Alpenwall

Alpenwall
Bunker in der Nähe von Mals im Vinschgau
Der Graben Denti di Drago in der nähe von Reschensee.
Bunker des Alpenwalls in Toblach

Mit Alpenwall, italienisch Vallo Alpino del Littorio, wird ein in den Jahren 1939 bis 1942 errichteter befestigter Schutzwall Italiens gegen das Deutsche Reich bezeichnet. Die Bunkeranlagen befinden sich auf dem Gebiet Südtirols. Der Alpenwall ist ein Teil des Vallo Alpino, der von 1920 an von Italien zum Schutz gegen die Nachbarländer Frankreich, Schweiz, Österreich und Jugoslawien errichtet wurde.

Paradoxerweise ließ Italiens faschistischer Diktator Benito Mussolini den Schutzwall gegen die Tiroler Südgrenze des Deutschen Reiches und damit gegen seinen wichtigsten Verbündeten Adolf Hitler bauen. Zuvor hatten die beiden Staaten mit dem „Stahlpakt“ gegenseitige Treue geschworen. Die Aktivitäten der Baumaßnahmen blieb den deutschen Verbündeten nicht verborgen, worauf es deutsche Proteste gegen den Bau des Alpenwalls gab. Mussolini gab am 4. Oktober 1942 Hitlers Drängen nach und befahl die endgültige Einstellung aller Arbeiten am Vallo Alpino. Danach wurden offensichtlich nur noch kleinere Arbeiten wie die Vervollständigung der Tarnung durchgeführt.

In Südtirol wurden etwa 300 Infanteriewerke gebaut. Viele davon waren allerdings nicht mit Lüftungsanlagen und Stromversorgungen ausgestattet. Etwa 80 weitere Infanteriewerke wurden nicht mehr fertiggestellt.

Die Festungskette des Alpenwalls musste niemals ernsthaften Angriffen standhalten. In den Jahren nach dem Krieg wurden Teile der Befestigung bis 1992 weiter gegen die potenzielle Bedrohung durch den Warschauer Pakt genutzt.

Literatur


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