Calvino

Calvino

Italo Calvino (* 15. Oktober 1923 in Santiago de las Vegas, Provinz Havanna, Kuba; † 19. September 1985 in Siena, Italien) war einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Bücher sind heute in Italien Volksgut und Schullektüre.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Jugendjahre und Zweiter Weltkrieg

Calvino wurde auf Kuba geboren, wo seine Eltern zeitweilig arbeiteten[1], wuchs aber seit seinem zweiten Lebensjahr in San Remo als Sohn eines angesehenen Agrarwissenschaftlers und einer Botanikerin auf. Das Milieu seines Elternhauses war – im Gegensatz zum katholischen und faschistischen Italien – aufgeklärt agnostisch und nonkonformistisch, vor allem aber geprägt vom Geist der naturwissenschaftlichen, hier speziell der biologisch-ökologischen Forschung und Praxis: der Vater leitete eine Forschungsstation für Blumenzucht, die Mutter arbeitete für das Botanische Institut der Universität Pavia. So lag es nahe, dass der junge Calvino, obwohl er sich schon während der Schulzeit mehr für Literatur, Theater und Kino interessierte[2], 1941 ein Studium der Agrarwissenschaft an der Universität Turin begann und auch erfolgreich einige Examina absolvierte. Nach dem Waffenstillstand am 8. September 1943 und dem Frontwechsel Italiens unter der Regierung Badoglio verbrachte er, um sich der Einberufung zur Armee der faschistischen Republik von Salò zu entziehen, einige Monate versteckt in San Remo; während dieser Zeit reifte sein anarchisch grundierter Nonkonformismus zu einem dezidierten Antifaschismus. 1944 schloss er sich gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Floriano der im Untergrund tätigen Kommunistischen Partei Italiens und deren Partisanengruppe „Brigate Garibaldi“ an, mit denen er unter dem Decknamen „Santiago“ in den ligurischen Bergen gegen die faschistischen Milizen und die deutschen Besatzer kämpfte. Seine Eltern wurden dafür von den Deutschen bis Kriegsende in Sippenhaft genommen. Noch im März 1945 nahm er an der Schlacht von Bajardo teil, einer der letzten des Partisanenkrieges, worüber er fast 30 Jahre später in seiner Erzählung „Erinnerung an eine Schlacht“[3] eindringlich berichtet.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg studierte Calvino Literaturwissenschaften in Turin und promovierte 1947 mit einer Dissertation über Joseph Conrad. Zugleich begann er, seine Erfahrungen in der Resistenza literarisch zu verarbeiten, schrieb erste Erzählungen und einen Roman, blieb aber auch aktiv in der KPI, verfasste Artikel für diverse Zeitungen und engagierte sich für den linksliberalen Verlag Einaudi, zuerst als fliegender Buchverkäufer, dann in der Presse- und Werbeabteilung, schließlich im Lektorat. So gelangte er in den Kreis um die Schriftsteller Cesare Pavese und Elio Vittorini, zu dem auch Natalia Ginzburg, Norberto Bobbio u.a.m. gehörten. Sein wichtigster Förderer war jedoch Pavese, der sein literarisches Talent entdeckte, ihn wegen seines leichten und beweglichen Stils als „Eichhörnchen der Feder“ charakterisierte und dafür sorgte, dass sein erster Roman, Il sentiero dei nidi di ragno (dt. Wo Spinnen ihre Nester bauen), 1947 bei Einaudi erschien. Im Vorwort zu diesem neorealistischen Roman betont Calvino den autobiografischen Bezug: er selbst ist der kleine Junge Pin, während z. B. die Figur des Comandante Ferriera in dieser Partisanengeschichte die Züge seines damaligen Brigadeführers Guglielmo Giuseppe Vittorio trägt.[4]

In den folgenden zwei Jahren arbeitete Calvino als Kulturredakteur der KPI-Zeitungen L’Unità und Rinascita. Anfang 1950 ging er zurück zu Einaudi, wieder gefördert von Pavese (der sich jedoch am 27. August das Leben nahm, wodurch Calvino seinen wichtigsten Freund und "ersten Leser" verlor), und trat dort eine Stelle als Lektor an, die er – ab 1961 als „externer literarischer Konsulent“ – bis zu seinem Tod behalten sollte.

