- Heinrich Malz
-
Heinrich Malz, (* 26. November 1910 in Chemnitz; † ?), war im nationalsozialistischen Deutschen Reich SS-Obersturmbannführer, Leiter des Referates III A 2 (Rechtsleben) des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und persönlicher Referent von Ernst Kaltenbrunner, dem Chef des RSHA.
Leben
Malz wurde am 26. November 1910 in Chemnitz als Sohn eines Reichsbahnbeamten geboren. Nach dem Abitur studierte er in Halle und Leipzig Rechtswissenschaften.
Er trat bereits im Dezember 1930 der NSDAP (Mitglieds-Nr. 5817695) bei. Einen Teil seines Referendariats leistete er im Institut für Staatsforschung in Berlin ab. Dieses wurde von Reinhard Höhn geleitet, der als Hauptamtsleiter im SD-Hauptamt für Kultur, Hochschulen und Wirtschaft tätig war und zu den maßgeblichen geistigen Wegbereitern des NS-Systems gehörte. 1935 promovierte Malz zum Dr. jur. und war seitdem für den SD tätig. In die SS trat er mit der Mitglieds-Nr. 272499 ein.
Nachdem er sein Assessorexamen 1937 abgelegt hatte, erhielt Malz eine Planstelle im Staatsdienst und wurde im Landratsamt Freiberg in Sachsen als Jurist eingesetzt.
Im Mai 1940 übernahm er die Leitung des Referats III A 2 (Rechtsleben) des Reichssicherheitshauptamtes. Am 30. Januar 1941 wurde er zum SS-Sturmbannführer befördert und avancierte 1944 als SS-Obersturmbannführer schließlich zum persönlichen Referenten des RSHA-Chefs Kaltenbrunner.
Nach Kriegsende wurde Malz interniert und 1948 entlassen. Im Nürnberger Büro des von Rechtsanwalt Rudolf Aschenauer 1949 gegründeten „Komitees für kirchliche Gefangenenhilfe“ übernahm Malz die Büroleitung. Auch in der 1951 gegründeten Stillen Hilfe, einem Verein, der publizistisch, juristisch und materiell flüchtige, inhaftierte und verurteilte NS-Täter unterstützte, gehörte er neben Helene Elisabeth Prinzessin von Isenberg, Bischof Theophil Wurm, Wilhelm Spengler unter anderem dem Gründungsvorstand an. Im Deutschen Beamtenbund wurde er zum Geschäftsführer bestellt.
Literatur
- Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition HIS Verlagsges. mbH, 2002, ISBN 3-930908-75-1.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 388
Wikimedia Foundation.