Hemeln

Hemeln
Hemeln
Wappen von Hemeln
Koordinaten: 51° 30′ N, 9° 36′ O51.5008333333339.6063888888889115Koordinaten: 51° 30′ 3″ N, 9° 36′ 23″ O
Höhe: 115 m ü. NN
Einwohner: 992 (31. Dez. 2009)[1]
Eingemeindung: 1973
Postleitzahl: 34346
Vorwahl: 05544

Hemeln ist ein Ortsteil der Stadt Hann. Münden. Das Dorf liegt 12 km Weser-abwärts der Kernstadt Hann. Mündens. Zu dem Dorf mit insgesamt 992 Einwohnern[1] gehören die beiden Dörfer Glashütte mit 100 und Bursfelde mit 40 Einwohnern. Bis zur Gebietsreform 1973 bildeten die drei Dörfer eine selbständige Gemeinde. Die drei Dörfer liegen entlang der Weser am Fuße des Bramwalds. Ortsbürgermeister ist Alfred Urhahn.

Hemeln an der Weser
Gierseilfähre zwischen Veckerhagen und Hemeln, im Hintergrund Hemeln und der Bramwald
Fahnengeschmückter Fachwerk-Straßenzug, Motiv: Das alte Ortswappen.
Ortsteil Glashütte

Inhaltsverzeichnis

Kirche

Die alte Kirche wurde 1681 nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet. Sie ersetzte eine kleinere Kirche, die während des Krieges wie das ganze Dorf beschädigt wurde. Der Turm der Kirche wurde bereits um 1200 als Wehrturm aus Bruchsteinmauerwerk errichtet. Seit Ende des Mittelalters ist der Turm auch Glockenturm. 1686 erhielt die Kirche einen neuen Holzaltar, der durch den Künstler Fabaring geschaffen wurde. Der Altar hat ein Triptychon als Aufsatz. Er zeigt die Ostergeschichte in drei Bildern:

  • Unten das letzte Abendmahl mit Jesus in der Mitte seiner Jünger,
  • in der Mitte die Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes und den vier Evangelisten und
  • oben den auferstandenen Christus mit zum Betrachter geöffneten Armen.

Eine Empore erhielt die Kirche im 18. Jahrhundert, um weitere Plätze in der Kirche zu schaffen.

Im Jahr 1966 wurde die Kirche grundlegend renoviert und umgebaut. Die Kanzel, die bisher Teil der oberen Altarwand war, erhielt einen neuen Platz. Der Boden aus Buntsandsteinplatten wurde gegen Jura-Marmor ausgetauscht. Die eichenen Sitzbänke und andere Inneneinrichtungen wurden ausgetauscht.

Bramburg

Oberhalb des Ortes liegt die Bramburg, die erstmals 1063 erwähnt wurde. Sie wurde zum Schutz des 1093 durch Heinrich den Fetten, Sohn des Otto II. von Northeim, gegründeten Klosters Bursfelde ausgebaut.

Im 13. Jahrhundert gehört die Burg - zumindest zu einem Teil - dem Kloster Corvey, das über Güter im Bramwald verfügt. 1279 gelangt die Bramburg in den Besitz von Albrecht dem Feisten. Die Herren von Stockhausen sind seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts Burgmänner.

1452 beschweren sich erstmals Händler über Raubrittertum. Als 1458 thüringische Händler ausgeraubt wurden und die Stadt Göttingen dem Treiben kein Einhalt bot, brannte Landgraf Wilhelm III. die Burg nieder. 1494 wurde die wieder aufgebaute Burg noch einmal zerstört. Sie wurde Anfang des 16. Jahrhunderts noch einmal aufgebaut, aber bald verlassen.

Heute ist nur noch der Burgturm erhalten, von den Burgmauern sind noch die Fundamente zu erkennen.

Kloster Bursfelde

Das 1093 gegründete Kloster Bursfelde dient heute als evangelisches Tagungszentrum.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Hemeln ist wegen seiner Lage im Wesertal und der beschaulichen Gierseilfähre zum auf der anderen Seite der Weser gelegenen Veckerhagen ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders bekannt ist das Gasthaus „Zur Fähre“. Für jeden Göttinger Studenten ist es ein „Muss“, in der Studienzeit einmal dort gewesen zu sein. Sogar Gerhard Schröder wiederholte als Bundeskanzler einen Besuch im Biergarten an der Weser, den er aus seiner Göttinger Zeit kannte.

Hemelner Scheibenkreuzstein

Ursprünglich in der Hemelner Feldmark gelegen, versetzte man anschließend den Scheibenkreuzstein an den östlichen Rand der Weserstraße, wo er sich heute, in Höhe eines Wanderparkplatzes befindet. Er trägt auf der Vorder- und Rückseite zwei gleichartige Malteserkreuze, von denen eines bereits, witterungsbedingt, verwaschen und leicht beschädigt ist. Oberhalb der Kreuze sind Wetzspuren zu sehen. Überlieferungen zu diesem Stein sind nicht bekannt.

Literatur

  • Willi Osenbrück: Hemeln 834–1984. Beiträge zur Geschichte eines Oberweserdorfes. Eigenverlag, o.O. 1984, 443 S.
  • Heinz Potthast: Beispiele zum Werden einer Kulturlandschaft im Raum Hemeln-Bursfelde. Flurnamen, alte Wege, Wüstungen. Sydekum-Schriften zur Geschichte der Stadt Münden 9. Eigenverlag, Münden 1984
  • Walter Henckel: Am Weserradweg bei Hemeln. Auf Entdeckungstour zwischen Hannoversch Münden und Bursfelde. Hg. Kultur- und Naturförderverein Hemeln e. V., Husum Verlag, Husum 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Hann. Münden: Einwohnerbestand (Stand: 31. Dezember 2009, Abgerufen am 22. März 2011)

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