- Herzogshut der Steiermark
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Erzherzogshut nennt man die Landeskronen der Habsburgischen Erblande als Herzogshut bzw. Herzogskrone.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf einem Porträt Rudolf IV. (1339–1365), Herzog von Österreich und selbsternannter Erzherzog, ist die „Erzherzogskrone“ zu sehen, wobei diese in Wirklichkeit wohl nie existiert hat.
Ernst der Eiserne (1377–1424) ließ einen solchen Erzherzoghut anfertigen, und ein weiterer wurde beim Tode des Erzherzoges Ferdinand II. (1529–1595) geschaffen.
Erhaltene Exemplare
Die letzten Erzherzogshüte wurden 1616 für Maximilian III. (1558–1618), den Regenten von Tirol, hergestellt. Es gibt zwei Exemplare:[1]
- den Österreichischen Erzherzogshut, die Landeskrone des Erzherzogtums Österreich, welche er dem Augustinerchorherrenstift Klosterneuburg in Niederösterreich „als Symbol der Einheit der österreichischen Erblande“[2] vermachte, wo dieser seither aufbewahrt wird. Ab 1620 wurde er für die Zeremonie der Erbhuldigung eines jeden neuen Landesfürsten nach Wien gebracht, zuletzt im Jahre 1835. Der Ort der Herstellung liegt weiterhin im Dunkeln.[3]
- den Tiroler Erzherzogshut, den er für die Schatzkammer der Wallfahrtskirche Mariastein (Tirol) stiftete. Er ist Teil der Tiroler Landesinsignien.
Neben diesen Erzherzogshüten gibt es noch einen weiteren, der 1764 für die Krönung Kaiser Joseph II. in Frankfurt angefertigt wurde. Von diesem ist allerdings nur noch die Karkasse (der Metallrahmen der Krone) erhalten. Sie ist in der Schatzkammer in der Wiener Hofburg zu besichtigen.
Der Tiroler Erzherzogshut
(Mariastein in Tirol)Die Insignie der Steiermark ist der Herzogshut der Steiermark; er stammt aus dem 15. Jahrhundert und wird heute im Landesmuseum Joanneum, Graz, aufbewahrt[4]. Er krönt das steirische Landeswappen.
Der Erzherzogshut als Wappenhelm
Das Wappen des heutigen Bundeslandes Oberösterreich zeigt an Stelle des Helmes über dem Wappenschild den österreichischen Erzherzogshut, das Steirische Wappen den steirischen Herzogshut – das Salzburger Wappen hingegen einen Fürstenhut.
Österreich, 1512
Privilegium maius. Titelseite, Exemplar Kaiser Maximilians I.Siehe auch
- Reichskleinodien, die Insignien des Heiligen Römischen Reiches
Weblinks
- Artikel Erzherzogshut im Österreich-Lexikon von aeiou
Einzelnachweise
- ↑ MAXIMILIAN III., "der Deutschmeister". In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Verlag Traugott Bautz. Abgerufen am 18. Mai 2008.
- ↑ G. Pfaundler: Tirol-Lexikon, Innsbruck 1983, S. 254 – zit. nach Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
- ↑ Georg J. Kugler: Der österreichische Erzherzogshut. In: Der heilige Leopold. Landesfürst und Staatssymbol. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung im Stift Klosterneuburg vom 30. März bis 3. November 1985. (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 155). Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kulturabteilung, Wien 1985. XXXI, 445. 8°. Illustr. Objekt-Nr.: 609, S. 427; Webdokument. In: KULT.DOKU. Abgerufen am 18. Mai 2008.
- ↑ Gertrud Smola: Der steirische Herzogshut. In: Graz als Residenz. Innerösterreich 1564-1619. Katalog der kulturhistorischen Ausstellung in der Grazer Burg vom 6.Mai bis 30.September 1964. Hrsg. v. Berthold Sutter. Styria, Graz 1964. 382. 8°. Objekt-Nr.: 178, S. 79; Webdokument. In: KULT.DOKU. Abgerufen am 18. Mai 2008.
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