Heudorf bei Meßkirch

Heudorf bei Meßkirch
Heudorf
Stadt Meßkirch
Ehemaliges Gemeindewappen von Heudorf
Koordinaten: 48° 0′ N, 9° 4′ O47.9941666666679.0727777777778650Koordinaten: 47° 59′ 39″ N, 9° 4′ 22″ O
Höhe: 650 m ü. NN
Fläche: 7,87 km²
Einwohner: 338 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07575
Karte

Lage von Heudorf in Meßkirch

Das Dorf Heudorf ist ein Teilort der Stadt Meßkirch mit 338 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2010[1]) im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Heudorf liegt etwa drei Kilometer westlich der Kernstadt entfernt. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 787 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[2]). Heudorf wird vom Dorfbach durchflossen.

Geschichte

Bereits vor der Zeitenwende ließen sich die Kelten in dem Gebiet nieder. Eine gut erhaltene Viereckschanze mit einer Seitenlängen von 73, 91, 62 und 93 Meter ist heute noch auf der Gemarkung Heudorf im Wald „Birkstock“ unweit einer Doline als Nachweis dieser vor- und frühgeschichtlichen Besiedelung zu finden.[3]

Der Ortsname Heudorf wurde im Jahre 1253 in einer Urkunde des Klosters Salem erstmals genannt.

Wappen

Die Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappen von Heudorf bei Meßkirch lautet: Mit silber-blauem Wolkenbord von Schwarz und Silber gespalten und dreimal geteilt. Das Wolkenbord weist auf die Zugehörigkeit zum Fürstenhaus Fürstenberg hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Über die drei Wegkreuze, im Volksmund als die „drei Pestkreuze“ bezeichnet, an der Abzweigung der Bundesstraße 311 nach Heudorf und Leibertingen-Altheim schreibt Werner Fischer in seiner Chronik von Heudorf: „Es gibt Berichte von Pestzeiten im 15. Jh. Die drei Pestkreuze an der Tuttlinger Straße zeugen davon“. Pestkreuze sollten zur damaligen Zeit Reisende davon abhalten den Ort zu betreten und zugleich den Fremden davon auffordern, um die Erlösung der Einwohner vor der Pest zu bitten und zu beten. Sie wurden aber auch als Dank nach Erlöschen der Pest aufgestellt. Vermutlich handelt es sich hierbei um Nachfolgekreuze.[4] In der Tat ist es so, dass hier seit jeher die Straße als wichtiger Verkehrs- und Reiseweg diente: Veraussichtlich als Römerstraße erbaut diente sie später als Post- und Heerstraße. 1812 wurde sie als Landstraße angelegt, 1859 reguliert und 1977/1978 zur Bundesstraße neutrassiert. Die drei Holzkreuze mit Stuckkorpus zeigen die Kreuzigung Christi, den Kreuzestod auf Golgatha und sind als Kleindenkmale klassifiziert.[5] Ein Kreuz gehört der Pfarrgemeinde, zwei sind in privaten Besitz.[6] Sie wurden im Oktober 2007 durch zwei im April 2008 ermittelte Serientäter zerstört und mussten wieder neu errichtet werden.[7]

Vereine

Heudorf um 1575
  • Musikkapelle Heudorf e.V.
  • Landjugend Heudorf im BBL e.V.
  • Modellflugclub Heudorf e.V.
  • Sunshine-Gugge Heudorf/Rohrdorf

Anmerkung

  1. Gemarkungsfläche 7.873.727 m²

Einzelnachweise

  1. Angaben nach Jennifer Bausch, Tourist-Information der Stadt Meßkirch, vom 11. Januar 2011.
  2. Angaben nach Martin Stehmer, Ordnungsamt der Stadt Meßkirch, vom 12. Januar 2011.
  3. Hermann Bierl: Archäologieführer Deutschland. Bodendenkmäler und Museen. Wek-Verlag. Treuchtlingen, Berlin 2007. ISBN 3-934145-39-6
  4. Pestkreuze – Pestsäulen. In: Willi Rößler (Hrsg.): Feldkreuze, Bildstöcke, Gedenkstätten und Grenzsteine im Landkreis Sigmaringen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2005, ISBN 978-3-86595-043-7. S. 28f.
  5. LAD Tübingen, Reg.-Nr. 73 D 6
  6. Ursula Mallkowsky (sky): Drei Wegkreuze in Heudorf zerstört. In: Südkurier vom 12. Oktober 2007
  7. Manfred Dieterle-Jöchle (dim): Attacken gegen Kreuze geklärt. In: Südkurier vom 12. April 2008

Weblinks


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