- Hermann Höfle (SS-Obergruppenführer)
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Hermann Höfle (* 12. September 1898 in Augsburg; † 3. Dezember 1947 in Bratislava) war ein deutscher SS-Obergruppenführer sowie General der Waffen-SS und Polizei, der ab September 1943 als Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Mitte und ab September 1944 als HSSPF Slowakei tätig war.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Höfle, Sohn eines Postbeamten, nahm nach der Ablegung des Notabiturs ab Ende August 1916 als Angehöriger des 8. Bayerischen Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“ und später als Flugzeugbeobachter am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende gehörte er dem Freikorps von Epp und dem Wehrverband Reichskriegsflagge an. Am 9. November 1923 nahm er am Hitlerputsch teil. Von 1920 bis Ende Juli 1934 war Höfle als Offizier bei der Reichswehr und verließ diese als Major der Reserve. 1931 bestand er die Diplomdolmetscherprüfung für die spanische Sprache. Spätestens Anfang der 1930er Jahre wurde Höfle Angehöriger der SA.[1][2] Höfle war ab 1925 verheiratet und Vater zweier Töchter.[3] Mitte der 1930er Jahre war er auch zeitweise Angehöriger der Legion Condor.
Von August 1934 bis Januar 1937 war er Führer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) in München, von 1935 bis 1937 Leiter der Reichsführerschule des NSKK und ab August 1937 Inspektor der Ausbildung in der Korpsführung. Er war Führer der NSKK-Brigade „Ostmark“ von Juni bis September 1937, danach bis Dezember 1941 Führer der NSKK-Motorgruppe „Niederschlesien“ und anschließend Führer der NSKK-Motorgruppe „Oberschlesien“ bis zum 1. Juli 1943. Zudem leitete er die NSKK-Verkehrskompanien im Korps.[4]
Höfle, der erst im Mai 1937 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 3.924.970) wurde, trat auf Bitten des Reichsführer-SS Heinrich Himmler im Juli 1943 der SS (Mitgliedsnr. 463.093) bei. Von Mitte September 1943 bis Anfang Oktober 1944 war er Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Mitte mit dem Dienstsitz in Braunschweig und von Ende September 1944 bis Anfang Mai 1945 HSSPF Slowakei.[1][2] Höfle war hauptverantwortlich für die Niederschlagung des Slowakischen Nationalaufstandes im Herbst 1944.[5]
Nach Kriegsende wurde Höfle in Bratislava zum Tode verurteilt. Er verstarb entweder am 3. Dezember 1947 in der Haft[2] oder wurde am 9. Dezember 1947 hingerichtet.[1]
Auszeichnungen
Höfles NS-Ränge Datum Rang November 1933 SA-Standartenführer August 1934 NSKK-Standartenführer April 1935 NSKK-Oberführer January 1936 NSKK-Brigadeführer September 1937 NSKK-Gruppenführer Januar 1939 NSKK-Obergruppenführer Juli 1943 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei April 1944 SS-Obergruppenführer und General der Polizei Juli 1944 General der Waffen-SS - Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [6]
- Bayerischer Militär-Verdienstorden IV. Klasse mit Schwertern [6]
- Blutorden am 9. November 1933 (Nr. 1491)
- Spanienkreuz in Bronze
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
- Totenkopfring der SS
- Eisernes Ehrenschild des Luftgaues XI
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
- Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7
- Dorothee Hochstetter: Motorisierung und Volksgemeinschaft: Das nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK), 1931–1945, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2005, ISBN 978-3-486-57570-5
Weblink
- Literatur von und über Hermann Höfle (SS-Obergruppenführer) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c Vgl. Hermann Höfle auf www.dws-xip.pl
- ↑ a b c Vgl. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 260.
- ↑ Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten., Düsseldorf 1986, S.336
- ↑ Vgl. Dorothee Hochstetter: Motorisierung und Volksgemeinschaft: Das nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK), 1931-1945, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2005, S. 135.
- ↑ Der Osttürkische Waffen-Verband der SS auf www.panzer-archiv.de
- ↑ a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.162
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