Die 50er-Jahre

1951 unternahm Calvino im Rahmen der KPI eine mehrmonatige Reise in die Sowjetunion, über die er in einem Reisetagebuch berichtete[5], das ihm seinen ersten Literaturpreis einbrachte. Es folgten weitere Erzählungen und der Roman Il visconte dimezzato (1952, dt. Der geteilte Visconte), mit dem er sich einer neuen Gattung zuwenden sollte: der allegorisch-phantastischen Literatur. Zugleich vertiefte er sich in ein Projekt ganz anderer Art, das ihn mehrere Jahre lang beschäftigte: eine Sammlung italienischer Volksmärchen, die er älteren akademischen Publikationen von Sammlern und Volkskundlern entnahm und aus den verschiedenen italienischen Dialekten in ein allgemeinverständliches Italienisch übersetzte. Heute sind Calvinos 1956 veröffentlichte Fiabe italiane („Italienische Märchen“) in Italien ein Hausbuch ähnlich den Märchen der Brüder Grimm im deutschsprachigen Raum.

In denselben Jahren geriet Calvino immer mehr in Konflikt mit der herrschenden Linie der KPdSU und der von ihr abhängigen KPI. Was ihm vorschwebte, war jedoch keine Abkehr von den Ideen des Kommunismus, sondern eine Reform oder gar Neugründung der Partei im Geiste eines demokratischen Kommunismus, ähnlich den parallelen Bestrebungen in Polen, Ungarn und anderen „Volksrepubliken“. Nach der Niederschlagung erst des Posener Aufstands im Juni 1956 durch die polnische Armee und dann des Aufstands in Budapest und ganz Ungarn durch den Einmarsch der Roten Armee im Oktober 1956 war Calvinos Enttäuschung so groß geworden, dass er schließlich im August 1957 offiziell aus der KPI austrat. Seine (bald berühmt gewordene) Austrittserklärung wurde in der Parteizeitung L’Unità veröffentlicht. Trotz dieser Trennung blieb Calvino auch in den folgenden Jahren, bei aller Distanz, ein ernstzunehmender Gesprächspartner für besonnene KPI-Führer wie Enrico Berlinguer.

1957 erschien der Roman Il barone rampante (dt. Der Baron auf den Bäumen), mit dem Calvino auch international bekannt wurde, was sich noch verstärkte, als 1959 der allegorisch-phantastische Roman Il cavaliere inesistente (dt. Der Ritter, den es nicht gab) erschien. Zusammen mit dem Visconte dimezzato von 1952 bilden diese Romane eine Trilogie, die unter dem Titel I nostri antenati (dt. Unsere Vorfahren) bekannt und oft nachgedruckt worden ist. Im November 1959 brach Calvino dank eines Stipendiums der Ford Foundation zu einer knapp fünfmonatigen Amerikareise auf, die er gut zur Hälfte in New York verbrachte, wo er sich sehr wohlfühlte. („New York ist meine Stadt“, schrieb er begeistert an die Freunde im Verlag Einaudi.[6])

Die 60er- und 70er-Jahre

1962 lernte er in Paris die argentinische Dolmetscherin Esther Judith Singer, genannt Chichita, kennen, die bei der Unesco und anderen internationalen Behörden arbeitete; zwei Jahre später heirateten sie in Kuba, wo Calvino 1964 seinen Geburtsort besuchte und u.a. mit Ernesto Che Guevara zusammentraf (über den er nach dessen Tod 1967 einen bewegenden Nachruf geschrieben hat, s.u. unter Weblinks). Nach der Rückkehr bezog er mit seiner Frau eine Wohnung in Rom, wo 1965 seine Tochter Abigail geboren wurde. 1966 starb sein Freund und Förderer Elio Vittorini, wodurch Calvino in eine „intellektuelle Depression“ verfiel, die er selbst als eine wichtige Zäsur in seinem Leben beschrieb: „Ich hörte auf jung zu sein [...]. Ich war sehr lange jung gewesen, vielleicht zu lange, und nun spürte ich, dass ich mein Alter beginnen musste, jawohl, mein Alter, vielleicht in der Hoffnung, es dadurch zu verlängern, dass ich es früh beginne.“

