch offiziell im Amt bestätigt. Am 23. Februar 1966 wurde Ott zum stellvertretenden Leiter der Abteilung Internationale Verbindungen ernannt.

1974 wechselte er in den Diplomatischen Dienst der DDR und wurde zum Botschafter der DDR in der UdSSR ernannt. Diesen Posten beim wichtigsten Verbündeten der DDR behielt Ott bis 1980. Anschließend wechselte er nach New York, um Peter Florin als Botschafter, ab 1982 als Ständigen Vertreter der DDR bis 1988 bei der UNO abzulösen. Gleichzeitig bekleidete Ott ab 1982 auch das Amt des stellvertretenden Außenministers, welches er offensichtlich bis zum Ende der Regierung Modrow innehatte. Nach der Wende engagierte sich Ott als Referent bei der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. Bis kurz vor seinem Tode übernahm er dort Ehrungen und hielt Vorträge.

Politik

1944 noch Mitglied der Hitlerjugend geworden, begründete Ott nach Kriegsende in Kappel eine Antifa-Jugendgruppe. Über eine FDJ-Mitgliedschaft ist in Quellen nichts vermerkt, es ist aber davon auszugehen das er erst deren Mitglied war, bevor er 1952 Mitglied der SED wurde. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit gehörte Ott auch zum engeren Kreis der SED-Führung. Von 1971 bis 1976 war er dementsprechend auch Mitglied der Zentralen Revisionskommission der SED, um danach Mitglied des ZK der SED zu werden, welches er bis zu dessen Auflösung blieb.

Ehrungen

Literatur


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