- Heinz Riedt
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Heinz Riedt (* 1919, † 1997) war ein deutscher Italianist, Partisan und Übersetzer.
Biographie
Heinz Riedt konnte sich im Zweiten Weltkrieg der Wehrmacht entziehen, indem er 1941 einen Militärarzt von seiner Dienstuntauglichkeit überzeugen konnte. Kurze Zeit später siedelte er nach Padua über, wo er sich als Student der Italianistik an der dortigen Universität einschrieb und sich seinem Spezialgebiet, den Werken von Carlo Goldoni, widmete. 1943 schloss er sich der Giustizia e Libertà nahestehenden Partisanengruppe um Otello Pighinan an, wo er unter dem Decknamen Marino Informationen sammelte und Gefangenenaustausche vorbereitete. Er wahrte dabei stets den Schein, Student in Padua zu sein. Der SS entkam er, weil er dieser nur unter dem Decknamen bekannt war.
Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück und lebte in München. In den 1990er Jahren siedelte er auf die italienische Insel Procida über, wo er 1997 starb. Er bezeichnete sich als „ungewöhnlichen Deutschen“: Er sei kein Nationalist gewesen. Seinen Einsatz für die Partisanen hielt er für eine Selbstverständlichkeit.[1]
Seit der Rückkehr aus Italien war er als Übersetzer aus dem Italienischen tätig. Er übersetzte Primo Levi, mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verband. Ferner übertrug er Werke von Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Carlo Emilio Gadda, Italo Calvino, Tommaso Landolfi und anderen.
Einzelnachweise
- ↑ Levi, Primo: I sommersi e i salvati. Torino: 2007. S. 139f.
Weblink
- Literatur von und über Heinz Riedt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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