Die Jahre 1967–1980 verbrachte Calvino in Paris, wo er von seinen französischen Freunden den Spitznamen „L’ironique amusé“ erhielt, sich selbst jedoch eher als „Eremit“ vorkam, wie er später in dem autobiographischen Text „Eremit in Paris“ schrieb (postum 1994 in dem gleichnamigen Band veröffentlicht). Als „amüsierter Ironiker“ frequentierte er die literarischen Zirkel, begegnete so berühmten Autoren wie Roland Barthes und Claude Lévi-Strauss und interessierte sich insbesondere für das Ouvroir de littérature potentielle (Oulipo), dessen (Mitbe-)Gründer Georges Perec und vor allem Raymond Queneau sein weiteres Schaffen stark beeinflussten. In dieser Zeit entstanden die „kombinatorischen“ Bücher Il castello dei destini incrociati (1969, eine locker-ernste Spielerei mit dem narrativen Potential von Tarotkarten) und Le città invisibili (1972, ein singuläres, hochkomplexes, sich allen Gattungseinordnungen widersetzendes Stück Literatur, das aus 55 Miniaturen nach Art von Prosagedichten in einer Rahmenerzählung besteht und am ehesten als ein modern-gebrochenes „Weltpoem“ mit fernen Anklängen an Dante definiert werden könnte). Inzwischen war Calvino längst auch ein international bekannter Autor, die englische Übersetzung der „Unsichtbaren Städte“ (The Invisible Cities, übersetzt von William Weaver, New York 1974) avancierte rasch zu einem Kultbuch in amerikanischen Literatenkreisen und Campuses – und ist es bis heute geblieben, siehe die amerikanischen Websites zu Calvino (z.B. unten unter Weblinks Nr. 1 und 2). 1975 wurde Calvino zum Honorary Member of the American Academy ernannt, 1976 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. In den folgenden Jahren bereiste er Japan, den Iran und Mexiko und hielt Gastvorlesungen an diversen amerikanischen Universitäten. 1979 erschien sein komplexester und zugleich unterhaltsamster Roman, von den Kritikern gern auch Meta-Roman genannt: Se una notte d’inverno un viaggiatore (dt. Wenn ein Reisender in einer Winternacht, 1983), der auch außerhalb Italiens sein vielleicht größter Erfolg wurde: ein ebenso spannendes und vergnügliches wie ernstes Spiel mit nahezu allen literarischen Gattungen des 20. Jahrhunderts.

Die letzten Jahre

1980 kehrte Calvino nach Rom zurück. Sein letztes zu Lebzeiten von ihm selbst veröffentlichtes Buch, Palomar, 1984 (dt. Herr Palomar, 1985), ist eine Sammlung von 27 (3x3x3) kurzen Texten über das Alltagsleben eines Herrn, der viele Züge mit dem Autor gemeinsam hat: wie Calvino lebt Herr Palomar abwechselnd in Rom („über den Dächern der Stadt“) und in einer Pineta an der toskanischen Küste, wie Calvino hat er den Iran, Mexiko und Japan bereist, und auch sonst hat er vieles mit ihm gemeinsam (so dass es unter den „Calvinisten“ zu einer veritablen akademischen Debatte über die Frage kam, ob Herr Palomar ein Alter ego des Autors sei oder nicht). Das Buch endet mit einer Meditation unter dem Titel „Versuch, tot sein zu lernen“, dessen letzter Absatz – also das letzte, was Calvino zu Lebzeiten veröffentlicht hat – in der Übersetzung lautet: „Wenn die Zeit ein Ende hat – denkt Herr Palomar –, kann man sie auch Moment für Moment beschreiben, und jeder Moment zieht sich, während man ihn beschreibt, derart in die Länge, dass man sein Ende nicht mehr sieht. – Er beschließt, von nun an jeden Moment seines Lebens genau zu beschreiben und, solange er sie nicht alle beschrieben hat, nicht mehr zu denken, er wäre tot. Das ist der Moment, da er stirbt.“

