Heilbronn-Frankenbach

Heilbronn-Frankenbach
Wappen von Frankenbach
Wappen von Heilbronn

Frankenbach
Stadtteil von Heilbronn

Heilbronn Biberach Böckingen Frankenbach Horkheim Kirchhausen Klingenberg Neckargartach SontheimLage von Frankenbach in Heilbronn
Über dieses Bild
Koordinaten 49° 10′ 0″ N, 9° 10′ 0″ O49.1666666666679.16666666666677Koordinaten: 49° 10′ 0″ N, 9° 10′ 0″ O
Fläche 8,89 km²
Einwohner 5524 (30. Sep. 2007)
Bevölkerungsdichte 621 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1974
Postleitzahl 74078
Vorwahl 07131
Adresse der
Verwaltung
Speyerer Straße 13
74078 Heilbronn

Frankenbach ist ein Stadtteil von Heilbronn, der bereits im späten Mittelalter zu der Reichsstadt gehörte, später selbstständige Gemeinde war und 1974 wieder eingemeindet wurde. Er liegt im Nordwesten, ca. 4,5 km Luftlinie vom Zentrum entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick über Frankenbach

Frankenbach liegt an einer alten Römerstraße zum Kastell in Böckingen. Als Francunbach wird der Ort erstmals in einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Jahre 766 erwähnt. 807 wird nochmals Francunbach in pago Gardachgowe, Frankenbach im Gartachgau, in einer Schenkung des Widegowo erwähnt. In Frankenbach soll es eine Burg gegeben haben, wovon die Flurnamen Burgäcker und Schanze sowie ein Platz namens Burgstall herrühren. Die Albanskirche wurde angeblich auf der Burg errichtet. Noch immer ist nördlich der Albanskirche ein tiefgehender Graben zu sehen, der einst den ganzen Ort umgeben hat.

Besitz im mittelalterlichen Frankenbach hatten das Stift Nonnenmünster in Worms, der Deutsche Orden, das Klarakloster, das Katharinenspital und die Pfarrpflege in Heilbronn, das Heiliggeistspital und das Dominikanerkloster in Wimpfen sowie die Herren von Gemmingen und die Herren von Remchingen. Ein Heinrich von Remchingen veräußerte Frankenbach 1430/38 an die Reichsstadt Heilbronn, die vom Deutschen Orden auch das Patronatsrecht in Frankenbach erlangte.

Der Ort war mehrfach von Kriegen der frühen Neuzeit betroffen. 1439 wurde Frankenbach wie Böckingen in der Fehde mit Benningen in Brand gesteckt. Im Oktober des Jahres 1550 schlug die spanische Armee unter Kaiser Karl V. in Wimpfen ihr Hauptquartier auf, dabei marschierten spanische Soldaten in die links des Neckars gelegenen Dörfer Böckingen und Frankenbach ein, die geplündert und gebrandschatzt wurden. Am 7. Mai 1622 nach der Schlacht bei Wimpfen und erneut am 25. November desselben Jahres wurde Frankenbach von Tillys Soldaten gebrandschatzt. 1634 wurde Frankenbach von der kaiserlichen Armee erneut in Brand gesteckt und ausgeraubt. Am 17. August 1675 und erneut 1693 brannte die französische Armee Frankenbach nieder, nachdem sie die Kirchenglocken mitgenommen hatte.

Wohngebiet Maihalde

Nach dem Ende der reichsstädtischen Zeit Heilbronns wurde Frankenbach 1803 selbstständige Gemeinde, die zum Oberamt Heilbronn zählte. Durch die einstige Zugehörigkeit blieb eine hohe Verflechtung mit der Stadt Heilbronn bestehen, die sich später durch Gas- und Wasserversorgung sowie durch Abwasserentsorgung und Stadtbusverbindung usw. ausdrückte. Im 19. Jahrhundert wurde der Hipfelhof nach Frankenbach eingegliedert. Außer der bestimmenden Landwirtschaft gab es in Frankenbach noch Sand- und Kiesgruben. Die Bevölkerung arbeitete auch zunehmend in den in Heilbronn und Neckargartach entstandenen Industriegebieten und wuchs auf knapp 1700 Einwohner im Jahr 1901. 1939 wurden 2270 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 2459.[1]

