Hausfliegen

Hausfliegen
Stubenfliege

Stubenfliege (Musca domestica)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Familie: Echte Fliegen (Muscidae)
Gattung: Musca
Art: Stubenfliege
Wissenschaftlicher Name
Musca domestica
Linnaeus, 1758
Kopulierende Stubenfliegen
Larve einer Stubenfliege
Vom Fliegentöter (Entomophthora muscae) befallene Fliege.

Die Stubenfliege (Musca domestica) ist eine Fliege aus der Familie der Echten Fliegen (Muscidae).

Inhaltsverzeichnis

Körperbau

Erwachsene Stubenfliegen sind fünf bis acht Millimeter lang, ihr Körper ist grau und hat vier Längsstreifen auf dem Thorax. Die Unterseite des Rumpfes ist gelblich, der Körper ist komplett mit Haaren bedeckt. Sie haben rote Facettenaugen. Die Körper der weiblichen Fliegen sind etwas größer und ihre Augen haben einen etwas größeren Abstand voneinander als die der männlichen.

Wie die meisten Zweiflügler haben Stubenfliegen nur ein Flügelpaar, das hintere ist zu Schwingkölbchen reduziert, die zur Flugstabilität beitragen.

Stubenfliegen besitzen wie viele andere Mücken- und Fliegenarten einen so genannten Tupfrüssel, also keinen Stechrüssel. Sie können aber aufgrund des ähnlichen Aussehens leicht mit den sogenannten Wadenstechern verwechselt werden.

Vorkommen

Musca domestica kommt fast überall auf der Welt vor, lediglich in Wüsten sowie polaren und hochalpinen Landschaften ist sie nicht zu finden. Stubenfliegen werden unter anderem für Forschungszwecke und als Tierfutter gezüchtet.

Lebensweise

Die Stubenfliege lebt 16 bis 24 Tage, Weibchen leben meistens etwas länger als die Männchen. Die Fluggeschwindigkeit beträgt ungefähr zwei Meter pro Sekunde, die Fliege schlägt dabei etwa 200 mal pro Sekunde mit ihren Flügeln. Fliegen können Buttersäure als Indiz für Fäulnis und Darmausscheidungen riechen. An den Fußendgliedern besitzen sie Chemorezeptoren, mit deren Hilfe sie Zucker schmecken können. Ihre Eier legen sie in faulenden Stoffen und Exkrementen ab, von denen sich die Larven ernähren. Die Imagines saugen an sämtlichen nahrhaften Flüssigkeiten und auch an festen, wasserlöslichen Stoffen, die sie mit Hilfe ihres Speichels auflösen können, wie beispielsweise Zucker.

Fortpflanzung

Stubenfliegen können sich bereits im Alter von drei Tagen paaren. Ihre Eier legen die Weibchen in strohigem Dung, Müll, Kompost und Nahrungsmitteln ab. Dort entwickeln sich anschließend die Larven. Abgesehen von überwinternden Tieren währt ein Stubenfliegenleben nur einige Wochen. In dieser Zeit kann ein Weibchen bis zu sechsmal jeweils 100 bis 150 Eier legen. Die Larven brauchen etwa 12 bis 25 Stunden, bis sie in den Eiern zur Schlüpfreife herangewachsen sind. Die kopf- und beinlosen Fliegenmaden können sich mit Körperkrümmen unbeholfen fortbewegen und ernähren sich von den Faulstoffen (Substrat), in denen sie geschlüpft sind. Sie wachsen heran, häuten sich zweimal und durch hormonell gesteuerte Verhärtung der Haut entwickeln sich die Larven anschließend zu Tönnchenpuppen. Innerhalb einer solchen Puppe beginnt eine Verwandlung, die je nach Temperatur 3 bis 8 Tage dauert. Will die dann entstandene Fliege ihr Puppentönnchen verlassen, so tritt durch Pressen eine Blase aus der so genannten Bogennaht an ihrem Kopf aus. Damit sprengt die Fliege den Tönnchendeckel auf und beginnt zu schlüpfen. Schon 3 Tage nach diesem Schlüpfakt paaren sich die Stubenfliegen und anschließend sind die Weibchen zur ersten Eiablage bereit.

Die Stubenfliege als Krankheitsüberträger

Stubenfliegen gelten als Schädlinge, da sie trotz ständigen Putzens Krankheitserreger auf Lebensmittel übertragen können. Sie haben auch eine Vorliebe für menschliche und tierische Körperausscheidungen wie Schweiß und Kot sowie eiternde Wunden. Sie sind Überträger diverser Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Ruhr, Typhus, Cholera, Salmonellosen, Kinderlähmung, Maul- und Klauenseuche u. a. Daher werden Stubenfliegen in einigen Gebieten bekämpft (siehe: Insektenschutz), allerdings meist ohne Erfolg, da sie schnell resistent gegen Insektizide werden.

Siehe auch

Weblinks


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