Henry Hardinge, 1. Viscount Hardinge

Henry Hardinge, 1. Viscount Hardinge
Henry Hardinge, 1. Viscount Hardinge
Lord Hardinge (auf dem Schimmel) und Prinz Waldemar von Preußen mit Mütze besichtigen das Schlachtfeld von Ferozeshah

Henry Hardinge, 1. Viscount Hardinge, GCB, PC (* 30. März 1785 in Wrotham, Kent; † 24. September 1856 auf dem Landsitz Southpark in Kent) war ein britischer Feldmarschall und Staatsmann.

Leben

Hardinge trat bereits mit 13 Jahren, bei den "Queen's Rangers", in die Armee und wurde 1808 beim Generalstab des neugebildeten portugiesisches Heeres angestellt. Während des Krieges auf der Iberische Halbinsel konnte er sich auszeichnen und überschritt daraufhin mit der Armee Wellingtons die Pyrenäen. Mit dieser nahm er an der Schlacht bei Orthez teil. Im Feldzug von 1815 wurde Hardinge, als er bereits zum Oberstleutnant aufgerückt war, der Armee des Feldmarschalls Blücher zugeordnet und verlor in der Schlacht bei Ligny seinen linken Arm.

1820 wurde Hardinge für Durham ins House of Commons gewählt, schloss sich dort den Tories an und erhielt 1823 den Posten eines Sekretärs beim Feldzeugamt (Clerk of Ordnance). Als Wellington 1828 Premierminister wurde, ernannte er Hardinge zum Secretary of War und 1830 zum Chief Secretary for Ireland. Im gleichen Jahr wurde Hardinge Generalmajor. Die Auflösung des Ministeriums Wellingtons veranlasste Hardinge dazu, sein Amt aufzugeben. Er war aber unter Peel vom Dezember 1834 bis zum April 1835 zum zweiten Mal und 1841 zum dritten Mal Kriegsminister.

1842 erfolgte die Ernennung Hardinges zum Generalleutnant. Nach der Abberufung Baron Ellenboroughs wurde Hardinge zum Generalgouverneur von Indien ernannt, wo er kurz vor dem Ersten Sikh-Krieg anlangte. Er war auf den Schlachtfeldern von Ferozeshah (21.-22. Dezember 1845) und Sobraon (am 10. Februar 1846) zugegen, und, obgleich er den Oberbefehl Sir Hugh Gough als rangälterem General überließ, schrieb man ihm doch den glücklichen Erfolg zu einem großen Teil zu. Nach der Ratifizierung des Friedensvertrags von Lahore wurde er 1846 zum Viscount Hardinge erhoben.

Hardinge kehrte nach 1848 nach England zurück und nahm dann seinen Sitz im House of Lords ein. 1852 wurde er zum Generalfeldzeugmeister (Master-general of the Ordnance) und zum Oberbefehlshaber der britischen Armee ernannt. In den 25 Jahren des Oberbefehls von Wellington war es zu einer Stagnation in der Entwicklung der britischen Armee gekommen. Dies wurde im Krimkrieg deutlich. Deshalb wurde Hardinge von Prinz Albert aufgefordert, die Ausbildung der britischen Armee zu verbessern. So wurde das Lager Aldershot (The Home of the British Army) errichtet. Aldershot galt im viktorianische England als Synonym für die Ausbildung der britischen Armee. 1855 wurde Hardinge schließlich zum Feldmarschall befördert.

Im Juli 1856 zog er sich in den Ruhestand zurück und starb am 24. September 1856 auf seinem Landsitz Southpark in Kent.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
William Wilberforce Bird Generalgouverneur von Indien
1844–1848
The Earl of Dalhousie
Vorgänger Amt Nachfolger
Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington Oberbefehlshaber der britischen Armee
1852–1856
George, 2. Duke of Cambridge
Vorgänger Amt Nachfolger
Titel neu geschaffen Viscount Hardinge
1846–1856
Charles Hardinge

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