Insbesondere seit dem Zweiten Weltkrieg wurden große Neubaugebiete erschlossen, darunter das im Nordwesten Frankenbachs auf einem Höhenzug gelegene Wohngebiet Maihalde. 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Heilbronn. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frankenbach rund 5200 Einwohner, die Gemarkungsfläche betrug rund 900 Hektar. Zwischen Frankenbach und dem Heilbronner Stadtteil Neckargartach befindet sich das größte Heilbronner Pumpwerk, das die Wasserversorgung fast aller Stadtteile regelt.

Wappen

Wappen Frankenbachs

Frankenbach hatte kein eigenes Siegel, was aus der Tatsache zu schließen ist, dass Heilbronn für die Frankenbacher siegeln musste. Erst im 20. Jahrhundert erhielt Frankenbach ein eigenes Wappen.

  • Das Wappen mit Pfluggeräten und "F": Das Wappen Frankenbachs von 1903 zeigte auf rotem Hintergrund eine blaue Pflugschar, flankiert von zwei Pflugmessern. Darunter war der schwarze Buchstabe "F" zu sehen.
  • Das Wappen mit Rechen und Bach: Seit dem Jahr 1910 zeigt das Wappen von Frankenbach in einem horizontal, mittig geteilten Schild oben den fränkischen Rechen, unten einen Bach. Der Bach nimmt Bezug auf den Ortsnamen und macht das Wappen zum sprechenden Wappen.

Bau- und Kulturdenkmäler

Altes Rathaus
  • Die evangelische Albanskirche wurde erstmals 1476 erwähnt. Das nahegelegene barocke Pfarrhaus in der Kirchstraße wurde 1695 erbaut und 1756 erneuert. Bei der Kirche befindet sich außerdem das Frankenbacher Kriegerdenkmal von 1938.
  • Die katholische St.-Johannes-Kirche wurde als Filialkirche der Böckinger Kilianskirche ab 1972 errichtet und am 22. Dezember 1974 geweiht. Seit 1980 bilden Frankenbach und Kreuzgrund/Schanz in Böckingen eine eigene katholische Pfarrei.
  • An der Hauptstraße (B 39 liegen das Alte Rathaus, ein zweistöckiger Bau aus dem 18. Jahrhundert, sowie das historische Gasthaus Stern. Das ehemalige Gasthaus Lamm in der Stauchenstraße hat ein ungewöhnlich gewölbtes Dach. Im weiteren Verlauf der Stauchenstraße ist noch der frühere Dorfgraben mit Steinbrücke von der Kirche zum Friedhof erhalten.
  • Es gibt mehrere denkmalgeschützte Wohnhäuser, darunter das als Wohnstatt eines Schäfers außergewöhnlich städtische Haus Bohl und das Wohnstallhaus in der Kirchstr. 17.
  • Der Hipfelhof ist ein außerhalb Frankenbachs gelegenes Hofgut mit mehreren historischen Einzelbauten wie der Cotta'schen Villa oder der Alten Mühle.

Politik

Wie die ebenfalls im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform eingemeindeten Stadtteile Biberach, Horkheim, Kirchhausen und Klingenberg hat auch Frankenbach einen Bezirksbeirat. Dort werden kommunalpolitische Themen vorberaten, die den Stadtteil betreffen. Der Bezirksbeirat setzt sich gegenwärtig aus fünf CDU-Räten, vier SPD-Räten, einem FDP-Vertreter, einem Rat der Grünen und einem der Republikaner zusammen.

Im Heilbronner Gemeinderat wird Frankenbach von vier Stadträten vertreten.

Vereine

  • SPVGG Frankenbach e.V.: Allgemeiner Sportverein
  • MCC Frankenbach e.V.: Moto Cross Club
  • Gartenfreunde Frankenbach e.V.

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg

Literatur

  • Eugen Knupfer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Kohlhammer, Stuttgart 1904 (Württembergische Geschichtsquellen. N. F. 5)
  • Beschreibung des Oberamts Heilbronn. Kohlhammer, Stuttgart 1901/1903

Weblinks


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