- Herbert Joos
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Herbert Joos (* 21. März 1940 in Karlsruhe) ist ein deutscher Jazztrompeter bzw. -flügelhornist und Graphiker. Mit seinen fein pastellierten Klangbildern gehört der Musiker nach Martin Kunzler auch zur Spitzengruppe europäischer Jazzkomponisten.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Joos, der autodidaktisch und dann mit einem Privatlehrer Trompete gelernt hatte, studierte ab 1958 Kontrabass, bevor er sich auch dem Flügelhorn, dem Baritonhorn, dem Mellophon und dem Alphorn zuwendete. Seit Mitte der 1960er Jahre gehörte er zur Modern Jazz Group Karlsruhe, aus der dann die Gruppe Fourmenonly (mit Wilfried Eichhorn und Rudolf Theilmann) entstand. Anschließend war er Mitglied in verschiedenen Modern- und Freejazz-Formationen (u.a. mit Bernd Konrad, Hans Koller und Adelhard Roidinger bzw. Jürgen Wuchner). Er spielte auf Festivals und dem Free Jazz Meeting Baden-Baden bei einem Flügelhorn-Workshop mit Kenny Wheeler, Ian Carr, Harry Beckett und Ack van Rooyen und machte mit der Soloplatte The Philosophy of the Flügelhorn (1973) auf sich aufmerksam. Außerdem leitete er sein eigenes Bläsertrio, Quartett und Orchester. Die meiste Anerkennung erfuhr er während der 1980er als Mitglied des Vienna Art Orchestra. In den letzten 15 Jahren trat er insbesondere mit dem SüdPool-Projekt auf, aber auch in Gruppen von Patrick Bebelaar oder um Michel Godard, Wolfgang Puschnig und Peter Schindler. Sein warmer, kräftiger Sound und der romantisch-impressionistische Einfluss, kombiniert mit der Affinität freier Improvisation sind seine besonderen Kennzeichen in der europäischen Jazzlandschaft.
Als Graphiker arbeitet Joos häufig auf der Grundlage von hart kontrastierten Fotografien. Einem breiterem Publikum sind seine Musikerporträts (z.B. von Miles Davis) bekannt geworden, die häufig auch auf dem Titelblatt der Zeitschrift Jazz Podium abgedruckt werden. Daneben ist er auch als Buchillustrator (unter anderem für die Autorin Gertrud Fussenegger) tätig.
1984 erhielt Joos den Jazzpreis des Südwestfunks.
Aufnahmen (Auswahl)
- Daybreak The Dark Side Of Twilight (mit Wolfgang Czelusta und den Streichern des Stuttgarter Symph. Orchesters, Japo 1977)
- Ochsenzoll (mit Michael Naura, Wolfgang Schlüter, Albert Mangelsdorff), 1985
- Südpool Jazz Project V: Marcia Funebre - The Italian Suite (mit u.a. B. Konrad, Sebastiano Tramontana, Pino Minafra, John Sass, Paul Schwarz, Günter Lenz, Joe Koinzer, Michael Kersting 1994)
- The Beauty of Darkness (mit Patrick Bebelaar), 2004
Lexigraphische Artikel
- Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley. Jazz Rough Guide. Stuttgart: Metzler 1999; ISBN 3-476-01584-X
- Martin Kunzler, Jazzlexikon Band 1, Reinbek: Rowohlt, 2002; ISBN 3-499-16512-0
Weblinks
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