Im Herbst 1984 erhielt Calvino die Einladung, im Wintersemester 1985/86 die renommierten Charles Eliot Norton Poetry Lectures an der Harvard-Universität zu halten, eine Auszeichnung, die einmal jährlich an international bekannte Künstler aller Kunstgattungen vergeben wird (frühere Preisträger waren z. B. Jorge Luis Borges, Octavio Paz, Leonard Bernstein, Czeslaw Milosz). Das letzte Dreivierteljahr seines Lebens verbrachte Calvino daher mit der Ausarbeitung dieser Poetik-Vorlesungen, die er zu einer Art Manifest seiner Idee von Literatur am Ende des 20. Jahrhunderts machen wollte. Unter dem Arbeitstitel „Six Memories for the Next Millennium“ wollte er sichten und resümieren, was seiner Meinung nach aus der Literatur des ausgehenden Jahrtausends in das neue Millennium mitgenommen und weitergeführt werden sollte. Fünf dieser sechs Harvard-Vorlesungen waren fertiggeworden, als ihn am 6. September 1985 ein Gehirnschlag traf, durch den er in ein Koma fiel, aus dem er bis zu seinem Tod am frühen Morgen des 19. September nicht wieder erwachen sollte. Die italienische Presse und Öffentlichkeit verfolgten sein Sterben mit außergewöhnlicher Aufmerksamkeit: Täglich brachten die Zeitungen ausführliche ärztliche Bulletins über Calvinos Zustand, und am Tag nach seinem Tod erschienen die meisten Blätter mit mehreren Seiten voller ausführlicher Würdigungen und Nachrufe. In der Zeitung La Repubblica, für die Calvino häufig geschrieben hatte, waren ganze acht Seiten ausschließlich dem Thema „La scomparsa di Calvino“ gewidmet. Umberto Eco schrieb dort und zugleich in Le Monde: „Als wir seinen „Baron auf den Bäumen“ lasen, begriffen wir zehn Jahre Jüngeren: Er war der Schriftsteller unserer Generation“, und: „ich kann nur sagen: Er war derjenige, den ich am meisten liebte“.

Als die Harvard-Vorlesungen 1988 unter dem Titel Lezioni americane: Sei proposte per il prossimo millennio erschienen, wurden sie in Italien zu einem veritablen Bestseller, der auch an Bahnhöfen und Tankstellen zu haben war.

Sein Grabstein liegt auf dem Friedhof von Castiglione della Pescaia, einem malerischen Ort an der Maremma-Küste westlich von Grosseto.

Anmerkungen
  1. Santiago de las Vegas (nicht zu verwechseln mit Santiago de Cuba) ist ein südlicher Vorort von Havanna, unweit des Internationalen Flughafens José Martí, seit 1976 eingemeindet.
  2. Zu seiner jugendlichen Begeisterung für das Kino der 30er-Jahre vgl. Calvinos 1974 geschriebenen Aufsatz „Autobiographie eines Zuschauers“ in dem postum veröffentlichen Band La strada di San Giovanni, 1990, dt. Die Mülltonne und andere Geschichten.
  3. In dem postum 1990 veröffentlichten Band La strada di San Giovanni, dt. Die Mülltonne und andere Geschichten.
  4. nach Romano Lupi, in der Wochenzeitschrift Liberazione, am 25. April 2002
  5. Taccuino di viaggio in URSS di Italo Calvino, 1951, nicht ins Deutsche übersetzt.
  6. Sein „Amerikanisches Tagebuch“, postum veröffentlicht in dem Band Eremita a Parigi, 1994 (dt. Eremit in Paris, 1997), legt beredtes Zeugnis von seiner Begegnung mit Amerika ab.

