- Heinrich von der Pfalz
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Heinrich von der Pfalz (* 15. Februar 1487 in Heidelberg; † 3. Januar 1552 in Ladenburg) war Fürstbischof von Worms, von Utrecht und von Freising. Vorher war er schon Fürstpropst von Ellwangen geworden.
Familie
Heinrich entstammte dem Hause Wittelsbach und war als siebentes Kind ein nachgeborener Sohn von Pfalzgraf Philipp dem Aufrichtigen, des Kurfürsten von der Pfalz.
Ämter
Der ältere Bruder Ludwig V., der 1508 nach dem Tod des Vaters dessen Kurwürde übernommen hatte, setzte Heinrich 1521 als Fürstpropst von Ellwangen ein und verschaffte ihm 1523 das Bischofsamt in Worms, wo er als Heinrich IV. geführt wurde.
Kaiser Karl V., dem Heinrich ein Jahr später seine zusätzliche Wahl zum Bischof von Utrecht zu verdanken hatte, fand in ihm einen zuverlässigen Anhänger. Während Heinrichs Utrechter Zeit kam es mehrmals zu Unruhen, weil im Gefolge der Reformation immer wieder die Autorität seines Amtes in Frage gestellt wurde. 1528 übertrug er darum als Herzog von Brabant und Graf von Holland die weltliche Verwaltung des Hochstifts Utrecht auf den Kaiser, was das Ende von Utrechts politischer Selbstständigkeit bedeutete. Ein Jahr danach gab Heinrich auch das Bischofsamt von Utrecht auf und verließ die Stadt.
Anschließend widmete er sich dem Bistum Worms. Mit Heinrichs Namen verbunden sind die Renovierungsarbeiten am Sommerschloss der Wormser Bischöfe in der pfälzischen Gemeinde Dirmstein, nachdem es im Bauernkrieg Schäden davongetragen hatte. In einen Sandsteinsturz ist eine Inschrift eingemeißelt, die zeitlich zwischen 1525 (Bauernkrieg) und 1541 (zusätzliches, hier nicht erwähntes Amt) einzuordnen ist:
„HENRICH V G G COADIUTOR ERWELTER UND BESTETIGTER ZU WORMBS UND UTRECHT PROBST UND HER ZU ELWANGEN PFALZGRAF BEI RIEN UND HERZOG IN BEIERN“
Ins heutige Deutsch übertragen heißt dies:
„Heinrich, von Gottes Gnaden erwählter und bestätigter Koadjutor zu Worms und Utrecht, Propst und Herr zu Ellwangen, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern“
1541 erhielt Heinrich auch noch die Bischofswürde von Freising, nachdem seine älteren Brüder Ruprecht und Philipp, die das Amt nacheinander innegehabt hatten, gestorben waren.
Literatur
- Pieter Lodewijk Muller: Heinrich II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 625 f.
Vorgänger Amt Nachfolger Reinhard II. von Rippur Bischof von Worms
1523–1552Theoderich von Bettendorf Philipp von Burgund Bischof von Utrecht
1524–1529Wilhelm III. von Enckenvoirt Philipp von der Pfalz Bischof von Freising
1541–1552Leo Lösch von Hilkertshausen Albrecht VI. Thumb von Neuburg Fürstpropst von Ellwangen
1521–1552Otto Truchsess von Waldburg-Trauchburg Kategorien:- Römisch-katholischer Bischof (16. Jahrhundert)
- Bischof von Freising
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