Heinrich Maius

Heinrich Maius

Heinrich Maius (* 23. November 1545 in Sangerhausen; † 28. September 1607 in Heidelberg) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Auf der Schule seiner Heimatstadt vorgebildet, besuchte er fünf Jahre lang die Universität Leipzig. Nachdem er drei Jahre lang Lehrer an der Schule seiner Heimatstadt gewesen war, immatrikulierte er sich am 17. Februar 1568 an der Universität Wittenberg und erwarb hier den akademischen Grad eines Magisters. Daraufhin ging er als Lehrer und Rektor an die Schule in Nordhausen, welches Amt er bis 1570 versah. Der Theologie zugeneigt bildete er sich an der Universität weiter und wurde 1577 als Pfarrer nach Kapellendorf ordiniert.

Von dort wurde er an die Stelle des Oberpfarrers von Wernigerode als Hofprediger der Grafen zu Stolberg vermittelt. Obwohl er die Konkordienformel unterschrieben hatte, wurde er zunächst als Kryptocalvinist abgelehnt. Ein Zeugnis der theologischen Fakultät der Universität Jena beseitigte jedoch die Vorbehalte. So stand er nun der Grafschaft Stollberg als Superintendent vor, setzte seine Studien an der Universität Jena weiter fort, stand in Briefwechsel mit Martin Chemnitz und promovierte am 1. Oktober 1582 zum Doktor der Theologie.

Obwohl er kein Freund der Konkordienformel war, unterschrieb er auf Druck der sächsischen Kurfürsten diese für die Grafschaft Stolberg. Als unter dem Kanzler Nikolaus Krell eine philippistische Ausrichtung in Kursachsen forciert wurde, begab er sich 1588 an die Universität Wittenberg und wurde dort Professor der Theologie. Als Georg Mylius aus Wittenberg vertrieben war, übernahm er die Stelle des Propstes an der Wittenberger Schlosskirche und verwaltete die Geschicke der Universität im Wintersemester 1590 als Prorektor.

Nach dem Tod des Kurfürsten Christian I. von Sachsen erlangten die Gnesiolutheraner wieder die Oberhand in der sächsischen Kirchenpolitik. Aufgrund seiner calvinistischen Ansichten wurde Maius 1592 aus seinem Amt entlassen. Daraufhin ging er als Dorfpfarrer in die Niederpfalz, wurde dann Inspektor in Billigheim und schließlich 1599 Konsistorialassessor in Heidelberg, wo er dann verstarb.

Werke

  • Commentarius in Danielem
  • De uno Evangelio
  • De uno salvandi modo per sidem in Christum
  • De ecclesia & fignis eam monstrantibus, & an sit visibilis

Literatur

  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. 1917
  • Johann Christoph Erdmann: Lebensbeschreibungen und litterarische Nachrichten von den Wittenbergischen Theologen seit der Stiftung der Universität 1502, bis zur dritten hundertjährlichen Säkularfeier 1802; aus den Matrikeln und andern glaubwürdigen Urkunden. 1804
  • Eduard Jacobs: Maius, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 121–123.
  • Majus, Heinrich. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 19, Leipzig 1739, Spalte 655 f.

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