Als politischer Autor

  • Der Band Eremit in Paris: Autobiographische Blätter enthält neben autobiographischen Schriften auch eine Reihe von Aufsätzen zu Politik und Zeitgeschichte ("Eine Kindheit unterm Faschismus", "Mein 25. April 1945", "Bin auch ich Stalinist gewesen?", "Der Sommer 1956") sowie das Tagebuch seiner Amerika-Reise im Winter 1959-60, in dem Calvino nicht nur schildert, was ihm an den amerikanischen Lebensweisen und Bräuchen auffällt, sondern auch sehr lebendig eine rassistische Demonstration in Alabama und eine kurze Begegnung mit Martin Luther King beschreibt. - Auch in vielen seiner Erzählungen aus der Zeit des antifaschistischen Widerstands und der Nachkriegsjahre werden seine politischen Ansichten deutlich, so etwa in der Allegorie "Die große Flaute in den Antillen" (in dem postumen Sammelband Ein General in der Bibliothek), in der Calvino unter der Maske des Erzählers den Immobilismus der KPI gegenüber der Christdemokratie im Italien des Jahres 1957 kritisiert.

Werke (Auswahl)

  • Il sentiero dei nidi di ragno, 1947 (dt. Wo Spinnen ihre Nester bauen, übers. v. Heinz Riedt, Frankfurt/M. 1965, neu übers. von Thomas Kolberger, München 1992)
  • Ultimo viene il corvo, 1949 (dt. Zuletzt kommt der Rabe. Erzählungen, übers. v. Nino Erné, Julia M. Kirchner und Caesar Rymarowicz, Berlin (DDR) 1979)
  • Il visconte dimezzato, 1952 (dt. Der geteilte Visconte, übers. v. Oswalt v. Nostiz, Frankfurt/M. 1957)
  • Fiabe Italiane, 1956 (dt. Italienische Märchen, Auswahl, übers. v. Lisa Rüdiger, Zürich 1975; Die Braut, die von Luft lebte, und andere italienische Märchen, Auswahl, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1993)
  • Il barone rampante, 1957 (dt. Der Baron auf den Bäumen, übers. v. Oswalt v. Nostitz, Frankfurt/M. 1960)
  • Il cavaliere inesistente, 1959 (dt. Der Ritter den es nicht gab, übers. v. Oswalt v. Nostitz, Frankfurt/M. 1963)
  • Racconti, 1958 (dt. Erzählungen, übers. v. Nino Erné, Julia M. Kirchner und Caesar Rymarowicz, Berlin (DDR) 1979)
  • La giornata di uno scrutatore, 1963 (dt. Der Tag eines Wahlhelfers, übers. von Heinz Riedt, Frankfurt/M. 1964)
  • Marcovaldo ovvero le stagioni in città, 1963 (dt. Marcovaldo oder Die Jahreszeiten in der Stadt, übers. v. Heinz Riedt u.a., Frankfurt/M. 1967)
  • Le Cosmicomiche, 1965; erweiterte Neuausgabe Cosmicomiche, vecchie e nuove, 1984 (dt. Cosmicomics, übers. v. Burkhart Kroeber, 1989; als TB bei dtv in zwei Bänden: Das Gedächtnis der Welten, 1991, und Auf den Spuren der Galaxien, 1992)
  • La formica argentina, 1965 (dt. Die argentinische Ameise und andere Erzählungen, übers. v. Helene Moser, Zürich/Köln 1972)
  • Orlando furioso di Ludovico Ariosto raccontato da Italo Calvino, 1970 (dt. Ludovico Ariosts Rasender Roland, nacherzählt von Italo Calvino. Mit ausgewählten Passagen des Originals in der Verdeutschung von Johann Diederich Gries. Übersetzt, eingerichtet und kommentiert von Burkhart Kroeber, Frankfurt/M. 2004)
  • Le città invisibili, 1972 (Die unsichtbaren Städte, übers. v. Heinz Riedt, München 1977; neu übers. v. Burkhart Kroeber, München 2007)
  • Il castello dei destini incrociati, 1973 (dt. Das Schloss, darin sich Schicksale kreuzen, übers. v. Heinz Riedt, München 1978)
  • Se una notte d’inverno un viaggiatore, 1979 (dt. Wenn ein Reisender in einer Winternacht, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1983)
  • Una pietra sopra. Discorsi di letteratura e società, 1980 (dt. Kybernetik und Gespenster. Überlegungen zu Literatur und Gesellschaft, Auswahl, übers. v. Susanne Schoop, München 1984)
  • Palomar, 1983 (dt. Herr Palomar, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1985)

