Heinzebank

Heinzebank
Heinzebank
Koordinaten: 50° 41′ N, 13° 7′ O50.68055555555613.12600Koordinaten: 50° 40′ 50″ N, 13° 7′ 12″ O
Höhe: 600 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 09429
Vorwahl: 037369

Heinzebank ist ein Ortsteil der Stadt Wolkenstein im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Heinzebank liegt zwischen Zschopau und Marienberg im Erzgebirge, an der Kreuzung der Bundesstraßen 101 und 174 und etwa auf der Wasserscheide zwischen Zschopau und Flöha.

Nachbarorte

Großolbersdorf
Nachbargemeinden Lauterbach
Hilmersdorf Lauta

Geschichte

Gasthof Heinzebank

1543 wird ein Wolkensteiner Bürger namens „Heintz“ wird von der Witwe Herzog Heinrichs mit einem Platz am Lengefelder Wald (Lautenhain) belehnt, aus diesem Jahr datiert ebenfalls die erstmalige Bezeichnung als Heintzbangk[1]. 1551 wird die Heintzebangk als Schenke mit Ausspanne errichtet.[2]

Die Heinzebank betreffend heißt es im Werk „Neue Sächsische Kirchengalerie“:

„Gern und oft –zuweilen ganze Sommer lang – schlug Heinrich der Fromme im Schlosse zu Wolkenstein sein Sommerlager auf, um hier oder in der Umgebung der Jagd zu obliegen. Von solch einem Aufenthalte rührt auch die Entstehung der Heinzebank bei Hilmersdorf, einem im Jahre 1586 gegründeten Mannlehnrittergute her, indem Heinrich der Fromme, im Volksmund kurz Heinz oder Heinze genannt, auf der dasigen die herrliche Aussicht bietenden Höhe eine Bank d. h. einen Ruheplatz, ein Lust- oder Jagdhaus hatte errichten lassen, wo er besonders bei der Jagd gern zu frühstücken pflegte (Anmerk.: An anderer Stelle[3] heißt es zudem: »[...] weilte der Herzog gar oftmals, um entweder der Jagd obzuliegen, dem Bergbau zuzuschauen oder den Ausblick auf sein schönes, tal- und höhenreiches Land zu genießen.«). Man nannte die Bank daher Heinrichsbank oder Heinzbank.“[4]

August Schumann nennt 1816 im Staatslexikon von Sachsen Heinzebank betreffend u. a.:

„Das Gut steht unmittelbar unter dem Amte, gehet in Dresden zur Lehen, hat 20 Einwohner, 18 Kühe und 140 Schafe. Zu Heinzebank ist eine Chaussee-Einnahme und eine Amtsgeleits- und Acciseeinnahme des Amtes Wolkenstein“[5]

Das Lehngut wurde 1887 an den Staatsfiskus verkauft und Sitz des Forstmeisters des Forstreviers Heinzebank. Im Zusammenhang mit dem Bau der Neunzehnhainer Talsperre wurde 1905 die Buschmühle im Heinzewald abgerissen.

Ungeklärt ist, ob der Name „Heinzebank“ auf eine Kurzform von „Heinrichsbank“ zurückgeht oder eine Verballhornung darstellt, die auf den 1543 belehnten Wolkensteiner Bürger „Heintz“ anspielt.

Noch heute steht an dieser Stelle das Hotelrestaurant „Zur Heinzebank“, das zu den ältesten Gasthäusern Sachsens zählt.

Am 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Falkenbach, Gehringswalde, Hilmersdorf und Schönbrunn mit der Stadt Wolkenstein, Heinzebank wurde ein Ortsteil von Wolkenstein.[6]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1553 1 besessener Mann, 1 Hufe
1764 Lehngut mit 1 ½ Hufen
1875 32

Weiteres

Das nordöstlich der Heinzebank liegende große Waldstück ist ein beliebtes Ausflugsziel mit zahlreichen Wanderwegen (Bornwald, Talsperren Neunzehnhain I und II).

Weblinks

  • Heinzebank im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Heinzebank im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Zeittafel von Hilmersdorf, abgerufen am 9. Januar 2011
  3. Hilmersdorf. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 762–763 (Digitalisat)
  4. Die Parochie Wolkenstein. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 739 (Digitalisat)
  5. vgl. Heinzebank. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 763.
  6. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 4, abgerufen am 22. Dezember 2010

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