- Alois Hörbiger
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Alois Hörbiger (* 17. Februar 1810 in Thierbach (Gemeinde Wildschönau); † 7. Mai 1876 in Semlin, heute Stadt Belgrad) war ein österreichischer Orgelbauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Alois Hörbiger stammte aus dem Hörbiger Hof in der Wildschönau und ist der Großvater von Hanns Hörbiger, dem Begründer der Schauspielerdynastie Hörbiger. Nach einer kurzen Lehre bei dem Tiroler Orgelbaumeister Joseph Mitterer erlernte Hörbiger sein Handwerk autodidaktisch.
Ab 1830 arbeitete Hörbiger zunächst in Lienz, zehn Jahre später zog er in die untersteirische Stadt Cilli (heute Celje in Slowenien). Seine nächste Station war 1855 Atzgersdorf bei Wien und die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er im Banat.
In seiner Wiener Zeit entwickelte Hörbiger für die Weltausstellung in Paris das Harmonikon, eine Verbindung von Harmonium und Orgel. Auf der Londoner Ausstellung wurde sein Vox humana gezeigt, er erhielt dafür vom österreichischen Kaiser die Große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft.
1856 erweiterte Alois Hörbiger die 1827 von Christoph Erler erbaute Orgel der Pfarrkirche Grinzing um drei Register. Die Orgel wurde 1997 von Peter Maria Kraus hochwertig restauriert und ist noch heute in diesem Status erhalten. 1859 baute Alois Hörbiger eine kleine Orgel für Poysbrunn im niederösterreichischen Weinviertel. Im Jahre 2009 wurde die Orgel renoviert, neu eingeweiht, und zählt damit zu den wenigen erhaltenen Werken des Tiroler Orgelbauers. Auch die große Orgel der Pfarrkirche Altlerchenfeld wurde 1860 von Hörbiger in einem Gehäuseentwurf von Eduard van der Nüll erbaut, vermutlich sein größtes Werk. Dieses Instrument wurde jedoch 1965 durch Philipp Eppel im Sinne des "Neobarock" umgebaut und klanglich verändert.
Werke (Auszug)
Alois Hörbiger schuf mehr als 60 Orgeln, darunter
- 1829 – Thierbach
- 1837 – Oberlienz
- 1842 – Cilli
- 1844 – Windischgräz
- 1847 - Oberburg
- 1848 - Sankt Michael ob Leoben
- 1849 – Meidling
- 1852 – Mureck, Steiermark
- 1853 – Sankt Johann Nepomuk (Wien)
- 1858-1860 – Altlerchenfelder Pfarrkirche in Wien
- 1859 – Poysbrunn
- 1867 – San Pasquale Baylon
- 1870/1871 – Werschetz
Literatur
- Hörbiger Alois. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 364.
- Christina Höfferer und Andreas Kloner: Hörbiger. Eine Familienaufstellung. ORF-Radiofeature 2008, 54 Min.
- Alois Hörbiger, 1810 - 1876. Der Orgelbauer von Tirol. Bergbauernmuseum z'Bach (Hrsg.), Wildschönau 2010.
Weblinks
- Kurzporträt über Alois Hörbiger
- Christina Höfferer und Andreas Kloner: Auf der "Hörbig" fängt alles an Wie der Orgelbauer Alois Hörbiger von der Tiroler Wildschönau ins Weinviertel kam: zum 200. Geburtstag des Ahnherrn einer österreichischen Schauspielerdynastie. In: "Die Presse", Spectrum. 6. Februar 2010. S.V und VI.
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