Herbert Collum

Herbert Collum

Herbert Collum (* 18. Juli 1914 in Leipzig; † 29. April 1982 in Dresden) war ein deutscher Organist, Cembalist, Komponist und Dirigent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Collum besuchte zwischen 1921 und 1929 eine Leipziger Volksschule. Bereits ab 1927 war er stellvertretender Organist an der St. Matthäikirche Leipzig. Von 1932 bis 1935 wirkte er als Assistent von Professor Günther Ramin an der Thomaskirche Leipzig. Seine Hauptschaffensphase war die Zeit als Dresdner Organist an der Dresdner Kreuzkirche, die mit seiner Berufung 1935 begann und 1982 mit der Ablösung durch seinen Nachfolger Michael-Christfried Winkler endete.

Im Jahr 1946 rief er den Collum-Chor und die Collum-Konzerte ins Leben. Anlässlich des 200. Todestages von Johann Sebastian Bach fanden von September 1949 bis August 1950 insgesamt 24 Collum-Konzerte statt. Unter Collums Leitung musizierten Solisten, der Collum-Chor sowie Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle. Aufführungsorte waren die Dresdner Martin-Luther-Kirche in der Neustadt und die Reformierte Kirche, weil die 1945 ausgebrannte Kreuzkirche noch nicht wieder genutzt werden konnte.

In seiner Zeit als Kreuzorganist nahm Herbert Collum auch verschiedene Lehraufträge wahr. Von 1942 bis 1945 und erneut zwischen 1954 und 1956 war er Lehrer am Landeskonservatorium für Musik in Dresden und daran anschließend bis 1958 Lehrbeauftragter für Orgel an der Dresdner Musikhochschule. Außerdem wirkte Collum zwischen 1949 und 1961 als Dozent für Orgel an der Kirchenmusikschule Berlin-Spandau. Im Jahr 1960 erfolgte seine Ernennung zum Professor. Ab war er Lehrbeauftragter für Cembalo an der Dresdner Musikhochschule.

Im Jahr 1942 heiratete er die Sängerin und Pädagogin Herta Maria Collum. Bereits ein Jahr später ging aus der Verbindung der Kirchenmusiker Christian Collum hervor.

Herbert Collum wurde seinem letzten Wunsch entsprechend in Reinhardtsgrimma beigesetzt.

Ehrungen

Im Jahr 1973 erhielt Collum den Kunstpreis der DDR. In Dresden wurde später die Herbert-Collum-Straße nach ihm benannt.

Kompositionen (Auswahl)

Orchestermusik

  • Sinfonie Nr. 1 (c), 1939
  • Sinfonie Nr. 2 (a), 1940
  • Konzert für Flöte und Kammerorchester, 1944
  • Konzert C-Dur für Orchester - UA am 1. Juli 1953 durch die Dresdner Philharmonie, Dirigent: Franz Jung
  • Konzert in E für Streichorchester - UA am 28. Mai 1955 durch die Sächsische Staatskapelle Dresden, Dirigent: Franz Konwitschny
  • Konzertante Musik Nr. 1, 1961
  • Konzertante Musik Nr. 2, 1964
  • Moritzburger Konzert Nr. 1, 1965
  • Moritzburger Konzert Nr. 2, 1968
  • 5 Konzerte für Cembalo und Kammerorchester
  • Ankunftssinonietta für Kammerorchester, 1974

Orgelwerke

  • Totentanz - Variationen über ein altes Volkslied: „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“, 1944
  • Orgelbuch der Dresdner Kreuzkirche, 1950
  • Suite, 1952
  • Orgelsuite, 1962
  • Toccata, 1964
  • Leksand Suite, 1966
  • Fantasia, 1969
  • Siljan Suite, 1970
  • Metamorphose, 1970
  • Fantasie über Glocken der Kreuzkirche (EGAHD), 1973
  • Konzert für Orgel und Orchester, 1975 – UA 10.–12. April 1975 durch die Dresdner Philharmonie, Dirigent: Hartmut Haenchen
  • Fantasie - Triptychon, 1975
  • 2 Konzerte für Orgel und Vibraphon, 1978
  • "Media in vita" für Vibraphon und Orgel – UA am 11. Juni 1979 in der Kreuzkirche Dresden

Kammermusik

  • Suite für Klavier, 1945
  • Sonate für Flöte und Klavier, 1954
  • Neue Klavierstücke (223 Sätze), 1960–1962

Vokalmusik

  • 3 Weihnachtslieder, 1943
  • Johannespassion, 1953
  • Wie liegt die Stadt so wüst, 1956
  • Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, 1959
  • Te Deum, 1959
  • Großer Psalter, 1961
  • Deutsches Magnificat, 1962
  • Fantasie über b-a-c-h, 1964
  • Geistliche Motetten und Gesänge

Tondokumente

  • Bach: Französische Suiten (1–6)
  • Bach: Das Orgelwerk auf Silbermann-Orgeln

Weblinks


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