Postum erschienene Werke

  • Sotto il sole giaguaro, 1986 (dt. Unter der Jaguar-Sonne, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1987)
  • Lezioni americane: sei proposte per il prossimo millennio, 1988 (dt. Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend. Harvard-Vorlesungen, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1991)
  • La strada di San Giovanni, 1990 (dt. Die Mülltonne und andere Geschichten, übers. v. Burkhart Kroeber, München 1994)
  • Perché leggere i classici, 1991 (dt. Warum Klassiker lesen?, übers. v. Barbara Kleiner u. Susanne Schoop, München 2003)
  • Prima che tu dica "pronto", 1993 (dt. Ein General in der Bibliothek und andere Erzählungen, übers. v. Burkhart Kroeber, München 2004)
  • Eremita a Parigi: pagine autobiografiche, 1994 (dt. Eremit in Paris: Autobiographische Blätter, übers. v. Burkhart Kroeber u. Ina Martens, München 1997)

Briefe

  • I libri degli altri (Lettere 1947-1981), hrsg. v. Giovanni Tesio, Turin 1999, sowie Lettere (1940-1985), hrsg. v. Luca Baranelli, Mailand 2000 (dt. Ich bedaure, daß wir uns nicht kennen. Briefe 1941-1985, Auswahl aus beiden Bänden, ausgew. und kommentiert v. Franziska Meier, übers. v. Barbara Kleiner, München 2007)

Opernlibretti

  • Außerdem schrieb Calvino einen Text zu Mozarts unvollendetem Singspiel Zaide für das Batignano Festival, wo die Oper in seiner Bearbeitung 1981 aufgeführt wurde: Testo per Zaide di Mozart (dt. Mozarts Zaide. Eine Geschichte von Liebe und Abenteuern, übers. v. Burkhart Kroeber, illustriert von Quint Buchholz, München 1991).
  • Des weiteren verfasste Calvino ein Libretto für Luciano Berios Oper Un re in ascolto, die für die Salzburger Festspiele 1984 vorgesehen war, dann allerdings mit einem von Berio so stark veränderten Libretto aufgeführt wurde, dass Calvino nicht zur Uraufführung nach Salzburg kam, weil von seinem Entwurf "nur noch der Titel" übriggeblieben sei (dt. Ein König horcht, übers. v. Burkhart Kroeber, Wien 1984).

Literatur

  • Schwerpunkt: Italo Calvino. In: Zibaldone, Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart, Band 1 (1986), Piper-Verlag, München, ISBN 3-492-05011-5
  • Heike Maybach: Der erzählte Leser. Studien zur Rolle des Lesers in Italo Calvinos Roman "Wenn ein Reisender in einer Winternacht", Materialis Verlag, Frankfurt 1988, ISBN 3-88535-129-3
  • Gerhard Goebel-Schilling, Salvatore A. Sanna, Ulrich Schulz-Buschhaus: Widerstehen. Anmerkungen zu Calvinos erzählerischem Werk, Materialis Verlag, Frankfurt 1990, ISBN 3-88535-126-9
  • Christine Lessle: Weltreflexion und Weltlektüre in Italo Calvinos erzählerischem Spätwerk, Romanistischer Verlag, Bonn 1992, ISBN 3-924888-92-2

Sonstiges

Wenn ein Reisender in einer Winternacht wurde 2004 in Köln „Ein Buch für die Stadt“.

Weblinks

Einige englischsprachige Links zu Calvinos Werk: [1] [2] [3] [4]


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