- Hermann Mächtig
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Hermann Mächtig (* 18. August 1837 in Breslau; † 1. Juli 1909 in Berlin) war Gärtner und von 1878 bis zu seinem Tode 1909 Stadtgartendirektor in Berlin. Er war maßgeblich beteiligt an der Anlage des Treptower Parks, des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde, des Pariser Platzes und zahlreicher weiterer Berliner Stadtplätze.
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Die Ausbildung zum Gärtner erhielt Hermann Mächtig 1852/53 in seiner Geburtsstadt Breslau und von 1854 bis 1856 an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Wildpark-Potsdam. Ab 1864 arbeitete er zunächst als Obergehilfe in den Königlichen Gärten in Potsdam bei Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer, parallel dazu auch als Dozent für Landschaftsgärtnerei (1865-1872). 1870 wurde er Hofgärtner in den Potsdamer Gärten.
Als in Berlin die Stelle des Direktors der „Deputation für die Verwaltung der städtischen Park-, Garten- und Baumanlagen“ durch den Tod Gustav Meyers neu zu besetzen war, übernahm Mächtig 1878 dieses Amt. In allen seinen Entwürfen und realisierten Gartenanlagen vertrat Mächtig einen landschaftsgärtnerischen Stil, wonach „Volksgärten“ als Stätten der Bewegung, der Erholung, Orte geselliger Unterhaltung, auch des Naturgenusses, der Bildung und der Veredlung der Sitten dienen sollten.[1]
Parks und Gärten nach Plänen von Mächtig
- chronologisch -
- Mitwirkung bei Planungs- und Erschließungsarbeiten des Plänterwaldes (1873)
- Treptower Park (nach Entwürfen von Gustav Meyer, 1876-1888, Kosten 1,2 Millionen Mark)
- Pariser Platz (Umgestaltung 1880)
- Zentralfriedhof Friedrichsfelde (bis Mai 1881), wobei Mächtig mit dem Königlichen Gartenbaudirektor Axel Fintelmann gemeinsam arbeitete; als Vorbild diente ihnen der 1877 eröffnete und als Landschaftspark gestaltete Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. - Ein Zeitgenosse gab nach Fertigstellung des neuen Friedhofs folgendes Urteil ab: „ein Park von landschaftlicher Schönheit, der, ohne den ernsten Charakter einer Begräbnisstätte vermissen zu lassen, sehr zum Besuche der Einwohner Berlins und seiner östlichen Vororte einlädt“.[2]
- Kirchpark St. Elisabeth (1881) in der Rosenthaler Vorstadt
- Leopoldplatz (1882-87, 1893, 1906-1909)
- Senefelderplatz (1885)
- Wilhelmplatz und Zietenplatz, (um 1890) durch Mächtig und Hermann Geitner umgestaltet
- Schloßstraße (Berlin-Charlottenburg), (1885-1886) durch Mächtig umgestaltet
- Kollwitzplatz (1887)
- Dönhoffplatz (1887)
- Viktoriapark (1888-94) einschließlich des gebirgsähnlichen Charakters
- Gendarmenmarkt (1893-94)
- Friedhof der Märzgefallenen, seit 1848 bestehend, (1900) durch Mächtig wieder hergestellt und gärtnerisch verschönt
- Lützowplatz, seit 1869 bestehend, wurde (1900) durch Mächtig gärtnerisch neu gestaltet[3]
- Arnswalder Platz (1904-07)
- Arnimplatz (1905-07)
- Brunnenplatz (1905-1908).
Ehrungen
Das Grab Hermann Mächtigs, das unter Denkmalschutz steht[4] und sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde befindet, wird sorgfältig gepflegt.
In Potsdam wurde eine Straße nach Hermann Mächtig benannt.
Belege
- ↑ Geschichte des Berliner Stadtgrüns 1870 bis 1920
- ↑ Homepage der Sassenbach-Gesellschaft
- ↑ Berliner Plätze von H. W. Klünner mit Photographien von Max Missmann, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1996, ISBN 3-87584-610-9; Seite 80
- ↑ Eintrag zum Grabmal Mächtigs in der Berliner Landesdenkmalliste
Literatur
- F. Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Propyläen Verlag, Frankfurt am Main – Berlin – Wien 1979; ISBN 3-549-06645-7
- Clemens Alexander Wimmer: Parks und Gärten in Berlin und Potsdam; Hrsg. Senat für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Abt. III – Gartendenkmalpflege; Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1989; ISBN 3-87584-267-7
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