Heinrich Kost

Heinrich Kost

Heinrich Kost (* 11. Juni 1890 in Betzdorf (Siegerland); † 3. Juli 1978 in Kapellen) war ein deutscher Bergingenieur und Bergbau-Manager, er leitete als Generaldirektor (Vorstandsvorsitzender) die Bergwerksgesellschaft Rheinpreußen.

Leben und Wirken

Heinrich Kost wurde am 11. Juni 1890 als zweites Kind von sechs Geschwistern in Betzdorf (Siegerland) geboren. Sein Vater war königlich preußischer Bergmeister und Leiter des dortigen Bergreviers.

Nach Besuch der Volksschule, sowie der Gymnasien in Wattenscheid und Essen machte Kost Ostern 1910 das Abitur in Wiesbaden. Später studierte er das Bergfach an der Universität München und an der Bergakademie Berlin. Durch den Kriegsdienst unterbrochen, legte Kost im Frühjahr 1919 das Bergreferendarexamen ab. Dem folgte Ende desselben Jahres die Diplom-Hauptprüfung. Im Herbst 1921 legte Kost mit dem Bergassessorexamen den Grundstein für seinen weiteren beruflichen Aufstieg im Bergbau.

Am 20. Juni 1925 heiratete Heinrich Kost Martha Pattberg. Sein Schwiegervater Heinrich Pattberg war Generaldirektor der Haniel-Zechen Rheinpreußen und Neumühl, 1932 übernahm Heinrich Kost diese Position. Kost erwies sich als technisch ideenreicher Manager, der die Mechanisierung des Kohleabbaus voran trieb. Bei der Entwicklung und dem Einsatz des ersten Schrämladers, einer schneidenden Kohlegewinnungsmaschine, die unter dem Namen „Eiserner Heinrich“ bekannt wurde, spielte die Zeche Rheinpreußen im Ruhrbergbau eine Vorreiterrolle.

Im Amt des Präsidenten der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel zu Duisburg, das er 1944 übernahm, arbeitete er Hitlers Befehl von der „verbrannten Erde“ entgegen und forderte die Industrieunternehmen auf, keine Zerstörungen vorzunehmen, sondern wichtige Betriebsteile auszubauen und zu verstecken. Nach Kriegsende wurde bekannt, dass gegen Heinrich Kost ein Erschießungsbefehl Martin Bormanns vorlag.

Am 19. November 1947 wurde Heinrich Kost Generaldirektor der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung (DKBL) und damit verantwortlich für den Wiederaufbau dieser am Boden liegenden deutschen Grundstoffindustrie. Am 21. Juli 1953 wurde die Liquidation der DKBL beschlossen. Heinrich Kost blieb seinem Berufsfeld als Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie (bis 1961) und als Präsident der Wirtschaftsvereinigung Bergbau (bis 1964) weiterhin verbunden. Kost gehörte zu den wenigen Industriepolitikern, die in allen drei Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT)) vertreten waren. Er war bis 1966 Präsident des Kuratoriums des Deutschen Studentenwerkes. Im Jahre 1975, drei Jahre vor seinem Tod, fasste Heinrich Kost seine ethischen Grundsätze und Gedanken in dem Buch Was mich bewegt zusammen.

Schriften

  • Was mich bewegt. Gedanken zur Gesellschaft heute und morgen. Düsseldorf 1975.

Literatur

  • Evelyn Kroker: Kost, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 620.
  • Evelyn Kroker: Heinrich Kost. Rationalisierung und Sozialbeziehungen im Bergbau. In: Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau. München 1999, S. 291-316.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich Lahmann — (1860–1905) Bildnis in Dresden Weißer Hirsch am Stechgrund …   Deutsch Wikipedia

  • Säure-Basen-Kost — Basische Ernährung ist eine Ernährungsform, die seit etwa 1970 in der Alternativmedizin bzw. Komplementärmedizin häufig als gesundheitsfördernd und heilend empfohlen wird. Dabei werden Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger… …   Deutsch Wikipedia

  • Voss, Johann Heinrich — Voss, Johann Heinrich. Er ist es wohl werth, und wäre es auch nur wegen seiner Luise, daß wir ihm einen Augenblick der Erinnerung gönnen, dem biederen deutschen Dichter, dessen Lieder fröhlicher klängen in dem Munde unserer jungen Generation,… …   Damen Conversations Lexikon

  • Liste der Biografien/Kos–Koz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kronberger Kreis (evangelisch) — Der Kronberger Kreis, ursprünglich Freunde evangelischer Zusammenarbeit, war ein von 1951 bis 1976 bestehender Kreis evangelischer Führungspersönlichkeiten. Gegründet wurde der Kreis von Eberhard Müller, dem Leiter der Evangelischen Akademie Bad… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Dahlbusch — Abbau von Steinkohle Abbautechnik Tiefbau Förderung/Jahr 1200000 (1919) t Beschäftigte 4215 (1919) Betriebsbeginn 1860 Betriebsende …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Duisburg — Die Stadt Duisburg beziehungsweise die Stadt Hamborn und andere heute zu Duisburg gehörigen Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum: 1888: Friedrich Hammacher,… …   Deutsch Wikipedia

  • Baugeschichte der Stadt Heilbronn — Die Baugeschichte der Stadt Heilbronn beschreibt die Stadtbaugeschichte und Stadtplanung von Heilbronn in Baden Württemberg. In dem im Jahre 822 als villa Helibrunna bezeichneten Ort mit fränkischem Königshof im Bereich Gerberstraße, Kaiserstraße …   Deutsch Wikipedia

  • Banken in Heilbronn — Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 Historische öffentliche Gebäude 2.1 Rathaus 2.2 Deutschhof 2.3 Sonstige historische öffentliche Gebäude …   Deutsch Wikipedia

  • Baudenkmäler in Heilbronn — Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 2 Historische öffentliche Gebäude 2.1 Rathaus 2.2 Deutschhof 2.3 Sonstige historische öffentliche Gebäude …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”